Tag Archives: Rüsselsheim

15Okt/11

Opel startet 2012 größte Produktoffensive seiner Geschichte

 Rüsselsheim – Im Ringen um weitere Marktanteile wird die GM-Tochter Opel im kommenden Jahr mit der bislang größten Anzahl neuer Modelle in der Firmenhistorie aufwarten. „Im kommenden Jahr, unserem 150. Jubiläumsjahr, starten wir die größte Produktoffensive unserer Geschichte mit einer Vielzahl von Neuanläufen“, sagt Vertriebs- und Marketingvorstand Alain Visser im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Zu den Neuheiten gehören der Zafira Tourer im Januar, der Combo im Februar, drei Astra-Varianten im Sommer (das Facelift, die Stufenheck- und die OPC-Variante) sowie im Herbst ein neuer kleiner SUV. „Anfang 2013 legen wir mit einem Lifestyle-Modell nach, das den Arbeitstitel Junior trägt. Ein neues Cabrio wird ein weiterer Höhepunkt unserer Offensive. Noch zum Ende dieses Jahres bringen wir den Astra GTC und den Ampera auf den Markt“, legte Visser den Produktfahrplan offen.

Opel/Vauxhall wird dieses Jahr laut Visser „mehr als 1,28 Millionen Fahrzeuge verkaufen“ – nach 1,22 im Vorjahr. „Für 2012 peilen wir zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Fahrzeuge an – je nachdem wie sich der Markt entwickelt. Unsere Produktionskapazität liegt bei bis zu 1,5 Millionen Fahrzeugen“, sagte Visser. Opel sei damit gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall „die zweitstärkste und –wichtigste Einzelmarke des GM-Konzerns weltweit.“

Opel wolle 2011 in Gesamteuropa laut Visser einen Marktanteil von 6,2 Prozent erreichen – nach 6,1 Prozent im Vorjahr. „In den kommenden Jahren wollen wir uns in Europa in Richtung 8 Prozent bewegen. In unserem Heimatmarkt Deutschland werden wir dieses Jahr bei über 8 Prozent landen – und langfristig wollen wir in Deutschland wieder eine 10-Prozent-Plus-Marke sein“, so Visser weiter.

Seine Abhängigkeit vom europäischen Markt will Opel weiter reduzieren: „Von den rund 1,3 Millionen Fahrzeugen, die wir dieses Jahr verkaufen werden, gehen etwa 20.000 in den Export außerhalb Europas. Langfristig sehe ich 100.000 Fahrzeuge für den Export als realistische Größe“, so Visser. Angelaufen sei der Verkauf bereits in Israel, der Einstieg in Australien, Südafrika, Chile und Argentinien werde vorbereitet. „Außerdem prüfen wir das Potenzial des indischen Marktes und werden noch dieses Jahr eine Entscheidung dazu treffen“, kündigte Visser im Gespräch mit Automotive News Europe an. Im weltgrößten Automobilmarkt China werde Opel dieses Jahr rund 5.000 Einheiten verkaufen und „in den nächsten Jahren unsere Verkäufe ganz klar ausbauen“. In Russland will Opel seinen Marktanteil „von heute knapp drei Prozent auf fünf Prozent in den kommenden drei bis vier Jahren erhöhen“. In Märkten wie Brasilien hingegen, mache es wirtschaftlich keinen Sinn, die Marke Opel einzuführen.

Die „lebenslange Garantie“, die Opel im August 2010 in Deutschland eingeführt hatte und die zu einem Rechtsstreit mit der Wettbewerbszentrale führte, wird noch in diesem Monat beendet und zum 1. November 2011 durch eine optionale, kostenpflichtige „Opel Flex Garantie“ ersetzt. Visser: „Als Opel die lebenslange Garantie einführte, war dies eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme beim Neustart der Marke Opel. Neben dem Nutzen für den Kunden war es unser Ziel, die Qualität unserer Fahrzeuge noch stärker im Bewusstsein der Kunden zu verankern. Dieses Ziel hat die lebenslange Garantie auch voll erfüllt.“ Heute sei Opel in einer anderen Position: „Opel ist wieder erfolgreich und profitabel. Hinsichtlich der Qualitätswahrnehmung stehen wir in der Spitzengruppe der Volumenhersteller in Deutschland. Gleichzeitig zeigt unsere Marktforschung, (…) dass Langzeitgarantien eher bei weniger stark etablierten Marken wie zum Beispiel Hyundai oder Kia eine kaufentscheidende Rolle spielen.“

12Sep/11

Opel streicht Elektro-Junior aus der Planung

 Rüsselsheim – Entgegen den Ankündigungen von GM Europe President Nick Reilly und Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke wird Opel von seinem künftigen Einstiegsmodell Junior keine Elektroversion auf den Markt bringen und damit Modellen wie dem künftigen E-Up von Volkswagen kampflos das Feld überlassen. Nach Information der Fachzeitschrift Automotive News Europe wurde das Programm mit dem internen Namen „Junior BEV S-04404“ storniert. Das Blatt zitiert aus ihr vorliegenden internen Unterlagen, dass „der Junior BEV im Rahmen einer Portfolio-Überarbeitung aus dem Portfolio genommen“ wurde. Als Begründung für die Streichung wird „das zu hohe zusätzliche Investment“ angeführt.

Nach Informationen von Automotive News Europe will der Opel/Vauxhall Aufsichtsrat im November erneut über die Elektrostrategie der Marke beraten, die sich als besonders umweltfreundlich positionieren will. GM und Opel-Vauxhall verfolgen weiterhin eine alternative Antriebs-Strategie, die auf drei Säulen basiert: Elektro-, Range-Extender und Fuel Cell-Fahrzeuge.

Reilly hatte bereits im September 2010 angekündigt, dass der erste Opel-Vertreter von neuen reinen Batterie-Elektroautos „Anfang 2014 auf dem Markt sein wird – also ein Jahr nach dem Verkaufsstart unseres neuen Kleinwagens – und zwar mit der quasi identischen Karosserie.“ Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hatte noch im Mai dieses Jahres öffentlich angekündigt, dass der Elektro-Junior sogar schon Anfang 2013 kommen solle.

Die zweite Säule der Marke sind Elektroautos einem kleinen On-Board-Verbrennungsmotor, der sich bei Bedarf als Stromerzeuger automatisch zuschaltet und damit die Reichweite eines reinen Elektroautos erheblich verlängert. Mit dem Opel Ampera kommt Ende dieses Jahres ein Vertreter dieser Fahrzeuggattung in den Handel. Als dritte Säule kündigte Reilly für 2015 ein Opel-Modell mit Brennstoffzelle an.

Ein Opel-Sprecher sagt auf Anfrage von Automotive News Europe: „Wir werden ein reines Batteriefahrzeug auf den Markt bringen, aber den batteriebetriebenen „Junior“ wollen wir bis auf weiteres zurückstellen, zumal der „Junior“ auch für sich alleine schon genug Emotionen auslösen wird.“ Dies bedeute aber gleichzeitig, „dass die aktuellen Marktchancen reiner Batteriefahrzeuge genau zu analysieren sind“.

Opel sei „überzeugt, mit dem Ampera den Übergang in das Elektromobilitätszeitalter anführen zu können. Die kürzlich veröffentlichte Aral-Studie zum Thema Elektromobilität hat eindrucksvoll gezeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Kunden eine Reichweite von weit über 300 km fordert. Der Ampera erfüllt dies mit über 500 km mit Bravour. Vor diesem Hintergrund wird Opel das Konzept der Reichweitenverlängerung erweitern, um unseren Wettbewerbsvorteil konsequent auszuspielen.“

23Jul/11

Opel startet Entwicklung eines neuen Flaggschiffs

 Franz fordert Fertigung auf verlängerter Insignia-Architektur am Stammsitz Rüsselsheim – Hybrid- und Brennstoffzellen-Antrieb sollen für neues Flaggschiff verfügbar sein

Rüsselsheim – Opel startet mit den Arbeiten für ein neues Flaggschiff und plant nach Informationen der Fachzeitschrift Automotive News Europe den Marktstart für Ende 2016/Anfang 2017. Der Opel-Vorstand sieht demnach ein Potenzial von 20.000 Einheiten im Jahr und will das Modell auf einer GM-Architektur positionieren. Ein Sprecher wollte das auf Anfrage der Zeitschrift nicht kommentieren.

Klaus Franz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Betriebsratschef, sagte der Automotive News Europe: „Wir von der Arbeitnehmervertretung unterstützen dieses Projekt mit ganzer Kraft. So ein Flaggschiff kann nur auf der Epsilon 2-Architektur mit langem Radstand gebaut werden. Wir werden alles dafür tun, dass es an unserem Stammsitz in Rüsselsheim gebaut wird – und nicht etwa in Mexiko oder sonst wo.“

Die Arbeitnehmervertretung werde „dafür sorgen, dass das Flaggschiff die technologische Sperrspitze unserer Marke wird – mit Hybrid-Antrieb, Brennstoffzelle und vielen anderen State-of-the-Art-Technologien.“ Schon mit dem Elektroauto Ampera habe Opel „gezeigt, was wir können, und erfreuen uns technologisch eines Vorsprung von zwei, drei Jahren zum Wettbewerb.“

Das Absatzpotenzial von 20.000 Einheiten sieht auch Franz „für die Marken Opel/Vauxhall innerhalb und außerhalb Europas“. Einen früheren Starttermin als 2016/17 hält Franz nicht für realistisch: „Eigentlich nicht, aber es hängt von der Priorität und den Investitionen ab. Wir haben wichtigere Portfolio-Prioritäten, wie das Opel Cabrio, Coupé, den Junior und den kleinen SUV. Der ´Top of the Line´ – kurz TOL – ist Luxus.“

Der neue Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Friedrich Stracke hatte bereits im Mai offiziell die Pläne für ein neues Flaggschiff oberhalb des Insignia angekündigt, ohne Details zu nennen. Die Marke Opel soll so insgesamt höherwertig positioniert werden. Geplant sei ein Geländewagen-Kombi (SUV) mit attraktivem Design und großer Funktionalität, der Premiumansprüchen genügen soll.

25Feb/11

Opel: Nächster Antara wird in Rüsselsheim entwickelt

Rüsselsheim – Innerhalb des globalen Verbunds von General Motors gewinnt das Internationale Technische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim weiter an Bedeutung.  „Der Antara-Nachfolger, den wir 2014/15 bringen, wird erstmals auf unserer globalen Kompaktwagen-Plattform basieren. Die Entwicklungsverantwortung hat das Internationale Technische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim“, sagt Opel-Marketing und –Vertriebschef Alain Visser im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Betriebsratschef Klaus Franz ergänzte im Gespräch mit Automotive News Europe: „Die nächste Generation des Antara kann auch in Bochum gefertigt werden, so wie auch der Zafira, der die gleiche Architektur nutzt. Wir prüfen aber noch, welche Investitionen notwendig sind und wie hoch das zu erwartende Absatzvolumen in Europa ist. Erst ab 50.000 bis 60.000 Einheiten pro Jahr würde sich eine Produktion in Bochum rechnen.“

Der Antara bleibt nicht der einzige SUV im Portfolio der Rüsselsheimer. Visser: „Wir starten eine SUV-Offensive. Dieses Jahr bringen wir im Mai den erneuerten Antara an den Start. Und Ende 2012 folgt ein kompakter SUV mit ausgesprochen dynamischem und sportlichem Design. Er basiert auf der Corsa-Architektur und wird voraussichtlich in einem GM-Werk in Asien gefertigt“, sagt Visser. Insgesamt will Opel „in der Zukunft 100.000 Einheiten des Antara und Small SUV“ pro Jahr verkaufen, sagte ein Opel-Sprecher der Automotive News Europe.

Schon dieses Jahr will Opel sein Geschäft ausbauen. Visser: „Wir wollen unseren Marktanteil in Deutschland und Europa 2011 weiter stabilisieren und steigern (…) Nach den 1,2 Millionen Opel-/Vauxhall-Verkäufen im vergangenen Jahr rechnen wir dieses Jahr mit 1,2 bis 1,3 Millionen Verkäufen. 2012 werden es dann über 1,3 Millionen Einheiten. Überhaupt wird 2012 ein Schlüsseljahr für uns, in dem wir wieder Gewinne erzielen wollen.“

Das Geschäft mit Auslandsmärkten zieht an. Visser: „In Israel sind wir bereits gestartet. Schritt für Schritt werden wir den Export nach Chile, Argentinien, Australien und auf weitere attraktive Wachstumsmärkte zum Beispiel in Lateinamerika oder im mittleren Osten aufnehmen. Langfristig sehe ich ein Absatzpotenzial von bis zu 100.000 Fahrzeugen in Märkten außerhalb Europas.“ Erstmals gibt Opel auch eine Prognose für den China-Absatz in diesem Jahr. Visser: „In China, wo wir seit einigen Jahren präsent sind, bauen wir unsere Position aus und rechnen dieses Jahr mit fünf- bis zehntausend Verkäufen.“