Stuttgart/Berlin – Mercedes wird auch in diesem Jahr das deutsche Händlernetz durch Ausgleichszahlungen subventionieren. „Das Vertreternetz wird 2013 ein befriedigendes Ergebnis erwirtschaften. Unter Anspannung steht jedoch weiter das Geschäftsfeld Pkw. Hier kommt das im Vorjahr vereinbarte Ergebnisausgleichsmodell zum Tragen. Damit wird eine wichtige Maßnahme für die Pkw-Erträge in diesem Jahr gebracht“, sagte Peter Ritter, Präsident des Verbands der Mercedes-Benz Vertreter, in der Online-Ausgabe der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Das neue Vergütungsmodell war bereits im November 2012 zusammen mit der deutschen Vertriebsorganisation MBVD verabschiedet worden und kommt nun erstmals zum Einsatz.
Es sichert den 85 Mercedes-Vertretern in Deutschland eine Mindestrendite im Pkw-Verkauf zu. Nach Informationen der Automobilwoche aus Händlerkreisen wird Mercedes rund 60 Millionen Euro an das Händlernetz ausschütten. MBVD wollte sich auf Nachfrage nicht konkret dazu äußern, sagte eine Sprecherin: „Unser Geschäftsmodell bietet Anreize für Leistung, minimiert durch ein Ausgleichsmodell zum Geschäftsjahresende aber auch mögliche Ergebnisrisiken. Dadurch wird sichergestellt, dass notwendige Investitionen in Personal oder Infrastruktur in den Handelsbetrieben, die für die Umsetzung der Volumenstrategie 2020 erforderlich sind, auch verzögerungsfrei in Angriff genommen werden können.“ Im vergangenen Jahr haben die Händler und Niederlassungen 261.084 Fahrzeuge verkauft. Die Stützungsmaßnahme ist laut Ritter auf dem Verbandstag in der vergangenen Woche um ein Jahr verlängert werden: „Sollte der Wettbewerbsdruck bei den Neufahrzeugen anhalten, wird das Ausgleichsmodell auch im kommenden Jahr angewandt werden.“
Mercedes subventioniert das deutsche Händlernetz nun schon zum vierten Mal in sechs Jahren: Begonnen hat dies im Jahr 2008. Damals hat die MBVD in Abstimmung mit dem Händlerverband ein Hilfspaket von 63 Millionen Euro geschnürt, um Verluste der damals knapp 100 Vertreter auszugleichen. Im Folgejahr erhielten die Händler weitere rund 42 Millionen Euro als so genannte Marketing-Kick-backs. Im vergangenen Jahr zahlte die MBVD insgesamt 25 Millionen Euro aus.