Rüsselsheim – Opel plant mit Blick auf die Personalkosten einen spürbaren Stellenabbau in der globalen Produktentwicklung im Rüsselsheimer ITEZ (Internationalen Technischen Entwicklungszentrum). Laut einem internen Brief der IG Metall, der der Fachzeitschrift Automotive News Europe vorliegt, sollen die Jobs von bis zu 1.420 Vollzeitbeschäftigte im Bereich Product Engineering (PE) eingespart werden. Ein Opel-Sprecher bezeichnet die Zahl als „sachlich falsch und zu hoch gegriffen“, weil auch Dienstleister eingerechnet seien, die nicht zur Opel-Belegschaft zählen. Eine andere Zahl wollte der Sprecher aber nicht nennen. Der Sprecher bestätigte Automotive News Europe aber weitere Pläne, „um in der Produktentwicklung effizienter zu werden“, die darin resultieren würden, dass „der Personalbedarf geringer ausfallen wird“. Nach Informationen von Automotive News Europe aus Aufsichtsratskreisen will die Geschäftsleitung mindestens 200 Mitarbeitern eine Abfindung anbieten; rund 550 sollen aus der Abteilung Product Engineering ins Manufacturing Engineering verlagert werden. Dadurch würden in der Produktentwicklung also in Summe mindestens 750 Positionen wegfallen.
Der Opel-Sprecher nannte unisono mit der Gewerkschaft drei wesentliche Pläne zur Steigerung der Effizienz im Product Engineering:
– eine stärkere Konzentration auf die Kernaufgabe der Entwicklung und die Reduktion koordinierender Projektaufgaben;
– die verstärkte Nutzung von Modulen und Baukästen. „Wir haben zum Beispiel immer noch zu viele verschiedene Lenk- und Sitzsysteme. Hier müssen wir deutlich besser werden“, so der Sprecher.
– die stärkere und frühere Einbindung von Zulieferern. „Wir planen nicht etwa, unsere Zulieferer bei den Preisen zu knebeln. Vielmehr müssen wir uns stärker auf die Innovationskraft unserer Zulieferer verlassen“, so der Sprecher.
Laut der IG Metall sind zudem weitere Maßnahmen geplant, wie das Herausnehmen von Berichtsebenen, Änderungen im Entwicklungsprozeß zur Reduktion von Komplexität. Der „Global Vehicle Development Process soll verschlankt werden“, schreibt die Gewerkschaft.
Laut IG Metall-Angaben plant die Opel-Geschäftsführung keine Kündigungen, sondern „den Nichtersatz von Altersteilzeitabgängen und dem gezielten Angebot von Abfindungen“. Der Betriebsrat erwartet, dass daraus Nachteile für die Belegschaft resultieren: „Rentennahe Jahrgänge haben dramatische Nachteile bei der Überbrückung zur Rente. Die verbleibenden Mitarbeiter werden eine noch stärkere Leistungsverdichtung erfahren.“ Der Betriebsrat will diesen Plan verhindern und fordert in dem Schreiben, „unnötige Ausgaben für Abfindungen zu verhindern. Diese sollten besser in Qualifizierungsmaßnahmen und zusätzliche Projekte fließen.“
In dem IG Metall-Schreiben wird zudem „die Herausnahme von Projekten“ kritisiert. Nach Informationen von Automotive News Europe handelt es sich dabei um das Opel Coupé und die Elektroversion des künftigen Einstiegsmodells Junior. Zudem wird die Entscheidung über den innovativen RAKe, der als Konzept auf der IAA im September vorgestellt wurde, auf kommendes Jahr verschoben. Noch im Oktober versicherte Opel gegenüber Automotive News Europe, dass die Entscheidung noch dieses Jahr fallen solle.
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