Opel: Drei-Stufenplan soll angeschlagenen Autobauer retten

 Rüsselsheim – Mit einem Drei-Stufenplan will sich der angeschlagene Autobauer Opel retten. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier zur Restrukturierung des Unternehmens. Der Plan sieht eine Neupositionierung der Preise nach unten vor. Nach der Senkung von Produktions-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sollen in der zweiten Stufe bis 2016 insgesamt 23 neue Modelle und Derivate sowie 13 wettbewerbsfähige Motoren eingeführt werden. Auf kostspielige Eigenentwicklungen soll Opel dabei verzichten und verstärkt auf GM-Entwicklungen zurückgreifen.

Zugleich ist innerhalb der dritten Stufe bis 2022 eine Auslastung der Werke von mehr als 90 Prozent vorgesehen. Dies dürfte ohne die Schließung der Fahrzeugfertigung in Bochum nicht machbar sein. Der neue Vorstandschef Karl-Thomas Neumann ist in den „Drive 2022“ benannten Plan bereits eingeweiht und will ihn ohne größere Veränderungen umsetzen. Angesichts der drohenden Jobverluste will Neumann die Arbeitnehmer daher zu Zugeständnissen bewegen: Alle in Europa verkauften Fahrzeuge sollen demnach auch in Europa gefertigt werden. Der künftige Mokka-Nachfolger könnte somit aus Eisenach oder Gliwice kommen statt aus Incheon in Südkorea.
Neben dem Wachstum in Russland sieht die dritte Phase des Planes auch eine Steigerung der Begehrlichkeit für die Marke vor. Gelingen soll dies unter anderem mit dem Aufstieg in die Top Fünf bei der Kundenzufriedenheit.

Der scheidende Interimschef Thomas Sedran hatte bei einer Führungskräftekonferenz in der Mainzer Coface-Arena eine ungeschminkte Bilanz gezogen. Er sprach von einer „verlorenen Dekade“ für Opel, einer „Dekade der Verluste“. Diese Schwächephase will die Opel-Führung nun mit dem dreistufigen Restrukturierungsplan überwinden. Bis 2015/2016 will der angeschlagene Autobauer Opel wieder den break even erreichen und die Fixkosten um rund 500 Millionen Dollar gegenüber 2012 senken.