Leoni will Produktion nach Deutschland zurückholen

Die Vormontage soll weiter an den bestehenden Billigstandorten wie der Ukraine und in Nordafrika bleiben, während die Endmontage in der Nähe des jeweiligen Autowerks angesiedelt wird.

Das im M-Dax notierte Unternehmen ist in Europa mit weitem Abstand der größte Hersteller von Bordnetzen. Weil die Endmontage von Kabelbäumen  praktisch in reiner Handarbeit erfolgt, haben alle Produzenten in Osteuropa –  vor allem in Rumänien – sowie in Nordafrika Werke aufgebaut. Von insgesamt 50.000 Mitarbeitern im Konzern, zu dem auch die Sparte Draht und Kabel gehört, arbeiten allein 43.000 Beschäftigte bei den Bordnetzen. Seit dem Jahr 2002 ist ein großer Standort in der Ukraine. Während dort die Fertigung nach wie vor wettbewerbsfähig ist, steigt nach Einschätzung von Lamann insbesondere in den EU-Beitrittsländern Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien der Kostendruck durch Lohnsteigerungen gewaltig. Eine Verlagerung weiter Richtung Osten ist wegen der hohen Transportkosten unrentabel. Auch die verstärkte Fertigung in Nordafrika stößt an logistische Grenzen.
Leoni beschäftigt derzeit in Deutschland rund 4.200 Mitarbeiter. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben aber aufgrund der Wirtschaftskrise derzeit Entlassungen im „mittleren einstelligen Prozentbereich“.