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02Apr/11

Daimler erwartet boomende Autoindustrie

Zetsche: Für Zielrendite von zehn Prozent „sehr zuversichtlich“ +++ Einsparungen durch Modulstrategie von zwei Milliarden Euro

 Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche prognostiziert für die weltweite Automobilindustrie in den nächsten Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum. „Noch vor fünf bis sechs Jahren galt die Autoindustrie als stagnierende, reife Branche. Die Sichtweise heute ist jedoch, dass wir über eine ganze Reihe von Jahren überdurchschnittlich wachsen werden – also mit Raten über dem weltweiten Brutto-Inlandsprodukt“, sagte er im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zetsche fügte hinzu: „Das liegt natürlich vor allem an der Nachfrage aus den schnell wachsenden Schwellenländern.“

In diesem Umfeld werde die Pkw-Sparte die angestrebte Zielrendite von zehn Prozent als Durchschnittswert realisieren können, betonte der Konzernchef: „Insgesamt sind wir sehr zuversichtlich, dass wir bei Mercedes-Benz Cars das genannte Ziel im Jahr 2013 erreichen und dieses Niveau auch halten können.“ Die unerwartet hohe Nachfrage aus China stütze dieses Ziel zusätzlich. Doch Zetsche unterstrich auch die Erfolge durch Einsparungen mit Modulstrategien: „Ein Beispiel: Noch vor zwei Jahren hätten uns Maßnahmen zur CO2-Reduzierung wie Start-Stopp oder die hydraulische Lenkung über das gesamte Pkw-Portfolio hinweg 4,5 Milliarden Euro an variablen Zusatzkosten beschert. Tatsächlich realisiert haben wir die neuen Technologien bei gleichem Inhalt für nur 2,5 Milliarden Euro.“ Zetsche sieht allerdings trotz aller Fortschritte noch eine Lücke zum Zielwert. „Wir müssen also die Kosten weiter senken.“

02Apr/11

Opel-Betriebsrat Franz will neue GM Europe-Struktur verhindern

Rüsselsheim – Aus Sorge vor einer Entmachtung der Opel AG durch den Mutterkonzern GM beharrt der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens auf eine Zusicherung über die Unabhängigkeit von Opel. Andernfalls wollen die Arbeitnehmervertreter die Wahl des designierten Opel-Chefs Karl-Friedrich Stracke im Aufsichtsrat weiter blockieren. „Um es ganz klar zu sagen: Das hat nichts mit der Person von Herrn Stracke zu tun. Er ist absolut der Richtige für diesen Posten“, sagte Franz der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die Arbeitnehmervertreter befürchten aber, dass GM im Zuge der Neubesetzung klammheimlich die Zwischenebene GM Europe reaktiviert und so eine neue Finanzholding über die Adam Opel AG stellt. „Damit könnte man in Detroit faktisch bei Opel durchregieren“, so Franz.
Tatsächlich soll Stracke künftig nicht mehr direkt an GM-Chef Dan Akerson berichten, sondern nur an Nick Reilly als Präsident von GM Europe.

Opel-Betriebsrat Franz, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Adam Opel AG ist, hatte die Abstimmung über den neuen Chef im Aufsichtsrat am 23. März platzen lassen. Nun soll die Personalie am 11. April bei einer Sondersitzung geregelt werden. Sollte es dabei zu keiner Lösung kommen, würde drei Wochen später ein Vermittlungsausschuss zusammentreten, in dem die Arbeitgeberseite das doppelte Stimmrecht hat. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen und einen neuen CEO bekommen werden“, betonte Franz.

Ursprünglich sollte Stracke bereits am 1. April sein Amt als Nachfolger des bisherigen Opel-Chef Nick Reilly antreten.

02Apr/11

Porsche: Neue Pläne für Leipzig

Neben Cajun könnte nächster Panamera komplett in Sachsen entstehen

 Stuttgart – Bei Porsche reichen die Pläne für einen Ausbau des Werks Leipzig weiter als bisher bekannt. Neben dem kompakten Geländewagen Cajun, der dort 2013 vom Band laufen soll, könnte ab 2016 auch die zweite Generation des Sportcoupés Panamera komplett in Leipzig hergestellt werden. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Konzernquellen. Mit einem neuen Karosseriebau und einer Lackiererei, für die noch 2011 die Bauarbeiten beginnen sollen, entstehen mindestens 1.000 neue Arbeitsplätze. „Eine Erweiterung dieser Größenordnung würde sich für nur ein Modell kaum rechnen“, sagte ein Porsche-Manager dem Blatt. „Neben dem Cajun sollte zumindest ein weiterer Typ in Leipzig gebaut werden“.

Porsche-Chef Matthias Müller hatte der Automobilwoche kürzlich mit Blick auf Leipzig gesagt: „Wir werden das Werk von den Kapazitäten her so auslegen, dass eine Reihe interessanter Fahrzeugprojekte dort gut darstellbar wären“. Auf die Frage, ob dazu auch die zweite Generation des Panamera zählen könnte, erklärte Müller: „In der Theorie – ja“. Für eine Entscheidung hierzu sei es derzeit allerdings „noch viel zu früh“.

Bislang liefert das Werk Hannover von VW Nutzfahrzeuge (VWN) die lackierten Rohkarossen für den Panamera zu. In Leipzig erfolgt die Endmontage der Baureihe.
Für VW Nutzfahrzeuge wäre ein Entfall des Panamera-Auftrags in fünf Jahren kein Problem. „Bis dahin könnten wir ohne Schwierigkeiten ein anderes Projekt aufsetzen, die Beschäftigten müssten sich keine Sorgen machen“, sagt ein VWN-Manager. „Im Gegenteil – die möglicherweise frei werdenden Kapazitäten in Hannover könnte unser Unternehmen für die Realisierung der eigenen Expansionspläne gut gebrauchen“.

02Apr/11

Strahlen-Test für Japan-Importautos

Köln – Nach der Reaktorkatastrophe in Japan prüfen die Importeure vor der Auslieferung in Deutschland Neuwagen und Kfz-Teile auf eine mögliche Strahlenbelastung. „Wir werden durch entsprechende Überprüfungen sicherstellen, dass kein kontaminiertes Fahrzeug oder Ersatzteil in den Handel gebracht wird“, sagte Mazda-Unternehmenssprecher Jochen Münzinger der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zudem seien die Werke in Hiroshima und Hofu rund 1.000 Kilometer vom Reaktor Fukushima entfernt, auch die meisten Zulieferer befänden sich außerhalb der kritischen Region. Mazda betreibt keine Werke in Europa und bezieht sämtliche Fahrzeuge aus Japan.

Auch Toyota nimmt nach eigenen Angaben alle erforderlichen Kontrollen vor, um die Unbedenklichkeit der Produkte sicherzustellen. „Toyota wird niemals ein Produkt ausliefern, wenn die Kontrollmaßnahmen die Möglichkeit eines gesundheitlichen Risikos für den Kunden nicht ausschließen können“, betonte ein Sprecher in der Automobilwoche.

31Mrz/11

O-Ton: Auskunftsrecht auch bei „vergessenen“ Sparbüchern

 Banken müssen Auskunft auch über das Guthaben von „vergessenen“ Sparbüchern erteilen. Das entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main und gab einem Kläger Recht, der erst durch den Tod seines Vaters in den Besitz des Sparbuches gekommen war.
Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltsauskunft über das Urteil:

O-Ton: Einem solchen Sparbuch kommt eine erhebliche Beweisfunktion zu, die nur unter extremen Bedingungen erschüttert werden kann. Die Echtheit der Unterschrift des Bankmitarbeiters liegt somit in der Verantwortung der Bank. Ggfs müsse die Bank die Geschäftsunterlagen über die handelsrechtliche Aufbewahrungsfrist hinweg aufbewahren, so dass sie selbst die Echtheit überprüft werden könne. Wenn ein Sachverständiger feststellt, das Sparbuch ist echt – dann hat er auch einen Anspruch. – Länge 24 sec.

Informationen: www.anwaltauskunft.de

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O-Ton
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