Insolvenzverwalter Frank Kebekus sieht die Chance, das Unternehmen als Ganzes erhalten zu können: „Erste Gespräche mit Kunden, Lieferanten und Banken verliefen positiv. Sie stehen zu TMD Friction.“
Das Geschäft mit Original-Ersatzteilen laufe derzeit stabil weiter und mache rund zwei Drittel der Umsätze von 690 Millionen Euro (2007) aus. „Bis Ende Januar haben wir auf jeden Fall von allen Produkten ausreichend Vorräte“, unterstrich Whitworth. Zu weiteren Konsequenzen bemerkte er: „In einer Insolvenz steht natürlich alles auf dem Prüfstand. Es ist aus meiner Sicht aber sehr unwahrscheinlich, dass wir Werke in Deutschland schließen werden.“
Entscheidend seien für den weltweit zweitgrößten Bremsbelägehersteller TMD mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern in Deutschland nun die nächsten drei Monate: In zwei der vier deutschen Werke wurde bereits auf Kurzarbeit umgestellt, in einem dritten Werk startet sie in wenigen Tagen. Nur im Leverkusener Stammwerk laufe die Produktion vorerst unverändert.
TMD Friction betreibt weltweit elf weitere Standorte mit nochmals 2.500 Mitarbeitern, die aber nicht unter die Insolvenz fallen. Neben einem massiven Nachfrageeinbruch beim Erstausrüster-Geschäft seit Ende September hatten TMD die teurer gewordenen Kreditversicherungen in die Bredouille gebracht.