Tag Archives: Ford

10Jun/12

Ford: Kurzarbeit und weniger Leiharbeiter

 Köln – Ford will dem sinkenden Autoabsatz mit Kurzarbeit im Kölner Fiesta-Werk und dem deutlichen Abbau von Zeitarbeitern in den Werken Köln und Saarlouis begegnen. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zu weiteren Sparmaßnahmen wollte sich Ford-Deutschlandchef Bernhard Mattes im Gespräch mit der Zeitung noch nicht äußern und betonte: „Derzeit sind keinerlei zusätzliche Maßnahmen geplant.“ Er fügte mit Blick auf den jüngsten Tarifabschluss hinzu: „Wichtig für uns als Hersteller in einem Hochlohnland ist es, die gewonnene Flexibilisierung der vergangenen Jahre nicht zurückzuschrauben.“

Bis Ende Mai büßte Ford beim Pkw-Absatz in Deutschland 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein, europaweit fielen die Verkäufe per Ende April gar um 7,2 Prozent. Der Marktanteil in Deutschland schrumpfte im Pkw-Bereich um 0,3 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent.
Branchenbeobachter wie der Frankfurter Marktforscher IHS Automotive erwarten noch massivere Einschnitte. Demnach würde Ford nach 1,56 Millionen im Vorjahr 2012 nur noch 1,37 Millionen Fahrzeuge europaweit verkaufen, ein Minus von zwölf Prozent. Beim Kleinwagen Fiesta sei mit nur noch knapp 320.000 verkauften Einheiten der größte Einbruch zu erwarten, 2011 wurde 60.000 mehr verkauft.

Unternehmenschef Mattes hofft darauf, dass der im Herbst startende B-Max sowie der Ein-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor die Umsätze wieder ankurbeln.

09Jul/11

Ford-Europachef attackiert Europäische Kommission

 Freihandelsabkommen mit Südkorea benachteiligt Europa

Köln – Nach dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen Europa und Südkorea hat Ford-Europachef Stephen Odell der EU-Kommission eine Benachteiligung der hiesigen Industrie vorgeworfen. „Selbst wenn der Automobilhandel zwischen Europa und Südkorea ohne tarifäre oder versteckte Handelshemmnisse ablaufen sollte, ist er beim Volumen absolut nicht ausgeglichen“, sagte Odell im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Schließlich ist der südkoreanische Markt nur 1,5 Millionen Fahrzeuge groß, der Europäische aber zwischen 15 und 17 Millionen.“ Der Manager warnte davor, entsprechende Verträge mit Indien und Japan zu schließen, “ so lange wir nicht gegenseitig womöglich bestehende nicht-tarifäre Handelshemmnisse identifiziert haben und klar vereinbaren, sie zu beseitigen.“

Zugleich warf Odell Teilen der EU-Kommission eine „wachsende Industrie-skeptische Haltung“ vor. „Das wird zum Beispiel im jüngsten White-Paper zur Mobilität deutlich, aus dem eine regelrechte Anti-Auto-Haltung spricht. Mir wurde gesagt, dass es sich dabei um ein bewusst ‚provokatives‘ Papier handle. Aber wir brauchen keine provokativen Papiere, sondern eine Politik, die der Bedeutung der Automobilwirtschaft in Europa gerecht wird.“ Die Branche beschäftige direkt 2,3 Millionen Menschen und weitere 10,4 Millionen indirekt.