Volkswagen plant Personaloffensive auf breiter Front

Nach einer Prognose des Personalressorts müssen zudem „allein in der Marke Volkswagen 60.000 Mitarbeiter ersetzt werden, die in den nächsten acht Jahren das Unternehmen verlassen werden“. Da gleichzeitig die Komplexität wachse, komme es darauf an, „die benötigten Qualifikationen zur rechten Zeit am richtigen Ort verfügbar zu haben“. Allein in der Produktion etwa werde der Personalaufbau bei Volkswagen „mehr als 21.000 Mitarbeiter umfassen, darunter 400 Manager und 5.000 Ingenieure“.

Im Vertrieb von Volkswagen sind 4.700 neue Stellen geplant, dabei gilt der Kundendienst als eine Schlüsselaufgabe: „Beim Kundenerlebnis mit dem Service von Volkswagen kommt es noch zu häufig zur Nichteinhaltung des Markenversprechens“, wird in der Analyse moniert. „Signifikante Verbesserungen“ seien etwa bei der Kundenzufriedenheit notwendig. Weltweit haben „über 500.000 Menschen in Handel und Vertrieb unmittelbaren Kontakt mit unseren Kunden“, weiß VW-Personalvorstand Horst Neumann. Absehbar nimmt der Personalbedarf bei den Handelspartnern stark zu: „Bis 2018 werden 115.000 zusätzliche Mitarbeiter im Handel benötigt“, so die Analyse der VW-Führung.

Auslöser für die Planung umfangreicher Einstellungen ist die Wachstumsstrategie von Konzernchef Martin Winterkorn, mit der VW den japanischen Erzrivalen Toyota als Weltmarktführer ablösen will. „In den kommenden Jahren wird es in der Marke Volkswagen einen immensen Bedarf an Ausbildung, Qualifizierung und der Weitergabe von Kompetenzen geben“, kündigt die VW-Spitze an.  

Größten Wert legt Winterkorn auf Nachschub bei den Führungskräften. „Ab 2011 werden den Bereichen jährlich Sollzahlen für die Berufungen in den Management-Kreis vorgegeben“, heißt es in der VW-Zentrale. „Ein bereichsübergreifendes Assessment Center bewertet das unternehmerische Denken und Handeln der Kandidaten. Die Beobachter haben die Möglichkeit eines Vetos – aber nur bei maximal zehn Prozent der Kandidaten“. Das Versprechen der VW-Führung: „Die Berufung der neuen Manager erfolgt zeitnah durch einen Vorstandsbeschluss“.