Audi trotzt der Krise

Das Timing dafür hänge natürlich auch von der Marktentwicklung ab, betonte Stadler: „Derzeit gibt es für den US-Markt, der einmal für 16 Millionen Einheiten pro Jahr gut war, Prognosen von elf bis 12,5 Millionen. Wenn wir dadurch in der Zeitachse um ein halbes Jahr nach hinten rutschen, werde ich nachts trotzdem ruhig schlafen.“ Sein Unternehmen und er persönlich blickten optimistisch nach vorn: „Ich werde als Automobilmanager nicht fürs Jammern bezahlt: Wir müssen uns der Situation stellen und wieder für Vertrauen und Zuversicht bei den Kunden in den Märkten sorgen.“
 
Insgesamt sieht sich das Unternehmen nach Stadlers Worten bei der Debatte um die Verbrauchs- und CO2-Reduzierung sehr gut aufgestellt: „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren den durchschnittlichen CO2-Ausstoß unserer Autos um über sechs Prozent reduziert. Und in den nächsten drei Jahren werden wir die CO2-Emissionen unserer Flotte um ein Fünftel reduziert haben.“ Mit dem auf dem Pariser Autosalon vorgestellten „A4 TDI concept e“ habe Audi bereits die Umsetzung umweltschonender Technologien wie Start-Stopp-Automatik und Bremsenergie-Rückgewinnung kombiniert, dieses Konzeptfahrzeug liege bei 105 Gramm CO2 pro Kilometer.
Stadler kündigte für den Sommer den Serienstart eines Audi A4 an, „der auch mit unserem Start-Stopp-System ausgestattet ist. Dieses Programm wird dann sukzessive über alle unsere Baureihen ausgeweitet.“ Das beträfe alle wichtigen Volumenmodelle mit Audis Vierzylinder-TDI- und -TFSI-Motoren. Stadler: „Das System wird mittelfristig auch in Verbindung mit der S tronic-Automatik oder auch Sechszylindern zu haben sein.“

Stadler enthüllte erstmals Details zum künftigen neuen Leichtbau-Kleinwagen A2, der beim Kraftstoffsparen und Leichtbau eine Vorreiter-Rolle einnehmen soll: „Da werden wir sicherlich einen intelligenten Leichtbau sehen, zum Beispiel im Materialmix von Stahl und Aluminium“. Angedacht seien auch „kleinere Motoren und eine wegweisende Elektrifizierung“.

Der bereits entwickelte neue Kleinwagen A1 werde indes wie geplant im Werk Brüssel vom Band rollen, der Verkauf soll im Sommer kommenden Jahres starten, bestätigte Stadler. Zuerst würde hier ein coupehafter Dreitürer kommen, sei später auch eine Elektroversion denkbar, wenn die Lithium-Ionen-Batterietechnologie industriell verfügbar sei.
Auch am Engagement beim 24h-Motorsport-Rennen von Le Mans halte Audi trotz Wirtschafts- und Finanzkrise unverändert fest. „Wir starten 2009 mit einem neuen Rennwagen und einem noch effizienteren  Dieseltriebwerk. Wir treten in Le Mans an, um zu gewinnen. Die ersten Testergebnisse sind viel versprechend.“