Airbag-Rückruf kostet deutsche Autobauer über zwei Milliarden Euro

Die deutschen Autohersteller BMW, Daimler, Audi und VW sind vom weltweiten Rückruf wegen fehlerhafter Airbags des Zulieferers Takata stärker betroffen als bislang bekannt. Eine Umfrage der Automobilwoche ergab, dass mehr als sechs Millionen Autos nachgebessert werden müssen.

Nach Angaben von Sprechern sind es allein bei BMW seit 2013 rund vier Millionen Fahrzeuge. VW nennt 900.000 Pkw und Transporter, bei Daimler sind es rund eine Million, bei Audi 450.000.
„Der Schaden insgesamt dürfte schon jetzt bei über zwei Milliarden Euro liegen“, sagte Jan Dannenberg von der Management- und Strategieberatung Berylls in München der Automobilwoche. Auf ähnliche Summen kommt Autoexperte Stefan Bratzel: Er rechnet pro Pkw mit Kosten bis zu 300 Euro. Laut Finanzbericht hat allein Daimler für die Airbag-Probleme 2015 und 2016 knapp 900 Millionen Euro an Rückstellungen ausgewiesen. Bei VW sind es 400 Millionen. Audi und BMW weisen die Kosten nicht einzeln aus.

Ob die deutschen Autobauer sich das Geld vom angeschlagenen japanischen Zulieferer zurückholen können, ist ungewiss. Wenn der Hersteller die Nutzung des für den Fehler verantwortlichen Treibmittels freigegeben hat, wird dies laut Dannenberg schwierig. Mit mangelhaften Takata-Airbags werden weltweit elf Todesfälle in Verbindung gebracht. Deutsche Marken sind bisher nicht betroffen.