Tag Archives: Automobilwoche

17Sep/11

Audi-Chef Stadler: Konjunktur nicht schlecht reden

 Ingolstadt – Vor dem Hintergrund der Euro-Krise und wirtschaftlicher Turbulenzen hat Audi-Chef Stadler davor gewarnt, die gegenwärtige Lage zu pessimistisch zu beurteilen. „Wir müssen aufpassen, dass die Konjunktur nicht schlecht geredet wird. Sie wissen ja: die Hälfte der Konjunktur ist Psychologie“, sagte der Manager im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Auf Audi bezogen, ergänzte Stadler: „Wir können auch mit schwierigen wirtschaftlichen Situationen umgehen. Das haben wir 2008 und 2009 bewiesen, als wir trotz Finanz- und Wirtschaftskrise noch gutes Geld verdient haben.“

Nachfrage und Auftragseingang liefen bis auf zwei oder drei kleinere Märke in Europa stabil: „Wir blicken aufmerksam, aber auch optimistisch in die Zukunft“. 2011 habe Audi gute Chancen, mit einem neuen Absatzrekord von 1,3 Millionen Autos Mercedes zu überholen und auf Platz zwei bei den Premiumherstellern vorzurücken, bekräftigte Stadler.

17Sep/11

Zulieferer ZF wächst deutlich

 Friedrichshafen – Dank wachsender Nachfrage für sein Neungang-Automatikgetriebe baut der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen derzeit seine Kapazitäten massiv aus.
Vorstandschef Hans-Georg Härter sagte im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche, Verträge seien mit einem japanischen und einen europäischen Fahrzeughersteller geschlossen worden. Bis Ende des Jahres will der Zulieferer insgesamt 1,5 Millionen Automatikgetriebe verkaufen. Für 2012 sind 1,8 Millionen Stück geplant, 2015 soll die jährliche Getriebeanzahl bereits drei Millionen Einheiten betragen.
Für das Gesamtjahr rechnet Härter mit einem Umsatz von 15 Milliarden Euro, 2010 waren 12,9 Milliarden Euro.

Insgesamt wird ZF in diesem Jahr rund 1,2 Milliarden Euro investieren, im kommenden Jahr weitere 1,5 Milliarden Euro: „Wir werden das stemmen, ohne dass wir in eine Bankenabhängigkeit geraten“, betonte Härter.

Neben Investitionen am Standort Saarbrücken werde für über 300 Millionen Euro im US-Bundesstaat South Carolina ein neues Getriebewerk errichtet, das ab 2013 Acht- und Neungang-Automatikgetriebe produzieren wird.

03Sep/11

BMW schafft 1.000 neue Jobs im Vertrieb

 München – Der Münchner Autohersteller BMW plant eine Qualitätsoffensive und wird dazu auch neue Stellen im Handel schaffen. „Für den Einstieg in die Elektromobilität und im Rahmen der Ausweitung unserer Modellpalette brauchen wir mehr Verkäufer und Servicemitarbeiter“, kündigte BMW-Deutschland-Chef Karsten Engel in der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Er fügte hinzu: „Deswegen wird die BMW-Handelsorganisation von 2011 bis 2014 in Deutschland 1.000 neue Mitarbeiter einstellen.“

Hintergrund für die Offensive sind die Absatzerwartungen des Konzerns in Deutschland. „Der deutsche Gesamtmarkt wird in Zukunft kaum wachsen, sondern sich stabil zwischen 3,1 und 3,2 Millionen verkauften Neuwagen bewegen“, schätzt Engel. Darum sollen Kunden durch besseren Service in den Autohäusern enger an die Marke BMW gebunden werden. „Nur ein Kunde, der sich von seinem Autohaus gut betreut fühlt, kauft dort wieder einen Neuwagen“, betonte Engel. Mit einem ausgeklügelten System sollen die Bemühungen der Händler vom Hersteller künftig besser gewürdigt werden.

03Sep/11

GM bremst Opel in Übersee aus

 Duisburg/Bochum – Die Konzernmutter General Motors bremst die deutsche Tochter Opel in Übersee aus und favorisiert stattdessen Chevrolet. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche und zitiert Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke mit den Worten: „In Brasilien gehen wir nicht rein, das überlassen wir Chevrolet“. Auf Nachfrage wollte Stracke die Entscheidung aus Detroit nicht bewerten. Brasilien ist für GM nach China und den USA der drittwichtigste Markt, dank des rasanten Wachstums wird der brasilianische Automarkt in diesem Jahr Deutschland überholen.

Opel muss sich nach dem Willen der US-Konzernzentrale in Südamerika auf Argentinien und Chile beschränken. Dort werde an der Markterschließung gearbeitet, erläuterte Stracke: „Noch Ende diesen Jahres wollen wir die ersten Autos in Chile verkaufen.“ Auch nach Israel wollen die Rüsselsheimer liefern. In China, dem weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt, darf Opel künftig zwar Autos verkaufen, aber nicht produzieren.

Für das Elektrovorzeigemodell Ampera gibt es noch mehr Beschränkungen. Er wird unter der Marke Opel nur in Europa verkauft. Außerhalb kommt das Auto ausschließlich als Chevrolet Volt zum Einsatz, räumte Opels Elektro-Manager Enno Fuchs im Gespräch mit der Automobilwoche ein. Auch in Russland wird es den Ampera nicht geben. Als Grund dafür nannte Fuchs die hohen russischen Einfuhrzölle.

03Sep/11

Getrag will bis 2015 Umsatz fast verdoppeln

 Untergruppenbach – Der Getriebe-Hersteller Getrag geht nach mehrjährigen Turbulenzen und einer erfolgreichen Neuausrichtung wieder auf Expansionskurs. „Bis zum Jahr 2015 wollen wir unseren Umsatz ausgehend von 2010 auf 4,5 bis fünf Milliarden Euro fast verdoppeln“, kündigt Getrag-Chef Mihir Kotecha im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Im kommenden Jahr soll der Getriebehersteller die Mindestmarge von fünf Prozent erreichen. „Unser Ziel ist allerdings eine Vorsteuerrendite von zehn Prozent“, betonte der Manager. Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Getrag Corporate Group, die in Untergruppenbach bei Heilbronn ihren Sitz hat, Erlöse von 2,6 Milliarden Euro erzielt und war operativ und netto wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Genauere Zahlen veröffentlicht das Unternehmen im Besitz der Familie Hagenmeyer nicht. Getrag beschäftigt insgesamt 13.500 Mitarbeiter.

Getrag war 2008 aufgrund einer hochgradig fremdfinanzierten Expansion in schwere Turbulenzen geraten. Zwischenzeitlich musste der weltweit sechstgrößte Getriebehersteller sogar eine Bürgschaft des Landes Baden-Württemberg in Anspruch nehmen. Nun sieht Kotecha sein Unternehmen wieder auf Kurs: „Wenn wir unsere Chancen richtig nutzen, dann können wir 2013/2014 ein attraktives Profitabilitätsniveau erreichen und nahe an das herankommen, was unsere Stakeholder zu Recht erwarten.“

Wachstumschancen sieht Getrag vor allem bei Handschaltern. In etablierten Märkten wird das Fünf-Gang- vom Sechs-Gang-Getriebe abgelöst. Zudem wird die hohe Pkw-Nachfrage in den Schwellenländern, in denen Fahrzeuge üblicherweise mit einer Handschaltung ausgestattet sind, zu einem weiteren Absatzboom, erwartet das Unternehmen.
Die Fertigungskapazitäten für Doppelkupplungsgetriebe baut Getrag derzeit stark aus. Im Jahr 2015 will die Gruppe auf ein Volumen von über fünf Millionen Getrieben insgesamt kommen, für das laufende Jahr plant der Konzern mit 3,6 Millionen Einheiten.
Außerdem kündigte Kotecha den Einstieg in die Volumenfertigung selbst entwickelter Doppelkupplungen an: „Ab 2013 werden wir jährlich 200.000 Einheiten produzieren“. Bislang kauft Getrag Doppelkupplungen bei spezialisierten Herstellern selbst zu.