Der Wissenschaftler fügte hinzu: „Wenn die (Behältnisse) aus Polycarbonat bestehen, dann gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Bisphenol-A (BPA) aus diesem Polykarbonat in die Lebensmittel gelangt und damit auch von Kindern aufgenommen werden.“
Mehrere Handelsketten hätten bereits reagiert und die entsprechenden Schnuller aus dem Angebot genommen. Nun komme es darauf an, diese Beschränkungen auf andere belastete Produkte auszuweiten. Vorerst sollten Verbraucher genau auf die Produktbeschreibungen achten, empfiehlt Dr. Wefers.
Peter Röhrig, CEO eines der weltweit größten Herstellers für Babyprodukte, MAM, betont: “Es ist überhaupt kein Problem, BPA-freie Flaschen und Schnuller herzustellen und das ist jedem Hersteller nur anzuraten.”
BPA kann bei Kindern Veränderungen im Hormonhaushalt auslösen, die zu gravierenden Schäden im späteren Leben führen können. Bei einer möglichen Schädigung der Sexualorgane sei auch die nächste Generation betroffen, so die Wissenschaftler. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang zwischen Bisphenol-A und Diabetes. Bei Tierexperimenten sei festgestellt worden, dass die Gehirnentwicklung verlangsamt oder zurückgeblieben worden sei.
Kanada habe bereits ein Verbot für Babyflaschen und medizinische Produkte erlassen. Mehrere amerikanische Städte und Staaten hätten Gesetze erlassen, die auf ihrem Gebiet den Verkauf von Produkten wie Babyflaschen und -tassen verbieten. In skandinavischen Ländern wird die Situation ebenfalls sehr kritisch beurteilt, in Frankreich liegt dem Parlament ein Verbotsantrag vor, so der BUND.