VW-Chef Martin Winterkorn will den Mehrmarkenkonzern mit einem neuen Geschäftskonzept fit machen für die kommende Dekade. Auf der Basis des Zukunfts- und Effizienzprogramms „Future Tracks“ werde eine „Folgestrategie von ‚Mach 18‘, die weit ins nächste Jahrzehnt hineinreicht“, entwickelt.
Das kündigte der Konzernchef in einem der Automobilwoche vorliegenden Rundschreiben an die Führungskräfte des Unternehmens an. Mit „Mach 18“ hatte Winterkorn kurz nach seinem Amtsantritt 2007 Kernziele für die Hauptmarke Volkswagen fixiert. „Future Tracks“ kreist um Digitalisierung, Elektromobilität, Industrie 4.0 und veränderte Kundenerwartungen. Leider habe Volkswagen nach Winterkorns Worten „Speck angesetzt“. Der Topmanager folgert daraus: „Jetzt geht es nicht mehr allein um größer, höher weiter. Jetzt geht es darum, schlanker, schneller, effizienter zu sein.“
Zugleich erhöhte der VW-Chef den Druck auf seine Manager und mahnte, sich „niemals auf dem Erreichten“ auszuruhen. Seine Begründung: „Viele Beispiele einst erfolgreicher Konzerne machen deutlich: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Im Gespräch mit der Automobilwoche präzisierte Winterkorn die größten Gefahren für Volkswagen: „Die Digitalisierung zu verschlafen – und bei den neuen Antriebsarten auf die falschen Konzepte zu setzen.“
In Winterkorns Schreiben heißt es weiter: „Unsere Welt ist unberechenbarer denn je: Politische Konflikte überziehen den Globus, gesellschaftliche Umbrüche rütteln an unserem Werteverständnis, wirtschaftliche Einbrüche sind die Folge.“ Zugleich räumt der VW-Lenker erhebliche Schwierigkeiten in der Vorstandsarbeit ein: „Die Unsicherheit ist so groß wie nie, verlässliche Planungen werden damit so gut wie unmöglich“. In aller Deutlichkeit fügt Winterkorn hinzu: „Die Folgen für unser Geschäft sind dramatisch – ob in Russland, Indien oder Südamerika.“
Zwar habe VW „die Kraft und Kompetenz, die digitale und die mobile Welt zusammenzuführen“, so der oberste VW-Stratege. Das Auto sei „das komplexeste Industrieprodukt der Welt“. Mit „all seinen Anforderungen an Sicherheit und Nachhaltigkeit“ werde es „ureigene Kernkompetenz der Autohersteller bleiben“, hofft Winterkorn. Der VW-Chef: „Das wird uns aber nur gelingen, wenn wir die digitale Kompetenz schnell in unser Geschäftsmodell integrieren. Und dabei dürfen wir keine Zeit verlieren.“
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