Category Archives: Auto

12Feb/09

Opel muss neues Modell verschieben

Opel will laut Insiderangaben den aufwendigen Kleinwagen aus Kostengründen selbst zur Serienreife entwickeln und den ursprünglich für dieses Projekt ins Auge gefassten externen Dienstleister wieder von der Aufgabe entbinden. Der neue Meriva, der wieder im spanischen Saragossa gebaut wird, sollte ursprünglich nach den Werksferien im September 2009 erstmals vom Band rollen. Durch die Verzögerung um einige Monate fehlt dem Vertrieb nicht nur ein relativ kleines Modell, das den CO2-Flottenausstoß senkt, sondern auch ein zugkräftiges Angebot für den Massenmarkt. Rund 140.000 Fahrzeuge dieses Typs wurden 2007 in Spanien hergestellt.

Opel muss nach Angaben des Betriebsrates im nächsten Jahr 750 Millionen Euro einsparen. Dazu werde derzeit mit den Arbeitnehmervertretern über mögliche Kürzungen gesprochen, berichtet die Automobilwoche. „Mit Ergebnissen dürfte in zwei Wochen zu rechnen sein“, verlautete aus der Zürcher Europa-Zentrale von GM. Laut IG Metall fordert das Unternehmen unter anderem eine Nullrunde, Kurzarbeit und den Wegfall der Nachtschichten. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern, „um die Verhandlungen nicht zu verzögern“.  Es sei aber oberstes Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten und die bereits verabschiedeten Investitionen von neun Milliarden Euro durchzusetzen.

12Feb/09

Mercedes plant weitere Produktionsdrosselung

Das Management erwägt die Fertigung in den Faschingsferien für eine Woche und über Ostern sechs Tage lang zu stoppen. Konkrete Entscheidungen sind nach Informationen der Automobilwoche aber noch nicht gefallen – weder zur absoluten Produktionszahl, noch zur Umsetzung.

Darüberhinaus wird die Absenkung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche ins Spiel gebracht, was auf Betriebsratsseite auf wenig Verständnis stößt. Durch diesen Schritt würde Mercedes Geld sparen, während dies für die Arbeitnehmer eine Einbuße von netto zehn Prozent bedeuten würde. Dagegen plädiert der Betriebsrat für Kurzarbeit, wodurch 97 Prozent des Nettolohns gesichert wären. Dies käme aber den Betrieb teurer, weil dann Sozialabgaben zu zahlen wären. Strittig ist, wie die Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2011 ausschließt, anzuwenden ist. Diese sieht zunächst den Abbau der Zeitkonten vor, dann verweist sie auf den Tarifvertrag Beschäftigungssicherung. Dort allerdings ist die Absenkung der Arbeitszeit nur dann vorgesehen, wenn Kurzarbeit nicht ausreicht.

12Feb/09

Reifenbranche von Kurzarbeit bedroht

Eine Entspannung der Lage ist mit Blick auf den schleppenden Autoabsatz unwahrscheinlich. „Da unser Absatz zur Hälfte aus Ersatzreifen und zur anderen Hälfte aus der Erstausrüstung besteht, sind die deutschen Premiumhersteller wichtige Kunden  von uns“, sagte Landwehr. „Aufgrund deren Marktkommunikation wissen wir, dass wir  mit Anpassungen rechnen müssen.“ Continental, Europas Marktführer in der Erstausrüstung, denkt sogar über die Schließung eines Produktionswerks in Deutschland   oder Frankreich nach. „Es gibt keine Standortgarantien“, sagte ein Conti-Sprecher der Automobilwoche. Derzeit läuft bei Conti die Krisenplanung auf Hochtouren. „Man kann  Arbeit verlagern, aussetzen oder ein Werk schließen. Am Ende hängt es davon ab,
mit welcher Annahme für den Absatz wir ins nächste Jahr gehen“, sagte der Sprecher.

Nach Erhebungen des europäischen Reifen-Herstellerverbands  ERMC haben Groß- und Einzelhändler von Januar bis Oktober 32,4 Prozent weniger Winterreifen bei der Industrie  bestellt als im Vorjahr. Das aktuelle Wintergeschäft läuft deshalb nochmals deutlich schlechter als die bereits äußerst schlechte Vorsaison. Die Lager der Händler sind noch voller Winterreifen aus dem Vorjahr.

12Feb/09

VW baut Vertrieb nach Porsche-Muster um

Der designierte Geschäftsführer Werner Eichhorn soll angesichts der Absatzkrise auf dem deutschen Markt, so ein Insider, „vor allem die Abstimmung zwischen Hersteller und Händlern verbessern.“ Der VW-Vertrieb solle „über internes Benchmarking“ zu Vertriebsgesellschaften in Export-Märkten die Profitabilität erhöhen. Der Ex-Audi-Manager Eichhorn leitet seit Juni den Vertrieb Deutschland der Marke Volkswagen Pkw.

Der Umbau folgt auf wiederholte Kritik des VW-Großaktionärs Porsche. Wolfgang Porsche, Aufsichtsratschef der Porsche Holding, hatte den VW-Vertrieb sogar als „größte Schwachstelle“ des Konzerns gerügt. Bei dem Stuttgarter Sportwagenhersteller ist die Porsche Deutschland GmbH als Vertriebsgesellschaft mit allen Rechten und Pflichten eines Importeurs seit Jahren erfolgreich auf dem deutschen Markt aktiv.

12Feb/09

Audi-Chef lehnt staatliche Hilfsgelder ab

„Daher müssen wir sehen, woher wir dafür einen Ausgleich bekommen, etwa durch die europäische Politik in Form von Unterstützung für Forschung und Entwicklung neuer Technologien“, betonte der Audi-Manager und fügte hinzu: „Wenn ein nationaler Subventionswettbewerb ausbräche, wäre das in jedem Fall eine Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit in ganz Europa“. Statt Subventionen müssten Investitionsanreize geschaffen werden. „Wenn es uns dadurch etwa gelingen würde, die Batterietechnologie in Europa wirklich ganz nach vorn zu bringen, in einer konzertierten Aktion, fänden Sie das verkehrt? Ich nicht“, sagte Stadler im Hinblick auf die Entwicklung von Elektro-Autos.

Zur Unterstützung der Zulieferer in der gegenwärtigen Situation greife man auf das Insolvenzmanagement im VW-Konzern zurück, bei dem Audi die Führungsrolle spiele. „Es kommt gelegentlich vor, dass ein Lieferant aufgrund von Liquiditätsengpässen in eine finanzielle Schieflage rutscht. Wir suchen dann einvernehmlich nach Lösungen, die beiden Seiten dienen“, unterstrich Stadler. Der Lieferant solle dabei den nötigen unternehmerischen Spielraum haben. Audi achte darauf, dass der Produktionsablauf nicht beeinträchtigt wird. Dennoch wollte der Manager etwaige Pleiten nicht ausschließen: „Ob das in der jetzigen verschärften Situation immer gelingt, kann heute niemand sagen.“

Zu den langfristigen Auswirkungen der Finanzkrise auf Audi wollte der Konzernchef keine Prognose stellen. Man halte an dem Ziel fest, bis 2015 die erfolgreichste und attraktivste Premiummarke zu sein. Aber auch sein Unternehmen könne sich nicht dem gegenwärtigen Sog der Verunsicherung entziehen. „Vor ein paar Monaten sind die Stahl- und Rohölpreise explodiert, dann fallen sie auf ein Niveau zurück, das man sich gar nicht mehr vorstellen konnte. Der Dollarkurs fällt unter 1,25 Euro und andererseits knallt es bei den Banken“, beschrieb Stadler die Lage. „Ich gehöre nicht zu den Berufspessimisten. Aber dass wir uns auf unruhige Zeiten vorbereiten müssen, ist keine Frage.“