Magazin: Im Spreewald wird wieder per Kahn zugestellt

Ab heute kommen Briefe und Pakete im Spreewald-Dorf Lehde wieder mit dem Kahn. Seit mittlerweile 127 Jahren gibt es diese Tradition und aus der idyllischen Region südlich von Berlin nicht mehr wegzudenken.

Mehr dazu jetzt.

Beitrag:

O-Ton: Die Tour dauert mit dem Kahn circa zwei Stunden. Je nach dem, was ich auf dem Kahn habe. Heute werde ich wahrscheinlich so ein bisschen Containerschiff spielen. Es sind acht Kilometer – das ist dann im Jahr eine Strecke von Berlin bis Helsinki. – Länge 15 sec.

Zustellerin Andrea Bunar strahlt zum Auftakt ihrer mittlerweile 13. Saison. Sie bringt alles, was in Lehde bestellt wird – vorausgesetzt, es wiegt nicht mehr als 31,5 Kilo, der Obergrenze für Pakete. Flachbildschirm, Hollywoodschaukel, Strandkorb oder Kühlschrank.

O-Ton: Oh, ich habe heute extrem große Pakete. Aber was drin ist, erfahre ich ja immer erst später. Dann sagen die Leute ja: Ach, das habe ich bestellt, das war das und das war das. Mal gucken. – Länge 12 sec.

Viele der 65 Haushalte auf der Tour sind nur per Boot erreichbar, deshalb wurde bereits 1897 beschlossen: Die Post liefert alles per Kahn. Anke Blenn von der Deutschen Post DHL:

O-Ton: Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, das gibt es in Deutschland nur einmal. Und zwar hier im Spreewald, weil es auch Sinn macht, mit dem Kahn zuzustellen. Da sind wir schneller an den Grundstücken, wir können die Post schneller an die Haushalt ausliefern. Und es ist natürlich auch sehr schön und passt gut in die Tradition. – Länge 20 sec.

Andrea Bunar pflegt auch die Bräuche im Spreewald und tauscht beispielsweise an Festtagen ihre Postkleidung gegen sorbische Trachten. Und die Zustellung ist auch ihr persönliches Fitnessprogramm:

O-Ton: Ich werde mal sehen, wie gut ich mich vorbereitet habe. Ich sage immer: Im Winter sind die Beine dran, im Sommer sind es die Arme. Die erste Zeit wird es ein bisschen Muskelkater in den Armen sein, aber das nehme ich in Kauf. – Länge 13 sec.

Absage.

Download Magazin