Friedrichshafen – Nach Abschluss der Übernahme des US-Zulieferers TRW erwartet ZF Friedrichshafen Einsparungen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich im Einkauf in den nächsten drei Jahren. Das sagte ZF-Vorstandschef Stefan Sommer der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Dazu würden die Lieferantenportfolios der beiden Unternehmen analysiert: „Das zu kombinieren, zu fokussieren und die entsprechenden Hebel zu bewegen, erwarten unsere Kunden von uns und gehört auch bei uns zu den Prioritäten.“
„Auch kulturell wird das Unternehmen einen großen Sprung machen“, kündigte Sommer an. Die Sprache für Boardmeetings und Kommunikation wird Englisch werden. „Wir werden bereit sein, uns der amerikanischen Kultur anzupassen.“ Die zentrale Konzernführung bleibt in Friedrichshafen am Bodensee. Der TRW-Hauptsitz in Livonia wie auch die ZF-Nordamerika-Zentrale in Northville (beide in Michigan) werden erweitert: „An beiden Standorten wollen wir in vollem Umfang festhalten“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.
ZF will sich stärker als bisher im Volumensegment engagieren, zugleich aber seine Erfahrungen im Premiumbereich nutzen, um TRW stärker als Innovationsführer bei Fahrerassistenz und Fahrzeugsicherheit zu entwickeln, unterstrich Sommer. TRW wird das Entwicklungsteam „Automatisiertes Fahren“ in diesem Jahr deutlich verstärken. Innerhalb von drei Jahren wurden weltweit mehr als 650 Ingenieure und Techniker für das Elektronikgeschäft eingestellt, die vor allem neue Radar- und Kamerasysteme entwickeln.