München – Für die derzeitige riesige Rückrufwelle bei vielen Autoherstellern geben Experten den strukturellen Veränderungen in der Branche eine Mitschuld.
„Die globale Produktion, die steigende Zahl an Zulieferern, die immer höhere Produktentwicklungsgeschwindigkeit und das enorme Marktwachstum – all das erzeugt einen enormen Druck auf die Hersteller“, sagte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu:„Und diesem Druck kann das Qualitätsmanagement nicht immer standhalten.“ Allein in den ersten 15 Wochen dieses Jahres mussten weltweit bereits knapp 17 Millionen Fahrzeuge wegen Herstellungsfehlern zu Reparaturen zurück geholt werden, berichtet die Automobilwoche. Dazu gehörten renommierte Marken wie Volvo, Porsche, Toyota, Volkswagen, GM, Mazda, BMW und Chrysler.

Derzeit ordert BMW 489.000 Fahrzeuge mit Sechszylindermotor in die Werkstätten, weil die Verschraubung der Ventilsteuerung brechen kann. Das Unternehmen musste schon 2013 so viele Autos wie noch nie zurückholen. Dabei sei „nicht die Zahl der Rückrufe, sondern die Zahl der betroffenen Fahrzeuge gestiegen“, sagte BMW-Entwicklungschef Herbert Diess. Der Hersteller will künftig nur noch zwei Grundarchitekturen – für Front- und Heckantrieb – nutzen. Bei dieser Baukasten-Nutzung steige auch das Rückrufrisiko, räumt der Konzern ein. Ähnliches befürchtet auch der VW-Konzern mit seinem Modularen Querbaukasten. Daher verlange Volkswagen nun von den Lieferanten nicht nur einen Qualitätsbeauftragten pro Unternehmen, sondern einen für jedes Werk, sagte der Chef eines großen Zulieferers der Automobilwoche.
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