12Feb/09

Daimler drosselt Lkw-Produktion um 30 Prozent

Dank der hohen Flexibilität, die mit dem Betriebsrat erreicht wurde, stehe der weder Kurzarbeit noch ein Abbau der Stammbelegschaft zur Debatte: „Bis April haben wir überhaupt keine Probleme.“ Um der Flaute zu begegnen, hat Daum die für Wartungsarbeiten ohnehin geplante dreiwöchige Weihnachtspause nun um eine Woche verlängert. Darüber hinaus soll die Produktion auch in der Faschings- und Karwoche ruhen. Weitere einzelne Schließungstage können noch dazu kommen. „Die Zeitkonten der Mitarbeiter sind gut gefüllt. Davon können wir jetzt zehren“, so der Manager.

Das Mercedes-Benz-Werk im pfälzischen Wörth nahe Karlsruhe ist das weltgrößte Lkw-Werk überhaupt. Bis Ende November liefen dort 110.000 Fahrzeuge vom Band. Damit wird 2008 auf jeden Fall ein neuer Produktionsrekord erreicht. In der Hochphase im Sommer wurden täglich über 500 Fahrzeuge und Teilesätze, die in Montagewerke auf der ganzen Welt verschickt werden, gefertigt. Insgesamt beschäftigt Mercedes im Lkw-Bau in Wörth 12.000 Mitarbeiter.

12Feb/09

Automobilzulieferer attackieren Banken

Dazu sei der Rettungsschirm seitens der Bundesregierung ja gespannt worden, fügte Geißinger hinzu: „Die Gefahren einer Kreditklemme sind für viele kleinere und mittelständische Firmen, die über eine geringe Eigenkapitaldecke verfügen, geradezu existenziell.“ Die Politik müsse nach der Rettungsaktion für die Banken darauf achten, „dass die Kreditvergabe an die Industrie nicht zu hohen Hürden unterliegt und auch Landesbanken ihren Verpflichtungen nachkommen“, forderte der VDA-Vize. Sollten die Banken ihre starre Haltung bei der Kreditvergabe nicht aufgeben, werde „es sehr bald Insolvenzen geben, die wiederum massive Auswirkungen auch auf das Bankengeschäft haben werden.“

Dennoch sei vor dem Hintergrund der Anpassung von Kapazitäten die Verunsicherung in der Branche groß, sagte Geißinger und verglich die Situation mit dem Krisenjahr 1993: „Wir werden um eine Konsolidierung in der Zulieferbranche nicht herumkommen.“ Die Zulieferer erwarteten in der gegenwärtigen Situation ein Entgegenkommen der großen Fahrzeughersteller. „Es muss allen klar sein, dass wir in einem Boot sitzen“, betonte Geißinger. Es müsse „sehr sorgsam“ darauf geachtet werden, dass gesunde Zulieferer die Krise überstehen würden. „Dazu gehören faire Preise wie eine konstruktive Kommunikation über Plan- und Abrufzahlen zwischen Herstellern und Zulieferern.“

Geißinger, der zugleich Vizepräsident des VDA ist, sieht sein Unternehmen derzeit mit Produktions- und Umsatzrückgängen im Automobilgeschäft von bis zu 20 Prozent konfrontiert. „Erfreulicherweise verfügen wir über ein noch immer gut laufendes Industriegeschäft, in dem wir 40 Prozent der Umsätze generieren und wo wir auch 2009 weiter wachsen werden.“ Die getroffenen Maßnahmen wie Zeitkontenreduzierung, Abbau von Leih- und Zeitarbeit, Stillstandstage und Kostensenkungen reichten derzeit noch aus. „Dass wir Personalmaßnahmen vermeiden können, kann ich jedoch nicht versprechen. Es hängt davon ab, wie sich das erste Quartal 2009 anlässt“, sagte Geißinger.

12Feb/09

Conti bemängelt Lieferantenbasis bei Powertrain

Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schaeffler-Gruppe, sieht an diesem Punkt der Zusammenarbeit mit Continental „durchaus großes Potenzial“. Zudem will Neumann Zulieferer von Conti in Einzelfällen unterstützen. „Auch wir haben Lieferanten, denen man unter die Arme greifen muss. Da geht es uns genauso wie anderen Unternehmen. Wir versuchen aber, mit einem Risikomanagement solche Fälle zu minimieren.“

12Feb/09

Mercedes-Händler fordern Einfrieren der Autopreise

Der Händlerverband erwartet zumindest im ersten Halbjahr 2009 aufgrund der vielen Unsicherheitsfaktoren einen „sehr schwierigen Markt“, Sorge bereitet den Mercedes-Agenturen vor allem der zu erwartende Restwertverfall für Leasingrückläufer. Da sich Autokäufer verstärkt von großen Limousinen wie der Mercedes S-Klasse,  dem 7er BMW  und dem Audi A8 abwenden und kleinere Modelle bevorzugen, rechnen Experten mit einem starken Wertverlust für die Fahrzeuge am Gebrauchtwagenmarkt. Um die Mercedes-Händler vor zusätzlichen Belastungen zu schützen, hat der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD) deshalb mit dem Händlerverband für das kommende Jahr bei der Verteilung des Restwertrisikos laut Ritter „erhebliche Veränderungen“ vorgenommen: „Ob diese Maßnahmen angesichts des geschwundenen Mengenabsatzes für 2009 ausreichen, können wir heute noch nicht sagen.“ Unter anderem hat Mercedes das Bewertungsrisiko bis zu einem Verlust von sieben Prozent des Restwerts übernommen. Die 90 Mercedes-Händler hatten erst vor kurzem ein Hilfspaket für das Jahr 2008 über 61 Millionen Euro erhalten.

12Feb/09

BMW baut insgesamt 8.600 Jobs ab

Unter Berufung auf den BMW-Gesamtbetriebsrat in München berichtet die Zeitung weiter, der ursprünglich bis Ende des Jahres vorgesehene Abbau von 8.100 Stellen im In- und Ausland sei bereits vollzogen. Ein Sprecher des Managements bestätigte auf Anfrage der Automobilwoche, BMW liege bei den Kürzungen „hervorragend im Plan“. Zu aktuellen Zahlen wollte er sich aber noch nicht äußern.

Zunächst hatten Gewerkschafter mehrfach im Laufe des Jahres auf den schleppenden Stellenabbau hingewiesen. Daraufhin hatte der Konzern nach Angaben des Betriebsrates die „Öffnung des Abfindungsprogramms“ beschlossen. Damit hätten sich in den vergangenen Monaten auch Beschäftigte für Aufhebungsverträge bewerben können, die nicht gezielt von der Personalabteilung des Autoherstellers angesprochen worden waren. Nach Angaben von BMW wurden von Januar bis September dieses Jahres insgesamt 258 Millionen Euro für Aufhebungsverträge aufgewendet. In diesem Zeitraum waren 2.700 Arbeitsplätze von Festangestellten abgebaut worden, davon 2.200 im Inland.

BMW hatte im Herbst 2007 angekündigt, im Rahmen des Sparprogramms „Number One“ bis Ende dieses Jahres 5.000 Stellen von Zeitarbeitern sowie 3.100 Jobs von Festangestellten – davon 2.500 in Deutschland – sozialverträglich abzubauen.