Porsche-Chef Blume: „Werden Konzern den Rücken stärken“

Der Sportwagenbauer Porsche will den Volkswagen-Konzern bei der Bewältigung der Krise unterstützen. „Wir werden unseren Beitrag leisten, indem wir mit einem guten Ergebnis dem Konzern den Rücken stärken“, sagte Vorstandschef Oliver Blume im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Vor nicht langer Zeit ging es uns nicht so gut, da hat der Konzern uns geholfen.“

Zur Bewältigung der Folgen der Abgasmanipulationen hat der Volkswagen-Konzern Rückstellungen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro gebildet. Unklar ist, ob dieser Betrag reicht.

Blume verteidigte zudem Vorstandschef Matthias Müller, der zuletzt wegen missverständlicher Äußerungen zum Diesel-Skandal gegenüber amerikanischen Journalisten in die Kritik geraten war. „Er hat schon viele Dinge angepackt, personell und strukturell. Man spürt ganz deutlich, dass er eine andere Richtung einschlägt. Ich sehe das positiv.“

Die Volkswagen-Tochter Porsche ist eine der Ertragsperlen im Unternehmen. 2014 erwirtschaftete der Konzern einen operativen Gewinn von knapp 13 Milliarden Euro, davon kamen allein 2,7 Milliarden Euro vom Sport- und Geländewagenbauer aus Stuttgart. Im Jahr 2015 hat Porsche im Vergleich zum Vorjahr den Absatz um ein Fünftel auf 225.000 Einheiten gesteigert. Dies dürfte sich auch in einer deutlichen Steigerung des Gewinns ausdrücken. Blume ist trotz der Turbulenzen auf den Märkten auch für 2016 zuversichtlich. „Warten Sie die Zahlen für das neue Jahr ab, dann wird klar, wohin die Reise geht.“

Im Gegensatz zu Audi und VW hat Porsche seinen Entwicklungsvorstand wegen der möglichen Beteiligung an den Abgas-Manipulationen noch nicht ausgetauscht. „Unser Entwicklungsvorstand ist vorsorglich und vorübergehend beurlaubt. So hat Wolfgang Hatz, der seit 2011 erfolgreich sein Vorstandsressort bei Porsche führt und dem die jüngsten Erfolge unserer Marke im Motorsport wesentlich zu verdanken sind, die Chance, den Vorwürfen entsprechend zu begegnen“, sagte Blume.