12Feb/09

Daimler baut 570 Arbeitsplätze in Gaggenau und Rastatt ab

Zu einer Gesamtzahl und deren Verteilung auf die einzelnen Standorte wollte eine Sprecherin keine Stellung nehmen. Insgesamt werden in den nächsten drei Monaten in der Region Gaggenau über 1.000 befristete und Leiharbeitsverhältnisse ausgelöst, sagte Roman Zitzelsberger, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gaggenau. Die „Dimension und Geschwindigkeit der Entwicklung“ habe die Gewerkschaft überrascht, hieß es. Neben Daimler bauten in der Region auch kleine und mittelgroße Zulieferer massiv solche Stellen ab.

12Feb/09

Porsche will längere Laufzeit des neuen VW Golf

Vom Aufsichtsratstreffen erhofft sich Porsche zudem die Auflösung eines Ausschusses für besondere Geschäftsbeziehungen. Das Gremium soll verhindern, dass der Technik-Transfer von Audi an Porsche zulasten der Ingolstädter VW-Premiummarke läuft. Daher blickt die VW-Führung um Martin Winterkorn mit „größter Anspannung“ auf die Sitzung, sagte ein Vertrauter des Konzernchefs. „Die Planungsrunde 57 und die künftige Zusammenarbeit mit unserem Großaktionär Porsche sorgen für Brisanz in der Agenda“.

Ferner zeichnet sich bereits vor der Sitzung ab, dass die Produktion des Kleinwagens Up nicht wie zunächst vorgesehen an das Werk Vrchlabí der tschechischen VW-Tochter Skoda vergeben wird. Ein Grund ist die massive Verteuerung der tschechischen Krone. VW sucht daher in Mitteleuropa nach neuen Optionen für die Ende 2010 startende Montage des Up. Gute Chancen auf einen entsprechenden Ausbau hat dabei die VW-Fabrik im slowakischen Bratislava, da die Nachfrage der dort hergestellten schweren Geländewagen Touareg und Audi Q7 rückläufig ist. Auch die Pläne für den Wachstumsmarkt Indien werden überprüft. So erfüllt das Pkw-Projekt „Polo International Markets“ noch nicht die strengen Kostenvorgaben. Ein VW-Sprecher bezeichnete die Informationen der Automobilwoche auf Anfrage als „Spekulationen“

12Feb/09

Opel muss neues Modell verschieben

Opel will laut Insiderangaben den aufwendigen Kleinwagen aus Kostengründen selbst zur Serienreife entwickeln und den ursprünglich für dieses Projekt ins Auge gefassten externen Dienstleister wieder von der Aufgabe entbinden. Der neue Meriva, der wieder im spanischen Saragossa gebaut wird, sollte ursprünglich nach den Werksferien im September 2009 erstmals vom Band rollen. Durch die Verzögerung um einige Monate fehlt dem Vertrieb nicht nur ein relativ kleines Modell, das den CO2-Flottenausstoß senkt, sondern auch ein zugkräftiges Angebot für den Massenmarkt. Rund 140.000 Fahrzeuge dieses Typs wurden 2007 in Spanien hergestellt.

Opel muss nach Angaben des Betriebsrates im nächsten Jahr 750 Millionen Euro einsparen. Dazu werde derzeit mit den Arbeitnehmervertretern über mögliche Kürzungen gesprochen, berichtet die Automobilwoche. „Mit Ergebnissen dürfte in zwei Wochen zu rechnen sein“, verlautete aus der Zürcher Europa-Zentrale von GM. Laut IG Metall fordert das Unternehmen unter anderem eine Nullrunde, Kurzarbeit und den Wegfall der Nachtschichten. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern, „um die Verhandlungen nicht zu verzögern“.  Es sei aber oberstes Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten und die bereits verabschiedeten Investitionen von neun Milliarden Euro durchzusetzen.

12Feb/09

Mercedes plant weitere Produktionsdrosselung

Das Management erwägt die Fertigung in den Faschingsferien für eine Woche und über Ostern sechs Tage lang zu stoppen. Konkrete Entscheidungen sind nach Informationen der Automobilwoche aber noch nicht gefallen – weder zur absoluten Produktionszahl, noch zur Umsetzung.

Darüberhinaus wird die Absenkung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche ins Spiel gebracht, was auf Betriebsratsseite auf wenig Verständnis stößt. Durch diesen Schritt würde Mercedes Geld sparen, während dies für die Arbeitnehmer eine Einbuße von netto zehn Prozent bedeuten würde. Dagegen plädiert der Betriebsrat für Kurzarbeit, wodurch 97 Prozent des Nettolohns gesichert wären. Dies käme aber den Betrieb teurer, weil dann Sozialabgaben zu zahlen wären. Strittig ist, wie die Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2011 ausschließt, anzuwenden ist. Diese sieht zunächst den Abbau der Zeitkonten vor, dann verweist sie auf den Tarifvertrag Beschäftigungssicherung. Dort allerdings ist die Absenkung der Arbeitszeit nur dann vorgesehen, wenn Kurzarbeit nicht ausreicht.

12Feb/09

Reifenbranche von Kurzarbeit bedroht

Eine Entspannung der Lage ist mit Blick auf den schleppenden Autoabsatz unwahrscheinlich. „Da unser Absatz zur Hälfte aus Ersatzreifen und zur anderen Hälfte aus der Erstausrüstung besteht, sind die deutschen Premiumhersteller wichtige Kunden  von uns“, sagte Landwehr. „Aufgrund deren Marktkommunikation wissen wir, dass wir  mit Anpassungen rechnen müssen.“ Continental, Europas Marktführer in der Erstausrüstung, denkt sogar über die Schließung eines Produktionswerks in Deutschland   oder Frankreich nach. „Es gibt keine Standortgarantien“, sagte ein Conti-Sprecher der Automobilwoche. Derzeit läuft bei Conti die Krisenplanung auf Hochtouren. „Man kann  Arbeit verlagern, aussetzen oder ein Werk schließen. Am Ende hängt es davon ab,
mit welcher Annahme für den Absatz wir ins nächste Jahr gehen“, sagte der Sprecher.

Nach Erhebungen des europäischen Reifen-Herstellerverbands  ERMC haben Groß- und Einzelhändler von Januar bis Oktober 32,4 Prozent weniger Winterreifen bei der Industrie  bestellt als im Vorjahr. Das aktuelle Wintergeschäft läuft deshalb nochmals deutlich schlechter als die bereits äußerst schlechte Vorsaison. Die Lager der Händler sind noch voller Winterreifen aus dem Vorjahr.