„Das würde unweigerlich dazu führen, dass die Mehrheit der rund 2.000 Opel-Händler in Deutschland nicht überleben würden.“ Auch Albert K. Still, Aufsichtsratschef des größten deutschen Opel-Händlers AVAG und stellvertretender Vorsitzender des europäischen Verbandes der Opel-Händler (Euroda), warnte vor einer Opel-Insolvenz. „Das wäre für die Händler die schlechteste Lösung. Wenn es dazu käme, putzt es mindestens ein Drittel der Händler weg – und zwar in ganz Europa.“
Im Falle einer Insolvenz des Herstellers würden auf einen Schlag sämtliche Verkaufshilfen von Opel durch den Insolvenzverwalter eingestellt werden, sagte Bieling. „Diese Mittel würden auch bei bereits ausgelieferten Fahrzeugen nicht mehr ausbezahlt, sondern einbehalten.“ Dies würde vermutlich sehr rasch vielen Händlern das Genick brechen, unterstrich Bieling. „Die Autos sind ja schon kalkuliert und verkauft.“ Nach Informationen der Automobilwoche sind diese Verkaufshilfen beträchtlich. Sie belaufen sich je nach Modell auf 600 bis 1.800 Euro pro Neufahrzeug.
Darüber hinaus kämen bei einer Opel-Insolvenz erhebliche Liquiditätsprobleme auf die Händlerschaft zu, sagte Bieling. „Die Banken machen dann sofort zu und geben keine Kredite mehr.“
Auch die überlebenden Händler würden bei einer Insolvenz des Herstellers in ernste Schwierigkeiten kommen, sagte Albert Still weiter. Zudem warnte er: „Dieser Aspekt wird gerne vergessen: In der Bilanz von Opel stehen rund sechs Milliarden Euro an Pensionsverpflichtungen, die im Falle einer Insolvenz vom Pensionsversicherungsverein zu übernehmen wären.“