Category Archives: Auto

07Sep/11

Chevrolet kämpft mit schlechtem Bekanntheitsgrad

 Frankfurt/Main – Kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung IAA hat die GM-Tochter Chevrolet angekündigt, ihren Bekanntheitsgrad in Europa massiv steigern zu wollen. „Unsere größte Herausforderung ist, dass viele Menschen unsere Marke immer noch nicht kennen. Chevrolet wurde in Europe 2005 neu gelauncht. Nur rund fünf Prozent der Kunden kennen unsere Modelle. (…) Mein Ziel ist es, die ungestützte Bekanntheit auf über 20 Prozent zu heben“, sagte Wayne Brannon, Geschäftsführer von Chevrolet Europa, der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Ungeachtet der relativ geringen Bekanntheit wird das Unternehmen 2011 rund 500.000 Einheiten verkaufen: „Im vergangenen Jahr haben wir 477.194 Fahrzeuge in 35 europäischen Staaten, inklusive Russland und der Türkei, abgesetzt. Dieses Jahr werden es werden es wieder rund eine halbe Million.“ Mittelfristig will Brannon den Absatz auf eine Million Verkäufe verdoppeln. „2016 könnte noch ein guter Zeitrahmen für dieses Ziel sein.“

Der Marktanteil in Europa soll sich „mittelfristig auf 4 bis 5 Prozent“ erhöhen – nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Nachholbedarf habe Chevrolet vor allem in den fünf größten westlichen Märkten – Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich sowie Großbritannien – wo der Marktanteil nur bei 1,3 Prozent liege.

Im Laufe dieses Jahres wird Chevrolet sieben Neuheiten auf den Markt bringen und damit sein Portfolio auf 12 Modelle vergrößern. Darunter sind aber auch drei Nischen-Modelle. So soll das Schwestermodell des Opel Ampera namens Chevrolet Volt laut Brannon pro Jahr auf rund 1000 bis 2000 Verkäufe kommen. Für die neue Generation der Corvette erwartet Brannon europaweit zwischen 1000 und 1500 Verkäufe im Jahr, daneben 2000 Camaros – je zur Hälfte vom Coupé und Cabrio.

07Sep/11

BMW trotz Turbulenzen weiter optimistisch für 2011

 München – Trotz makroökonomischer Turbulenzen und damit verbundener Risiken bleibt der Münchner Autobauer BMW optimistisch für die Zukunft. „Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Überschuldung einiger Staatshaushalte, mögliche Konsumbelastungen durch steigende Steuern und eine höhere Inflation könnten zu einer volatileren Entwicklung führen“, sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu, eine „schwierige Situation“ sei derzeit in Südeuropa nicht nur „für Griechenland, sondern auch für Spanien und Italien“ zu beobachten. Für das gesamte Jahr 2011 rechne BMW trotzdem weiterhin mit einer Absatzsteigerung auf mehr als 1,6 Mio. Fahrzeuge: „Das würde einem Zuwachs von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen“.

Zugleich strebe der Konzern im Segment Automobile eine EBIT-Marge von über zehn Prozent an, ergänzte Eichiner: „Auch in den darauffolgenden Jahren wollen wir unser Ziel einer nachhaltigen Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent im Konzern unter der Voraussetzung einer weitgehend normalen wirtschaftlichen Entwicklung erreichen.“

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) gingen nicht zu Lasten der Profitabilität. Eichiner: „Trotz umfangreicher Zukunftsinvestitionen in neue Produkte, Technologien und Antriebssysteme wird die F&E-Quote 2011 auch dank effizienter Entwicklungsprozesse und der erwartet guten Umsatzentwicklung im Rahmen des Zielkorridors von 5 bis 5,5% liegen. Unsere Investitionsquote wird zudem aufgrund steigender Umsätze bis zum Jahresende unter 7% des Umsatzes liegen. Mit anderen Worten: Die Profitabilität unseres Konzerns ist durch BMW i sicher nicht beeinträchtigt – trotz substantieller Einmalaufwendungen im Bereich der Elektromobilität und des Leichtbaus.“

Eichiner sieht beim Werkstoff Karbon deutliche Preissenkungspotenziale: „Wir wollen die Kosten für Karbon im Laufe des Produktlebenszyklus auf jene von Aluminium drücken. Stückzahlen sind hier natürlich der Treiber.“

Eichiner kritisiert den Einstieg Volkswagens bei SGL – wo sich zuvor BMW-Aktionärin Susanne Klatten engagiert hatte: „Jeder Hersteller ist herzlich willkommen, Karbon bei SGL zu kaufen. Wir sehen hier keinen Nachteil, weil wir im Joint-Venture mit SGL ja nur die Vorprodukte produzieren. (..) Übrigens gibt es eigentlich einen Common Sense unter den deutschen Herstellern, sich nicht bei Lieferanten direkt zu beteiligen. Solche Closed Circles sind nicht wirklich förderlich für die Innovationskraft der Zulieferer und das schnelle Erreichen von Skaleneffekten. Wir bevorzugen unabhängige Lieferanten.“ Volkswagen war im Anfang März bei SGL Carbon eingestiegen. Die Quandt-Erbin Susanne Klatten hat ihren Anteil an dem Kohlefaserspezialisten danach auf eine Sperrminorität von fast 27 Prozent ausgebaut.

07Sep/11

Bosch: 2011 erstmals 30 Milliarden-Euro-Marke bei Kfz-Technik knacken

 Stuttgart – Der weltgrößte Autozulieferer Bosch will in diesem Jahr neue Rekorde beim Umsatz aufstellen. „Wir erwarten für 2011 ein Wachstum von mindestens zehn Prozent und würden somit beim Umsatz mit Kraftfahrzeugtechnik erstmals die Schwelle von 30 Milliarden Euro übertreffen“, bestätigte Bernd Bohr, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik, im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe eine frühere Prognose. Wachstumstreiber seien vor allem die Produkte für Umwelt- und Unfallschutz.

Allerdings gebe es auch neue negative Signale: „Im weltgrößten Automobilmarkt China sehen wir, dass das Wachstum dieses Jahr nicht in den Himmel schießen wird. Vor allem Chinas Nutzfahrzeugmarkt gestaltet sich momentan relativ schwierig“, betonte Bohr. Zudem erschwerten steigende Rohstoffpreise und zunehmende Volatilität das Geschäft. „Ich spreche nicht nur von Konjunkturzyklen, die Ausschläge sind schlicht größer als in Vergangenheit. Und die Zahl der Techniktrends ist so hoch wie nie zuvor“, meinte der Manager.

Bei der langfristigen Planung strebe die Bosch-Kfz-Sparte jedes Jahr ein Ergebnis von sieben bis acht Prozent vor Steuern an: „Das ist ein Korridor, aus dem wir solide unser Wachstum und unsere Innovationen finanzieren können.“

Die Mitarbeiterzahl im Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik werde in diesem Jahr voraussichtlich von 167.000 auf 177.000 steigen: „Dieser Zuwachs findet vor allem in der Region Asien-Pazifik, aber auch in anderen Teilen der Welt statt“, konkretisierte Bohr.

Um die Position als Innovationsführer zu verteidigen, investiert Bosch kräftig in Forschung und Entwicklung. Bohr: „Wir werden in der Kraftfahrzeugtechnik dieses Jahr gut 3,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben. Damit liegen wir klar über dem Durchschnitt der Branche.“

Das Geschäft mit Billigautos, um die es nach dem schwachen Start des Tata Nano ruhig geworden ist, besorgt Bohr nicht: „Nein, das Geschäft wird sich hier nur etwas verzögern. Wir sehen, dass Hersteller sich generell noch auf dieses neue Segment einstellen müssen, etwa hinsichtlich eines anderen Vertriebsnetzes und angepasste Finanzierungsangebote. Für uns ist es vor derzeit vor allem ein hervorragendes Lernfeld – auch für Vereinfachungen der Technik für etablierte Märkte. Und der Markt wird kommen. Gerade in China wird das ein hochspannendes Segment – weniger im Pkw-Bereich als bei Mini-Bussen, die um die 3000 Dollar kosten werden. Und wenn sich irgendwann in Afrika was tun sollte, dann wird auch das eher im Niedrigpreis-Segment sein.“

03Sep/11

BMW schafft 1.000 neue Jobs im Vertrieb

 München – Der Münchner Autohersteller BMW plant eine Qualitätsoffensive und wird dazu auch neue Stellen im Handel schaffen. „Für den Einstieg in die Elektromobilität und im Rahmen der Ausweitung unserer Modellpalette brauchen wir mehr Verkäufer und Servicemitarbeiter“, kündigte BMW-Deutschland-Chef Karsten Engel in der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Er fügte hinzu: „Deswegen wird die BMW-Handelsorganisation von 2011 bis 2014 in Deutschland 1.000 neue Mitarbeiter einstellen.“

Hintergrund für die Offensive sind die Absatzerwartungen des Konzerns in Deutschland. „Der deutsche Gesamtmarkt wird in Zukunft kaum wachsen, sondern sich stabil zwischen 3,1 und 3,2 Millionen verkauften Neuwagen bewegen“, schätzt Engel. Darum sollen Kunden durch besseren Service in den Autohäusern enger an die Marke BMW gebunden werden. „Nur ein Kunde, der sich von seinem Autohaus gut betreut fühlt, kauft dort wieder einen Neuwagen“, betonte Engel. Mit einem ausgeklügelten System sollen die Bemühungen der Händler vom Hersteller künftig besser gewürdigt werden.

03Sep/11

GM bremst Opel in Übersee aus

 Duisburg/Bochum – Die Konzernmutter General Motors bremst die deutsche Tochter Opel in Übersee aus und favorisiert stattdessen Chevrolet. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche und zitiert Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke mit den Worten: „In Brasilien gehen wir nicht rein, das überlassen wir Chevrolet“. Auf Nachfrage wollte Stracke die Entscheidung aus Detroit nicht bewerten. Brasilien ist für GM nach China und den USA der drittwichtigste Markt, dank des rasanten Wachstums wird der brasilianische Automarkt in diesem Jahr Deutschland überholen.

Opel muss sich nach dem Willen der US-Konzernzentrale in Südamerika auf Argentinien und Chile beschränken. Dort werde an der Markterschließung gearbeitet, erläuterte Stracke: „Noch Ende diesen Jahres wollen wir die ersten Autos in Chile verkaufen.“ Auch nach Israel wollen die Rüsselsheimer liefern. In China, dem weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt, darf Opel künftig zwar Autos verkaufen, aber nicht produzieren.

Für das Elektrovorzeigemodell Ampera gibt es noch mehr Beschränkungen. Er wird unter der Marke Opel nur in Europa verkauft. Außerhalb kommt das Auto ausschließlich als Chevrolet Volt zum Einsatz, räumte Opels Elektro-Manager Enno Fuchs im Gespräch mit der Automobilwoche ein. Auch in Russland wird es den Ampera nicht geben. Als Grund dafür nannte Fuchs die hohen russischen Einfuhrzölle.