Bettina Bachmann von den Verkehrsrechtsanwälten des Deutschen Anwaltvereins:
O-Ton: Ein Rettungsfahrzeug nähert sich mit Martinshorn, alle Autofahrer machen Platz und der Geschädigte fuhr auf den Mittelstreifen, merkt aber, dass es wahrscheinlich knapp wird für das Rettungsfahrzeug, weil sein Heck zu weit rausragt in die Fahrbahn und möchte es dem Rettungsfahrzeug einfacher machen, in dem er auf die andere Fahrbahnseite fährt. – Länge 20 sec.
Doch der Fahrer des Rettungswagens hatte die Enge bereits gesehen und entschied sich ebenfalls für die Gegenspur – den Schaden der folgenden Kollision von 1.500 Euro muss der eigentlich gutwillige Autofahrer tragen. Begründung: Er darf seinen Wagen erst wieder bewegen, wenn der Rettungswagen vorbei ist. Weitere Infos unter www.schadenfix.de.
Magazin: Wartepflicht bei Rettungsfahrzeugen
Bei Rettungsfahrzeugen müssen die Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn räumen. Dabei müssen sie so lange warten, bis das Einsatzfahrzeug auch wirklich „durch“ ist. Der Fahrer des Rettungsfahrzeugs kann sich dabei seine Fahrbahn aussuchen. Dies ergibt sich aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm. Hören Sie mal den ganzen Fall.
Beitrag:
Das passiert täglich viele Tausende Male auf den Straßen, sagt Bettina Bachmann von den Verkehrsrechtsanwälten des Deutschen Anwaltvereins:
O-Ton: Ein Rettungsfahrzeug nähert sich mit Martinshorn, alle Autofahrer machen Platz und der Geschädigte fuhr auf den Mittelstreifen, merkt aber, dass es wahrscheinlich knapp wird für das Rettungsfahrzeug, weil sein Heck zu weit rausragt in die Fahrbahn und möchte es dem Rettungsfahrzeug einfacher machen, in dem er auf die andere Fahrbahnseite fährt. – Länge 20 sec.
Eine verhängnisvolle Entscheidung:
O-Ton: SFX
Denn der Fahrer in dem Rettungswagen hatte gesehen, dass es in seiner Spur zu eng werden würde und war bereits auf die Gegenrichtung gewechselt. Die konnte unser Autofahrer aber nicht wieder so schnell frei machen:
O-Ton: In dem er da ausgewichen ist und eigentlich ja etwas Gutes machen wollte und mehr Platz machen wollte, hat er eine Entscheidung getroffen, die dem Fahrer des Rettungswagens zu kam, und der hatte dummerweise die gleiche getroffen und so kam es zur Kollision. – Länge 10 sec.
Aus Sicht der Richter treffe das Rettungsfahrzeug keine Schuld. Der Fahrer könne frei wählen, welchen Weg er nehme, entschieden sie. Und daraus folgt, so Bettina Bachmann, eine allgemeine Pflicht für alle Autofahrer:
O-Ton: Der Wartepflichtige, der den Weg frei geräumt hat für das Rettungsfahrzeug, der darf erst dann wieder seine Position verändern, wenn er sicher ist, dass er dadurch das Einsatzfahrzeug nicht behindert. – Länge 10 sec.
Darum blieb unser Mann auch auf seinen 1.500 Euro Schaden sitzen, die er mit dem gut gemeinten Wechsel verursacht hatte. Mehr Informationen rund um diesen und andere Verkehrsunfälle unter www.schadenfix.de.
Absage.
Mehr Informationen zu diesem Fall gibt es unter www.verkehrsrecht.de.
++++++++++++
O-Ton und Magazinbeitrag(Anhören: linke Maustaste, Download: rechte Maustaste, „Ziel speichern unter“ )
Bitte senden Sie uns eine E-Mail auf die Adresse „service (at) vorabs.de“, wenn Sie das Audiomaterial verwendet haben.
Dabei entspricht (at) dem gewohnten Zeichen @, wir müssen aus Spam-Schutzgründen so schreiben.
Ähnliche Themen
- Erhöhung des Porsche-Anteils an VW „nicht machbar“ Führungskräfte des Sportwagenherstellers sorgen sich um Zukunft des KonzernsLondon / Stuttgart – Nach Berechnungen von Bankexperten drücken den schwäbischen Sportwagenkonzern Porsche […]
- O-Ton + Magazin: Reisepreisminderung bei Diskolärm Wer in einer Ferienanlage von Diskolärm bis in die Morgenstunden gestört wird, kann den Reisepreis um bis zu 60 % mindern und Schadensersatz verlangen. So hat das Amtsgericht Köln […]
- „Jesus hat Sie lieb“ – Kündigungsgrund Hamm/Berlin (DAV). Verwendet ein Call-Center-Agent bei der telefonischen Verabschiedung die Formel „Jesus hat Sie lieb“, kann er gekündigt werden. Eine Kündigung schränkt die Glaubens- und […]
- O-Ton + Magazin: Stärkerer Motor als im Vertrag – Versicherung muss nicht voll zahlen Wer einen leistungsstärkeren Motor einbaut und dies nicht der Versicherung mitteilt, riskiert bei einem Unfall einen teilweisen Verlust des Versicherungsschutzes. Ist nicht auszuschließen, […]
- O-Ton + Magazin: Ein Jahr Mindestlohn Nach einem Jahr Mindestlohn profitiert rund jeder zweite Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe davon. Die Zahl der Minijobs sinkt, die der festen Beschäftigungen steigt. Dennoch: […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Krankenkasse muss statt Fitnesstracker auch Handy bezahlen Wenn Krankenkassen einen Bonus für sogenannte „Fitnesstracker" anbieten, dann muss sie ihn auch für ein Smartphone gewähren. Voraussetzung ist, dass das Smartphone auch diverse […]
- Geldautomaten mit Trojaner infiziert München – Auch Geldautomaten können von Computerschädlingen befallen werden und sensible Kontodaten ausspähen. Das berichtet das Computerportal PC-Professionell.de unter Berufung auf […]
- Reform der Sicherungsverwahrung überfällig Aachen/Berlin (DAV). Spätestens seit der Entscheidung der großen Kammer des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) vom 10. Mai 2010 mit seiner Kritik an der Praxis der […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Ein Känguru ist ein besonderes Haustier Wer ein Känguru daheim als Haustier halten möchte, muss besondere Vorschriften beachten - dazu gehört ein entsprechender Auslauf sowie der Umgang mit anderen Tieren. Diese Entscheidung […]
- O-Ton + Magazin: Laubfall von Nachbars Bäumen Wer ein Häuschen im Grünen sein Eigen nennt, muss im Herbst auch Laub und Äste entsorgen. Ärgerlich kann es sein, wenn man sich dabei auch um Blätter und Bucheckern kümmern muss, die vom […]
- O-Ton: Viele Betriebskostenabrechnungen fehlerhaft Noch bis Ende des Jahres können Vermieter ihren Mietern die Betriebskostenabrechnung für 2013 zustellen – nicht selten mit einer Nachzahlung versehen und nicht selten sind sie fehlerhaft. […]
- Demotivation erhöht Arbeitsunfähigkeit bis zu 50 Prozent München – Da durch Krankheiten, Demotivation, innere Kündigung, schlechtes Betriebsklima, Mobbing usw. jährlich Milliarden Euro verloren gehen, liegen hier enorme Einsparpotenziale für […]
- Französischer Autokonzern PSA bläst zum Angriff auf VW PSA will Volkswagens Schwächephase für einen Angriff auf Europas Marktführer nutzen und sieht Peugeot bei Qualität und Preisniveau fast gleichauf mit Volkswagen. „Unser neuer 3008 ist […]
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Auf das Kleingedruckte achten München - Auf dem deutschen Versicherungsmarkt steht eine nicht zu überschauende Zahl von Berufsunfähigkeitsversicherungen zur Auswahl. Daher rät Unternehmensportal MittelstandsWiki.de, […]
- O-Ton: Bei Hundestreit können beide Halter haften Bei Schadenersatz müssen Gerichte oft genau abwägen. So war es auch in diesem Fall: Zwei Hunde gerieten in Streit und waren nicht mehr zu bändigen. Dabei wurde auch eine Hundebesitzerin […]
- Ford-Betriebsrat signalisiert Entgegenkommen Köln - Im Ringen um die Verlagerung der Fiesta-Montage von Köln nach Rumänien haben die Arbeitnehmer des Ford-Werkes dem Management Entgegenkommen signalisiert. „Wenn wir die […]
- Magazin: OrCam – ein Hilfsmittel für Blinde erobert die Welt Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, dass wir mit unseren Augen die Welt entdecken. Aber manchen Menschen ist das nicht vergönnt – sie sind erblindet oder schon ohne Sehkraft […]
- O-Ton: Der Auffahrende hat nicht immer Schuld „Wenn es hinten knallt, gibt es vorne Geld“ ist ein weit verbreiteter Spruch, wenn es um Auffahrunfälle geht. Allerdings weisen die Experten der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im […]
- O-Ton: Kein Haftungsausschluss beim Sicherheitstraining Sicherheitstrainings dienen der Verbesserung der Fahrsicherheit, es sind keine Rennen. Die Teilnehmen sind zudem über eine Kfz-Versicherung versichert. Eine stillschweigende Vereinbarung […]
- Autobranche hofft auf neue Koalition München – Vor dem Start der Koalitionsverhandlungen von Union und FDP blickt die deutsche Autobranche mit Zuversicht auf das kommende Regierungsbündnis. Das Wahlergebnis pro Schwarz-Gelb […]
- Aston Martin: Auch in Zukunft unabhängig Luxuswagenhersteller will CO2-Ausstoß drastisch senkenBerlin - Der Luxuswagenhersteller Aston Martin will auch in Zukunft unabhängig bleiben. Das bekräftigte Aston-Martin-Chef Ulrich Bez […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Spesenbetrug muss konkret nachgewiesen werden Für eine außerordentliche Kündigung muss der Chef beweisen, dass es dafür auch einen wichtigen Grund gibt. Die Rechtfertigung des Arbeitnehmers muss er im Zweifelsfall auch entkräften […]
- O-Ton: Hausboot ist keine Ferienwohnung – Baugenehmigung erforderlich Hausboote liegen im Trend - aber sie dürfen nicht als Ferienwohnungen ohne Baugenehmigung vermietet werden, entschied das Verwaltungsgericht Berlin. In dem Fall ging es um drei […]
- Chefs haften für verlorene Daten Mitarbeiter sind größter UnsicherheitsfaktorMünchen - Pannen mit persönlichen Daten von Mitarbeitern und Kunden können rechtliche Konsequenzen für Chefs haben. Darauf weist das […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Was darf ich über Restaurants schreiben? Gerade Gourmets lesen begeistert Kritiken über Restaurants und deren kulinarisches Angebot. Häufig orientieren sie sich an diesen Kritiken und richten sich nach den Empfehlungen der […]
- O-Ton + Magazin: Stolperfallen auf Gehwegen bis zu 2,5 Zentimetern Jeder kennt das: Manche Gehwegplatten sind so verlegt, dass es erhebliche Unterschied gibt. Aber: Das bedeutet noch nicht, dass man nach einem Sturz mit einer Klage gegen die Stadt auch […]
- O-Ton: Gesundheitsschäden durch Aufregung können ein Fall für die Unfallversicherung sein Eigentlich gilt in der Unfallversicherung: Geld gibt es nur für Unfälle, die von außen bewirkt werden. Aber: Auch körperliche Reaktionen durch Aufregung können Unfälle auslösen – selbst […]
- Anforderungen an Betreiber von Fitness-Studios Coburg/Berlin (DAV). Wer sich zum Training in ein professionelles Fitness-Studio begibt, darf sich darauf verlassen, dass die Trainingsgeräte in einem ordnungsgemäßen Zustand sind. Den […]
- O-Ton: Oktoberfest: Haftung von Chauffeurdiensten Bei der „Wiesn“ und anderen Oktober- und Volksfesten werden auch Chauffeurdienste angeboten. Solche Dienste fahren Kunden mit deren Auto zum Bierzelt und holen sie auch wieder ab.
Für […]
- O-Ton-Paket + Magazin: Glücksatlas in Berlin vorgestellt Deutschland macht einen deutlichen Glückssprung. Das Glücksniveau liegt 2016 bei 7,11 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10. Seit 2010 verharrte es um die 7,0 Punkte.
Verantwortlich […]