Tag Archives: BMW

18Jul/11

BMW: Einkaufsvolumen wird proportional zum Absatz wachsen

 Vorstand Diess: Konsolidierung im Zuliefererbereich notwendig, zum Beispiel bei Gießereien und Alu-Anbietern

München – Mit steigenden Absatzzahlen erwartet BMW im Einkauf wachsende Ausgaben, die das Einkaufsvolumen von mehr als 28 Milliarden Euro im vergangenen Jahr übertreffen. „Wir wollen unsere Verkäufe auf mehr als zwei Millionen Fahrzeuge im Jahr 2020 steigern, damit wird auch das Einkaufsvolumen proportional wachsen“, sagte BMW-Einkaufsvorstand Herbert Diess der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Diess fügte hinzu, neben dem Volumen werde sich auch das zu beschaffende Material verändern: „Die Motoren benötigen weniger Zylinder. Daher werden wir einige Artikel kürzen. Und wir werden mehr von anderen Materialien brauchen, denn die Industrie ist mitten in einer riesigen Revolution – der Elektrifizierung des Automobils“. Diess sagte, mit SB LiMotive habe der Münchner Hersteller einen exklusiven Zulieferer für die Lithium-Ionen-Batterie des neuen BMW i an sich gebunden.

Insgesamt seien allerdings keine großen Veränderungen bei den Zulieferern zu erwarten: „Die BMW Gruppe hat 2.500 Partner für 75 Handelsgruppen. In 70 Gruppen haben wir die Strukturen eines Oligopols: sechs bis sieben Zulieferer teilen den Weltmarkt unter sich auf – mit Marktanteilen zwischen 70 und 90 Prozent“, skizzierte Diess. Diese Unternehmen setzen erfolgreich Synergien um, weitere Konsolidierungen könnten nur durch Zusammenschlüsse und Übernahmen erreicht werden.

Fünf Warengruppen dagegen bereiten BMW laut Diess „noch etwas Sorgen, denn der Markt ihrer Anbieter ist hoch zersplittert. Eine Konsolidierung steht noch an, zum Beispiel bei Blechen, Gießereien, Alu-Anbietern, einfachen Kunststoff-Interieurteilen und Gummi-Dichtungen.“ In diesen nicht-konsolidierten Feldern fehlt es laut Diess nicht nur die Skaleneffekte. „Auch das Risiko, dass Lieferketten wegbrechen könnten, ist viel höher.“ BMW begrüße hier eine Konsolidierung. Diess: „Durch eine Konsolidierung werden die Anbieter gestärkt und auch in eine bessere finanzielle Situation gebracht. Davon profitiert die Automobilindustrie insgesamt.“

Schon jetzt ist BMW nach Darstellung von Diess der größte Einkäufer von Aluminium: „Beispielsweise enthält der Fünfer 230 Kilo Aluminium und 720 Kilo Stahl. Beim Siebener sind es 300 Kilo Aluminium und 800 Kilo Stahl. Das nächste Thema bei der Gewichtsreduzierung wird Carbon sein. Das Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit ist fünfmal so hoch wie bei Stahl. … Das einzige Problem: Die Kosten müssen runter, das wird aber dank der automatisierten Massenproduktion geschehen.“

13Jun/11

BMW verschiebt Entscheidung über Serienproduktion des Mini Rocketman

 München – Nach Informationen der Automobilwoche verzögert sich die Entscheidung des BMW-Vorstandes über die Produktion des Smart-Herausforderers Mini Rocketman. Der Autohersteller steht demnach vor einem betriebswirtschaftlichen Problem: Als Serienfahrzeug müsste der Rocketman deutlich preiswerter angeboten werden als das bislang kleinste Modell Mini one. In der Produktion wäre die verkürzte Version aber kaum günstiger, schreibt die Branchen- und Wirtschaftszeitung unter Berufung auf das Management weiter. „Aus dem Rocketman einen profitablen Business-Case zu machen, wird nicht einfach“, zitiert das Blatt eine hochrangige Quelle. Hinzu komme, „dass wir zurzeit im Werk Oxford gar keine Kapazitäten frei haben“.

Der Hersteller hatte im März auf dem Genfer Autosalon den Rocketman präsentiert, der kaum länger ist als der Ur-Mini von 1959. Der „Mini-Mini“ misst 3,41 Meter und ist damit 30 Zentimeter kürzer als das aktuelle Modell.

BMW investiert derzeit weitere 500 Millionen Pfund in sein britisches Produktionsnetzwerk, um die Standorte auf die kommende Mini-Generation vorzubereiten. Neben Oxford zählen dazu das Presswerk Swindon und die Motorenfabrik Hams Hall. Seit dem Start der Mini-Produktion im Jahr 2000 hat BMW dort insgesamt 1,5 Milliarden Pfund investiert.

14Mai/11

Autokonzerne und Zulieferer schaffen Tausende Jobs

Wissmann: Perspektiven sind sehr ermutigend

Berlin – Dank der massiven Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern wollen die drei größten deutschen Automobilzulieferer in diesem Jahr mindestens 6.300 Jobs im Inland schaffen. Nach Recherchen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche plant Bosch 900 Stellen, Continental/Schaeffler 400 und 3.000 sowie ZF Friedrichshafen 2.000 Stellen. Auch die deutschen Hersteller bauen ihre Kapazitäten im Heimatmarkt aus. Audi will 1.200 neue Experten für Elektromobilität und Leichtbau verpflichten. Daimler plant mit rund 2.000 Neueinstellungen, BMW mit 1.000. Mittelfristig sollen im Volkswagen-Konzern (mit Audi) 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze dazukommen.
„Die deutsche Autoindustrie ist auf dem Weltmarkt hervorragend positioniert und auf Wachstumskurs“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die weitere Entwicklung hänge aber von weiterhin stabilen Rahmenbedingungen wie einer anhaltenden Nachfrage in China ab. Mögliche Risiken wie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise dürften nicht ausgeblendet werden. „Unter dem Strich sind die Perspektiven sehr ermutigend“, betonte Wissmann in der Automobilwoche.

Bei den neuen Stellen werden die Unternehmen auch zu einem guten Teil bisherige Leiharbeiter übernehmen.

Noch stärker fällt jedoch der Kapazitätsausbau im Ausland aus: Dort will zum Beispiel der Volkswagen-Konzern bis 2018 mehr als 50.000 neue Jobs anbieten. Die genannten Zulieferer stellen außerhalb Deutschlands allein 2011 über 27.900 neue Mitarbeiter ein.

30Apr/11

BMW: Frontantrieb erweitert Produktportfolio bei Stadtautos

Schanghai/München – BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger sieht bei künftigen Entwicklungen kleinerer Fahrzeuge deutliche Vorteile für den Frontantrieb. „Der Frontantrieb mit quer eingebautem Motor bringt einen Platzvorteil. Strebt man viel Innenraum bei möglichst kleiner Verkehrsfläche an, wie für ein Stadtauto, ist das natürlich besser“, sagte der Manager im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. BMW setze daher bei der Entwicklung des neuen Mini auf eine flexiblere Plattform, um mit weniger Aufwand Ableitungen wie den Countryman oder den Clubman zu realisieren: „Da liegt es nahe, eine solche Frontantriebsarchitektur zu nutzen, um das Produktportfolio von BMW erweitern zu können und zum Beispiel ein Fahrzeug mit mehr Innenraum zu realisieren.“

Zugleich betonte Draeger, es gebe für jede Fahrzeugklasse die richtige Antriebsform. „Das ist für kleinere Autos der Frontantrieb, für größere Fahrzeuge wie Dreier, Fünfer und Siebener der Heckantrieb. Denn bei höherer Leistung brauchen sie zusätzlich zum Front- einen Allradantrieb – was Gewicht und Reibung erhöht.“ Damit werde der Vorteil des Frontantriebs in einen Nachteil verwandelt.

11Mrz/11

BMW spart vier Milliarden Euro durch Materialkostenprogramm

München – BMW hat das im Rahmen seiner Zukunftsstrategie aufgelegte Materialkostenprogramm mehr als ein Jahr früher als ursprünglich geplant beendet. „Wir haben seit 2007 bis jetzt insgesamt über vier Milliarden Euro eingespart und damit unser Ziel erreicht, uns auf Materialkostenseite auf Wettbewerbsniveau zu bewegen“, sagte BMW-Einkaufsvorstand Herbert Diess im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Das Programm gehört zur Strategie Number One, in der BMW seine Ziele bis 2020 definiert hat. „Jetzt konzentrieren wir uns nicht mehr auf weitere Kostenreduktionen, sondern auf die Themen Innovation und Qualität“, betonte Diess und fügte hinzu: „Wir differenzieren uns nicht über das günstigste Teil vom Wettbewerb, sondern über das beste und innovativste.“

Zugleich wächst der Umfang der Einkäufe. Im vergangenen Jahr betrug das Einkaufsvolumen laut Diess rund 28 Milliarden Euro: „Und es wird weiter wachsen, denn wir wollen unseren Absatz bis 2020 von rund 1,5 auf über zwei Millionen Fahrzeuge steigern.“ Diess kündigte an, das Einkaufsvolumen werde „proportional zum Absatz“ steigen.

Dabei werde der Anteil der Einkäufe aus Fernost weiter an Bedeutung gewinnen. „Im Rahmen unseres Global Sourcing Programms  haben wir den Bezug aus Asien seit 2009 um etwa das Fünffache gesteigert. 75 Prozent des Einkaufsvolumens davon kommen aus  China. Der Anteil Asiens am gesamten Einkaufsvolumen der BMW Group wird auch in den nächsten Jahren deutlich steigen“, unterstrich Diess.