Nach einer beispiellosen Rückrufserie aufgrund defekter Airbags stehen in deutschen Werken des japanischen Zulieferers Takata über 1.000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Das Airbag-Werk in Aschaffenburg-Nilkheim mit rund 700 Mitarbeitern sowie der Betrieb im sächsischen Freiberg mit etwa 350 Jobs in der Gasgeneratoren-Fertigung sollen geschlossen werden, berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Quellen in der Europa-Zentrale von Takata.
Damit würde fast jeder dritte der rund 3.500 deutschen Arbeitsplätze bei dem Zulieferer gestrichen. Die Fertigung soll nach Ungarn verlagert werden. Dort hat Takata 2015 ein Werk für Airbags und Gasgeneratoren eröffnet, das nicht ausgelastet ist.
Eine endgültige Entscheidung über die Schließung der beiden deutschen Standorte werde aber voraussichtlich nicht mehr 2016 fallen. Ein Takata-Sprecher sagte: „Derzeit gibt es weder Planungen noch Entscheidungen, Werke in Deutschland zu schließen oder aufgrund der Rückruf-Thematik Stammbelegschaft abzubauen.“ Takata ist einer der weltweit größten Zulieferer für Sicherheitssysteme und beschäftigt in Europa in 18 Werken und fünf Forschungseinrichtungen rund 15.500 Menschen.
Derzeit hat der Zulieferer mit einer immensen Rückrufwelle zu tun. Mazda muss in Japan aufgrund fehlerhafter Takata-Airbags rund 1,9 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. In Fernost sind Modelle aus den Baujahren zwischen 2006 und 2014 betroffen. Auch die deutschen Hersteller Daimler, BMW, VW und Audi mussten in den USA wegen Airbag-Fehlern Fahrzeuge in die Werkstätten beordern. Insgesamt sind nach Schätzungen von Autoprofessor Stefan Bratzel 40 bis 50 Millionen Autos von den Rückrufen betroffen. „Für das Unternehmen ist dies existenzbedrohend“, sagte Bratzel der Automobilwoche.
Ähnliche Themen
- Airbag-Rückruf kostet deutsche Autobauer über zwei Milliarden Euro Die deutschen Autohersteller BMW, Daimler, Audi und VW sind vom weltweiten Rückruf wegen fehlerhafter Airbags des Zulieferers Takata stärker betroffen als bislang bekannt. Eine Umfrage der […]
- Takata will Airbag-Produktion massiv ausbauen Der Airbag-Hersteller Takata hat seine Produktionskapazitäten angesichts der Welle an Rückrufen massiv erhöht. „Wir können derzeit weltweit 1,5 Millionen Module pro Monat zusätzlich […]
- Qualitätspannen: Auto-Rückrufe steigen auf Rekordwerte München – Für die derzeitige riesige Rückrufwelle bei vielen Autoherstellern geben Experten den strukturellen Veränderungen in der Branche eine Mitschuld.
„Die globale Produktion, die […]
- Porsche weist Vorwurf der Manipulation zurück Nach den Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Dieselkrise hat Porsche seine Unschuld betont und jegliche Verantwortung zurück gewiesen. „Porsche entwickelt und produziert selbst keine […]
- SHW-Großaktionär sieht an der Börse keine Zukunft SHW-Großaktionär Stefan Pierer plant für den Zulieferer einen Rückzug von der Börse. „Am Ende des Tages sehe ich SHW nicht börsennotiert. Bis dahin gibt es aber sicherlich noch viele […]
- VW-Chef Diess will Aufsichtsratsvorsitz bei Audi übernehmen Der neue Volkswagen-Chef Herbert Diess will auch den Vorsitz des Aufsichtsrats von Audi übernehmen. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Die […]
- Audi will Absatz in China bis 2023 verdoppeln Audi will seinen Absatz in China innerhalb der nächsten sechs Jahre verdoppeln. „2023 möchten wir in China 1,2 Millionen Autos verkaufen“, sagte Audi-Vertriebschef Bram Schot der Branchen- […]
- Osram will fürs automatisierte Fahren stärker in Start-ups investieren Osram will seine Partnerschaften mit Start-ups erweitern und so zu einem führenden Technologie-Anbieter für optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen für autonome Fahrzeuge werden. […]
- Start-up Auto1 hat bald eine Million Autos verkauft – mehr als 400.000 waren es 2017 Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 setzt seinen enormen Wachstumskurs fort und steht kurz davor, im europaweiten Geschäft die Millionen-Marke zu knacken. „Wir werden sehr bald eine […]
- BMW-Vorstand Schwarzenbauer: Mini kann reine E-Marke werden BMW sieht seinen Kleinwagen Mini langfristig auf dem Weg zur reinen Elektromarke. „Ich denke schon, dass man sich als Marke Mini in diese Richtung entwickeln wird“, sagte BMW-Vorstand […]
- BMW-Betriebsrat mahnt nach Mitarbeiterbefragung mehr Tempo im Vorstand an BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch ist unzufrieden mit der Geschwindigkeit beim Münchner Autobauer und mahnt in der Vorstandsriege mehr Agilität an. „Bei unserer letzten […]
- Daimler erhöht Pkw-Produktion bis 2020 auf drei Millionen Einheiten Der Daimler-Konzern will mit neuen Fertigungsstätten seine Pkw-Produktion deutlich ausweiten. „Die Werke in unserem weltweiten Produktionsnetzwerk sind hoch ausgelastet. Deshalb bauen wir […]
- BMW muss wegen Umstellung auf neue Messverfahren ab Mai Produktion stoppen Die Umstellung auf die neuen Abgasmessverfahren WLTP und RDE zwingt BMW zu einem Produktionsstopp für wichtige Modelle wie X1 und X2 20i xDrive. „Es wird bei manchen Modellen zu […]
- Porsche arbeitet an eigenem Lufttaxi Porsche befasst sich intensiv mit Drohnen für den Personentransport. Nach Informationen der Automobilwoche will der Sportwagenbauer in Kürze eine Designskizze präsentieren.
„Das macht […]
- Bosch will mit Sharingangeboten und Mitfahrservices wachsen Bosch-Chef Volkmar Denner will den weltgrößten Autozulieferer zum Anbieter vernetzter Mobilitätsservices umbauen und so neue Kundengruppen erschließen. „Wir hoffen, dass wir ein großer […]
- Opel will noch mehr durch gemeinsamen Einkauf mit PSA sparen Der kriselnde Autobauer Opel will durch den gemeinsamen Einkauf mit der französischen Konzernmutter PSA noch weiter auf die Kostenbremse treten als bisher bekannt. „Die größten positiven […]
- Bayern hat die meisten Ladesäulen für E-Autos in Deutschland Bayern hat mit 2.503 Ladesäulen die meisten Stationen für die Stromversorgung von E-Autos in Deutschland. Nordrhein-Westfalen (1.970) sowie Baden-Württemberg (1.786) folgen auf den Plätzen […]
- e.GO will jährliche Kapazität auf 20.000 Fahrzeuge verdoppeln Vor dem Serienstart des Elektrokleinwagens e.GO Life im Mai hat der Aachener Hersteller seine Prognose deutlich angehoben. „Zu Beginn unserer Planungen hatten wir noch mit 10.000 […]
- Modelloffensive mit fast 60 neuen E-Autos Die großen deutschen und internationalen Hersteller planen in den nächsten Jahren mit insgesamt 57 neuen Modellen eine Offensive bei E-Auto. Das berichtet das Magazin „Generation E“ der […]
- E-Autos haben Lieferzeiten bis zu einem Jahr Käufer von Elektroautos müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen. Laut einer Umfrage der Automobilwoche warten die Kunden bis zu einem Jahr auf ein neues Fahrzeug. Das gilt sowohl für […]
- Daimler will als erster Konzern Robotaxis anbieten Daimler will im Rennen um den ersten kommerziellen Einsatz von Robotaxis gemeinsam mit Bosch seine Fahrzeuge schneller als die Google-Schwester Waymo auf die Straße bringen. „Die […]
- Schaeffler boomt bei E-Mobilität Der Automobilzulieferer Schaeffler erwartet für seinen neugegründeten Bereich für Elektromobilität deutliche Umsatzsprünge. „Wenn es diesen Bereich 2017 schon gegeben hätte, wäre hier ein […]
- BMW 2017 mit den meisten Zulassungen auf deutschem E-Auto-Markt Mit 19,2 Prozent waren fast ein Fünftel aller 2017 in Deutschland zugelassenen E-Autos und Plug-in-Hybride Fahrzeuge von BMW. Das berichtet die Automobilwoche.
Insgesamt dominieren die […]
- Conti-Chef Degenhart will lukratives Reifengeschäft behalten Der Fahrzeugzulieferer Continental treibt Überlegungen zum Umbau seiner Konzernstruktur voran und will sein Reifengeschäft behalten. „Wir müssen jetzt analysieren, mit welcher Aufstellung […]
- VW frischt das Logo auf Volkswagen Pkw überarbeitet sein Markenzeichen. „Unser Signet soll frischer werden, noch besser in die digitale Welt passen“, sagte Vertriebschef Jürgen Stackmann der Automobilwoche. Das […]
- Autobauer reduzieren Messeauftritte Nissan streicht seine Messeauftritte zusammen und verzichtet auf einen Auftritt bei der publikumsstärksten Messe der Welt, der Mondial de l’Automobile in Paris. „Wir haben 2016 […]
- Studie: SUV-Boom beschert Autoherstellern voraussichtlich ab 2021 CO2-Milliardenstrafen Daimler, BMW und Volkswagen drohen ab 2021 wegen Verletzung der EU-Klimaziele Milliardenstrafen, laut einer Studie müssen elf Autokonzerne voraussichtlich Sanktionen von insgesamt 4,5 […]
- Umweltprämie: Nur die Hälfte der alten Diesel wird verschrottet Lediglich rund die Hälfte der alten Dieselfahrzeuge in Deutschland wird im Rahmen der Umweltprämie verschrottet. Das berichtet die Automobilwoche unter Berufung auf eine Umfrage der […]
- Zahl der Pleiten im deutschen Kfz-Gewerbe steigt wieder Erstmals seit acht Jahren ist die Zahl der Insolvenzen im deutschen Kfz-Gewerbe wieder gestiegen. Das geht aus einer Hochrechnung der Auskunftei Creditreform für die Automobilwoche […]
- Korri: Taxi-Branche vor dem Diesel-Gipfel Vor dem Diesel-Gipfel hat der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband (BZP) mehr Rechtssicherheit gefordert. Für dauerhafte und saubere Mobilität benötige man die Unterstützung von Bund, […]