Die großen Autohersteller werden in diesem Jahr die CO2-Ziele der EU weitestgehend einhalten und somit möglichen Sanktionen entgehen. Das ergab eine Umfrage der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche, lediglich Volkswagen äußerte sich zurückhaltend.
„Wir werden auf dem Weg zu den 130 Gramm CO2 definitiv keine Strafen zahlen. Wir sind bei der Phase-in-Phase gut unterwegs. Dabei hilft uns, dass wir beim Verbrennungsmotor Verbrauchseinsparungen erzielt haben, die vor Jahren noch nicht absehbar waren“, kündigte Herbert Kohler, Umweltbeauftragter und Chef der Konzernforschung, im Gespräch mit der Automobilwoche an. „Unser Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2016 auf 125 Gramm zu senken, steht und ist in unserem Produktportfolio hinterlegt.“ Auch BMW sieht sich mit der Efficient-Dynamics-Technologie auf dem richtigen Weg: „Wir sind strategisch so ausgerichtet, dass wir die Zielwerte erreichen werden. Strafzahlungen sind für die BMW Group keine Option“, betonte ein Konzernsprecher.
PSA reklamiert für sich im ersten Halbjahr 2012 mit 124,5 Gramm europaweit den geringsten CO2-Ausstoß. Nah an den EU-Vorgaben sind die Volumenkonkurrenten Fiat, Hyundai und Kia sowie Ford. Lediglich Volkswagen blieb in den Aussagen vage und wollte sich nicht zu möglichen Strafzahlungen äußern. Ein Sprecher verwies auf den im März angekündigten ökologischen Umbau des Unternehmens. Im Jahr 2015 soll die Konzernflotte erstmals den Wert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer unterschreiten.
Seit Jahresbeginn läuft die sogenannte Übergangsphase für das 2015 verbindliche europäische Flottenziel von 130 Gramm CO2 je Kilometer. Konkret müssen in diesem Jahr 65 Prozent der Neufahrzeuge eines Herstellers den individuellen CO2-Wert erreichen, der sich aus dem durchschnittlichen Fahrzeuggewicht der Flotte ergibt. Dabei müssen die Anbieter großer und schwerer Fahrzeuge mehr Klimagas einsparen als die Hersteller kleiner Fahrzeuge. Der Prozentsatz steigt in den nächsten beiden Jahren schrittweise an.
Für das erste zu viel emittierte Gramm CO2 verlangt die EU ab diesem Jahr pro Auto fünf Euro Strafe, das zweite Gramm kostet zusätzlich 15 und das dritte Gramm nochmals 25 Euro. Für jedes weitere Gramm werden 95 Euro fällig. Pro Hersteller können je nach Verkaufsvolumen und Abweichung vom Flottenwert Hunderte Millionen Euro an Strafen zusammenkommen.
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