Tag Archives: Renault

05Feb/12

Daimler, VW und Renault prüfen Transporter-Kooperation

 Stuttgart – Daimler, Volkswagen und Renault prüfen eine mögliche Zusammenarbeit bei Transportern. „Wir wollen mit VW in diesem Jahr entscheiden, ob wir unsere Kooperation bei den großen Transportern fortsetzen. Eine mögliche Option könnte dabei auch die Einbeziehung von Renault sein“, sagte Daimler-Transporterchef Volker Mornhinweg im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Durch eine solche Allianz ergäben sich seiner Ansicht nach weltweit ganz andere Möglichkeiten.

Der Stuttgarter und der Wolfsburger Autohersteller arbeiten seit einigen Jahren bei großen Transportern zusammen. Der VW-Crafter und der Mercedes-Sprinter teilen sich die gleiche Plattform und werden bei Mercedes produziert. VW verwendet allerdings eigene Motoren. Dieser Vertrag läuft 2016 aus. „Im Zusammenhang mit dieser Entscheidung werden wir auch festlegen, wann eine neue Generation des Sprinter auf den Markt kommt“, so Mornhinweg weiter. Bei den kleinen Transportern kooperiert Daimler mit Renault: Im Herbst kommt auf Basis des Renault Kangoo das Mercedes-Modell Citan auf den Markt. Damit kehrt Mercedes nach sechs Jahren wieder in das Segment der City-Vans zurück.
Der französische Hersteller entwickelt und baut seit 1998 mit Opel gemeinsam große Transporter, die als Renault Master und Opel Movano auf den Markt kommen. Dazu gibt es mit dem Nissan NV 400 ein weiteres baugleiches Schwestermodell.

26Nov/11

Renault-Nissan CEO Ghosn: „Ohne Zweifel“ Abschwung 2012

 Paris – Renault-Nissan CEO Carlos Ghosn erwartet für die europäische Autobranche ein hartes Jahr 2012 und unternimmt Schritte zum Schutz seiner Konzernmarken vor dem Abschwung. „Es gibt keinen Zweifel, dass der Markt im kommenden Jahr zurück geht … Die einzige Frage wird sein, wie groß der Einbruch sein wird“, sagte Ghosn der Fachzeitschrift Automotive News Europe und fügte hinzu: „Wir sind da sehr vorsichtig“.
Diese Vorsicht bedeute vor allem die Verschiebung bei Investitionen: „Zurückhaltung beim Kapital, Zurückhaltung bei den Beschäftigten, Zurückhaltung bei den Gehältern, Zurückhaltung bei allem. Ich versuche, mein Unternehmen zu schützen, wo ich kann.“

Trotz der europäischen Schuldenkrise und entgegen der Volatilität der Finanzmärkte erwartet Ghosn eine dauerhafte Lösung der Probleme: „Europa ist ein Gebiet des Wissens und der Erfahrung sowie anspruchsvoller Menschen“, sagte er. „Ich denke nicht, dass sie einfach Armageddon geschehen lassen ohne ihren besten Schuss zur Abwehr einzusetzen“.

Renault werde nach Ghosns Darstellung nicht in den US-amerikanischen Markt eintreten und auch seine Fahrzeuge dort nicht unter dem Label Nissan anbieten: „Aus strategischer Sicht ist es wichtiger für Renault, den chinesischen Markt zu entwickeln als sich in die USA expandieren „, betonte der CEO.

22Okt/11

Renault will 2011 Rekordabsatz erzielen

 Entgegen pessimistischer Wirtschaftsprognosen erwartet der französische Autobauer Renault Rekordumsätze im laufenden Jahr. „Wir werden unseren Rekord aus dem vergangenen Jahr brechen. 2010 haben wir 2,6 Millionen Autos verkauft. Dieses Jahr werden wir einige Prozent mehr verkaufen“, sagte Renault COO Carlos Tavares die Fachzeitschrift Automotive News Europe in einem Interview. Das Absatz-Plus werde zwischen zwei und acht Prozent rangieren.

Das Wachstum beim Absatz wird sich auch in den Marktanteilen widerspiegeln: „Wir kämpfen darum, die Nummer zwei oder drei in Westeuropa zu werden. Wir wollen nicht zu Volkswagen aufschließen. Sie sind so weit von uns entfernt, dass ich nur die Profitabilität des Unternehmens zerstören würde, wenn wir uns mit ihnen messen würden. Aber die Nummer zwei in Europa ist angemessen. Ich werde versuchen, diese Position bei gleichzeitigem Erhalt der Profitabilität zu behaupten.“ Die VW Group verbuchte laut ACEA-Zahlen in den ersten neun Monaten 2011 in Europa einen Marktanteil von 23,2 Prozent, gefolgt von PSA (12,6 Prozent), Renault (9,4) und GM (8,7).

Der strategische Plan von Renault-CEO Carlos Ghosn sieht bis 2013 eine Steigerung auf drei Millionen Fahrzeuge von 2,6 Millionen in 2010. Zugleich soll der Konzern seinen cash flow auf zwei Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren steigern. „Das ist absolut gültig“, betonte Tavares.

Seine Hauptaufgabe, so Tavares im Interview weiter, ist es, die Abhängigkeit Renaults von Westeuropa zu verringern und die Präsenz in den Schwellenländern wie Marokko und Brasilien zu steigern. Nach 2016 wollte Tavares auch einen Wiedereintritt in den US-Markt nicht ausschließen: „Ich denke nicht, dass ein Unternehmen seine Ambitionen begrenzen sollte.“

22Okt/11

Opel: Offensive bei Elektroautos

 Rüsselsheim – Opel will das Thema Elektromobilität stärker besetzen. „Mit der Marke Opel wollen wir Marktführer beim Thema Elektromobilität werden“, sagt Marketing- und Vertriebsvorstand Alain Visser im Interview mit Automotive News Europe. Das erste Modell der neuen Strategie sei der Opel/Vauxhall Ampera, der diesen November in den Markt kommt. „Damit haben wir uns einen Vorsprung von drei Jahren zum Wettbewerb verschafft“, sagt Visser. Für Opels erstes voll alltagstaugliches Elektroauto mit Range-Extender liegen laut Visser derzeit europaweit 6.000 Vorbestellungen vor. „Im kommenden Jahr wollen wir mehr als 10.000 Einheiten dieser Image-Kampagne auf Rädern verkaufen“, so Visser. Daneben sind laut Visser zwei weitere E-Autos denkbar – eine Serienversion der auf der IAA präsentierten, futuristischen Studie RAKe und ein Elektro-Kleinwagen.

„Wir werden bis Ende des Jahres entscheiden, ob wir den RAKe in Serie fertigen werden“, so Visser. Sollte die Entscheidung positiv ausfallen, könne der RAKe „schon 2013“ auf den Markt kommen. Der Preis soll bei 10.000 bis 12.000 Euro liegen. „Durch die besondere Führerscheineinstufung dieser Fahrzeugkategorie könnten wir mit dem RAK e schon 16-jährige Kunden an die Marke heranführen“, freut sich Visser. Laut Informationen von Automotive News Europe steht Opel dazu in den finalen Verhandlungen mit der KTM-Tochter Kiska, Salzburg, die schon an der Entwicklung des RAKe beteiligt war und auch die Produktion übernehmen könnte.

Opel plant zudem weiterhin, ein kleines Elektrofahrzeug auf den Markt zu bringen. Nach Informationen des Blattes soll dies ab 2013 auf die Plattform der Elektroversion des Chevrolet Spark geschehen. Laut Visser soll die Entscheidung darüber „in naher Zukunft“ fallen. Wie Automotive News Europe bereits im September gemeldet hat, ist die Option, eine E-Version des künftigen Einstiegsmodell Junior zu bringen und in Eisenach zu produzieren, zuvor aus Kostengründen verworfen worden.

Vissers Ankündigung kann als Vorstoß gegen Renault-Nissan gewertet werden. Die französisch-japanische Allianz will vier Milliarden Euro in Elektromobilität investieren und im Jahr 2016 rund 1,5 Millionen Elektroautos verkaufen. Dazu bringt allein Renault in den kommenden zwölf Monaten vier Elektroautos auf den Markt: den Kangoo ZE, Fluence ZE, Twizy und Zoe. Renault COO Carlos Tavares sagte dazu im Interview mit Automotive News Europe: „Einige Leute denken, unsere Elektrostrategie ist eine Wette. Für uns ist sie eine Versicherung (für den Fall, dass der Öl-Preis steigen sollte).“

09Jul/11

Daimler will den Smart nicht teilen

 Zweisitzer wird aus Kooperation mit Renault/Nissan ausgenommen

Stuttgart – Der Kleinstwagen Smart bleibt entgegen bisherigen Darstellungen von der weitreichenden Zusammenarbeit zwischen Daimler und Renault/Nissan ausgenommen.
„Es gibt dafür kein Entwicklungsprojekt innerhalb der Kooperation“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche eine mit der Situation vertraute Person. Die drei Autohersteller hatten im April des vergangenen Jahres unter anderem vereinbart, gemeinsam die nächste Generation des Smart und Renault Twingo zu entwickeln. Dabei bildet das Heckantriebskonzept von Smart zum ersten Mal die Grundlage für eine zweisitzige und eine viersitzige Variante. Damit schien klar zu sein, dass Smart die Produktpalette um einen Viersitzer und Renault um einen Zweisitzer erweitert. Beide Hersteller haben dieser Lesart auch niemals widersprochen. Die Markteinführung der ersten gemeinsamen Modelle ist ab 2013 vorgesehen.

Für Daimler ist der Smart Fortwo ein wichtiges Zukunftsmodell. Der Wagen ist seit der Einführung 1998 der einzige seiner Art und dürfte angesichts der weltweiten Urbanisierung künftig deutlich stärker gefragt sein.

Nach Informationen der Automobilwoche wird im Rahmen der Zusammenarbeit Renault/Nissan den neuen Vierzylinder-Benziner (M270) mit modernster Direkteinspritzung und Turboaufladung von Mercedes ebenso erhalten wie das komplett neu entwickelte Doppelkupplungsgetriebe. Die Powertrain-Komponenten sollen vor allem bei der Nissan-Luxusmarke Infiniti und auch bei Renault-Modellen der oberen Mittelklasse zum Einsatz kommen. Im Gegenzug lassen die Stuttgarter Drei- und Vierzylinder-Benziner sowie -Diesel nach eigenen Vorgaben bei Renault bauen.

Daimler wollte sich zu der Kooperation auf Nachfrage der Automobilwoche nicht äußern. Renault/Nissan war für eine Stellungnahme nicht erreichen.