Tag Archives: Automobilwoche

01Apr/12

Kiekert strebt nach Verkauf langfristiges Wachstum in Asien an

 Heiligenhaus – Nach dem Verkauf des Spezialausrüsters Kiekert an den chinesischen Zulieferer Hebei Lingyun strebt der deutsche Türschlosshersteller nun ein langfristiges Wachstum in Asien an. „Da wir in den etablierten Märkten Marktanteile haben, die an der Obergrenze liegen, war ein asiatischer Eigentümer die bevorzugte Option“, sagte Firmenchef Karl Krause im ersten Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er äußerte sich erstmals nach dem Verkauf. Bei der Suche „nach einer langfristigen Heimat für Kiekert“ habe man nun den “finanzstarken Investor“ für ein „nachhaltiges Wachstum“ gefunden: „Wir wollten einen strategischen Käufer und möglichst keinen Wettbewerber, um Schaden von der Belegschaft in Form der berühmten Synergien fernzuhalten.“

Krause räumte unterschiedliche Reaktionen der bisherigen Kunden ein: „Einige Kunden waren wegen des geschlossenen Verkaufsprozesses irritiert, da sie über den Verhandlungsverlauf nicht die Transparenz hatten, die sie gerne gehabt hätten.“ Zudem sei auch ein Diebstahl von Technologien sowie mangelnde Investitionsbereitschaft in Europa-basierte Forschung und Entwicklung befürchtet worden. Allerdings gab sich der Firmenchef optimistisch: „Insgesamt gesehen ist kein Porzellan zerschlagen worden.“

18Mrz/12

ATU weitet Verluste aus und häuft noch mehr Schulden an

 Weiden – Deutschlands größte Werkstattkette Auto-Teile-Unger (ATU) kommt auch nach dem Wechsel an der Spitze nicht aus der Krise und rutscht sogar noch tiefer in die roten Zahlen. Unter dem seit Juli 2011 amtierende ATU-Chef Manfred Ries weiteten sich die Verluste vor allem wegen des schwachen Wintergeschäfts um 44 Prozent aus. Der Nettoverlust erreichte im vergangenen Jahr 81,4 Millionen Euro, 2010 waren es 56,5 Millionen. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf die ihr vorliegenden nicht öffentlichen vorläufigen Geschäftszahlen des Unternehmens.

Bei sinkenden Umsätzen wuchs die Nettoverschuldung der dem Investor KKR gehörenden Werkstattkette um 19 Prozent auf 562,4 Millionen Euro. ATU-Finanzchef Christian Sailer kündigte unterdessen für 2012 einen Schuldenabbau an, einen Gewinn stellte er nicht in Aussicht. Nach 3,5 Prozent Umsatzrückgang im vergangenen Jahr sollen die Erlöse nun aber wieder um 1,5 bis 3,5 Prozent wachsen. Dazu sollen „moderate Marktanteilsgewinne“ ebenso beitragen wie ein „signifikantes Wachstum im E-Commerce und B2B und eine Normalisierung des Saisongeschäfts“, heißt es in einer Präsentation Sailers für Investoren.

ATU ist noch immer sehr abhängig vom witterungsbedingten Geschäft. Im kalten Sommer 2011 wurden zu wenige Reparaturen an Klimaanlagen beauftragt. Der Winter dagegen war für ein erfolgreiches Winterreifengeschäft zu warm. So fehlten im November und Dezember 33 Millionen Euro Umsatz, allein 18,4 Millionen bei Winterreifen. Bonusprogramme und Rabattaktionen im Wert von 33,8 Millionen Euro schmälerten den Ertrag weiter. Mit einer 35 Millionen Euro teuren Marketingkampagne will ATU-Chef Ries nun das Profil der Marke schärfen. Dazu werden TV-Spots sowie ganzseitige Anzeigen in der Bild-Zeitung geschaltet.

18Mrz/12

Bosch senkt Jahresbonus

 Beschäftigte des Zulieferers erhalten deutlich geringere Prämien als Autobauer

Stuttgart – Die Tarifbeschäftigten des Zulieferers Robert Bosch bekommen für das vergangene Jahr eine Erfolgsbeteiligung von durchschnittlich 36 Prozent eines Monatsgehalts. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Unternehmenskreise. Für 2010 hatte die Beteiligung noch bei 48 Prozent gelegen. Verantwortlich für den Rückgang ist das Ergebnis im Jahr 2011. Bosch hatte für das vergangene Jahr die selbst gesteckten Renditeziele von sieben bis acht Prozent verfehlt.

Damit zahlt Bosch nur einen Bruchteil dessen, was einige Autohersteller für 2011 ausschütten – zum Teil mehr als das Doppelte eines Monatslohns: Volkswagen zahlt seinen Tarifmitarbeitern in Deutschland im Schnitt 7.500 Euro als Prämie, Audi 8.251 Euro sowie Porsche 7.600 Euro. Daimler-Beschäftigte bekommen 4.100 Euro extra.

18Mrz/12

Audi baut weltweite Fertigungskapazitäten aus

 Ingolstadt – Zur Absicherung seines Wachstums erweitert der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autohersteller Audi seine weltweiten Fertigungskapazitäten deutlich. „Wir bauen Györ zu einem vollständigen Automobilwerk aus. Zusammen mit Nordamerika und China hätten wir damit perspektivisch eine gute Basis für das Wachstum der nächsten Jahre“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Insbesondere unsere Kapazitäten in China sind ausbaufähig. Auch Ungarn, wo wir derzeit eine Kapazität von 125.000 Autos errichten, hat weiteres Kapazitätspotenzial.“ Theoretisch lasse sich das Werk, das gerade entsteht, spiegeln, betonte der Audi-Vorstandsvorsitzende.

„Wir werden uns auch nach einer Entscheidung durch den Aufsichtsrat im neuen Werk in Nordamerika die Flexibilität schaffen, dass nach der ersten Ausbaustufe weitere Kapazitäten angedockt werden können. Und dann denken wir darüber nach, was die nächsten Schritte in Indien und Russland sein können“, unterstrich Stadler. Allerdings gebe es hier noch keine konkreten Ergebnisse.

Audi will bis 2020 zur weltgrößten Premiummarke aufsteigen. Derzeit ist das Unternehmen verglichen mit BMW und Mercedes bereits der profitabelste Hersteller, dagegen verkauft BMW noch immer mehr Autos.

13Mrz/12

Kiekert unmittelbar vor Verkauf an Lingyun

 Heiligenhaus – Der Anbieter von Schließsystemen Kiekert steht offenbar unmittelbar vor dem Verkauf an das chinesische Unternehmen Lingyun. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf Branchenkreise. Lingyun ist ein Tochterunternehmen des Norinco-Konzerns, der unter anderem in der Rüstungsindustrie aktiv ist. Kiekert hatte im Vorfeld lediglich bestätigt, das Lingyun zu den Kaufinteressenten am Zulieferer aus Heiligenhaus gehöre.

Das Traditionsunternehmen Kiekert beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.040 in der Zentrale in Heiligenhaus, und unterhält Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, der Tschechischen Republik, USA, Mexiko und China. Zu den Kunden des Schließsystemspezialisten zählen unter anderem die Fahrzeughersteller BMW und Volkswagen.

Die Lingyun-Gruppe beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet an über 40 Standorten im Automobilbereich einen Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro. Zu den Produkten gehören Kunststoff- und Metallkomponenten wie Zierteile, Gelenkwellen oder Spezialschläuche vor allem für den chinesischen Heimatmarkt.