Es war verkehrt, „viele Milliarden Energie- und Ökosteueraufkommen einfach in die Sozialversicherungen“ zu packen, „ohne den dort vorhandenen strukturellen Umbaubedarf richtig anzunehmen“, kritisierte der Stromkonzernchef und betonte: „Gerade die Jugend und die Bildungswelt brauchen jetzt einen Motivationsschub.“ Großmann lobte im Grundsatz die von Union und FDP geplanten längeren Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke. Zur möglichen Dauer sagte er, es gebe „viele Länder, die keine bestimmte Laufzeit haben, sondern die einfach sagen, wir schicken euch alle fünf bis zehn Jahre einen TÜV, und der sagt, weitermachen oder nachrüsten“. In den USA rechne man etwa mit Kraftwerkslaufzeiten von 80, in den Niederlanden von 60 Jahren.
Die Endlagerfragen seien „bei gutem Willen schnell zu lösen“, fügte der RWE-Chef hinzu. „Da wird die Energiewirtschaft ihre Beiträge leisten, wenn das Gesamtenergiekonzept stimmig ist.“ „Insgesamt glaube ich schon, dass eine schwarz-gelbe Koalition für eine wettbewerbsfähige Energiepolitik besser ist als eine ideologisch stark vorgefärbte“, betonte Großmann. Zugleich schlug er wie der Bundesverband der Deutschen Industrie vor, die Energiepolitik im Wirtschaftsministerium zu verankern.