Tag Archives: Mercedes

13Mai/12

Mercedes baut die Forschung um

 Stuttgart – Mit einer umfassenden Neuorganisation seines Vorstandsressorts Forschung & Entwicklung will Daimler alternative Antriebe schneller zur Serienreife bringen und die Integration von Unterhaltungselektronik im Auto vorantreiben. „Die neu definierten strukturellen und personellen Veränderungen ermöglichen uns, noch schlanker, schlagkräftiger und effizienter zu arbeiten, die alternativen Antriebe schneller für den Kunden verfügbar zu machen und auch Themen wie das ,Digital Life‘ schneller ins Fahrzeug zu bringen“, sagte Daimler-Forschungschef Thomas Weber der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Dahinter steckt die konsequente Umsetzung unserer Wachstumsstrategie.“

Mit der Neuordnung des Ressorts werden auch zahlreiche Zuständigkeiten verändert, die Zahl der Baureihenleiter wird auf drei reduziert. Uwe Ernstberger leitet künftig die großen Mercedes-Baureihen mit Heck- und Allradantrieb sowie die Sportwagen. Michael Krämer ist jetzt Produktgruppenchef für C- und E-Klasse und deren Varianten. Jörg Prigl verantwortet die neue Kompaktklasse NCCG („New Compact Car Group“) mit all deren Derivaten.
Harald Kröger, bislang Qualitätschef der Pkw von Mercedes-Benz, wird Leiter der neuen Direktion „e-Drive & Elektrik/Elektronik“. Im Gegenzug wird Eike Böhm, der im Oktober den Posten Forschung und Vorentwicklung Elektroniksysteme und Sicherheit übernommen hatte, Qualitätschef. Böhm berichtet an Produktions- und Einkaufsvorstand Wolfgang Bernhard.

18Apr/12

Mercedes-Benz erwartet Rekordjahr in USA

 Mercedes-Benz steht in den USA vor einem Rekordjahr. „Für das erste Quartal haben wir 61.000 Zulassungen in den Büchern und den höchsten US-Marktanteil aller Zeiten. Deshalb sind wir guter Dinge, in diesem Jahr sogar unser Allzeit-Hoch von 2007 zu knacken“, sagte Steve Cannon, US-Chef von Mercedes-Benz, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Allein in den vergangenen sechs Monaten ist der Absatz um 24 Prozent gestiegen“. Die USA blieben nach Ansicht des Managers auch auf längere Sicht der wichtigste Markt vor China: „Wenn Mercedes global 2020 die Nummer eins sein will, dann wollen wir dieses Ziel hier in Amerika ein paar Jahre vorher erreichen.“

2011 verkaufte der Premiumhersteller aus Stuttgart insgesamt knapp eine Viertelmillion Autos in den Vereinigten Staaten. In das Werk in Tuscaloosa werden bis 2014 mehr als 2,4 Milliarden Dollar investiert, zugleich entsteht ein Motorenwerk in Decherd (Bundesstaat Tennessee).

18Apr/12

Mercedes-Bank will Einlagen erhöhen

 Die Mercedes-Benz Bank will von der Daimler-Modelloffensive profitieren und muss dazu die bisherigen Einlagen in Höhe von elf Milliarden Euro deutlich ausbauen. „Wir werden zusätzliche Liquidität zur Refinanzierung unseres wachsenden Geschäfts brauchen“, sagte Franz Reiner, Vorstandschef der Mercedes-Bank, im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Mit Blick auf die kommenden neuen Modelle wie die A-Klasse fügte er hinzu: „Hier soll der Absatz bis 2015 auf mindestens 1,6 Millionen Autos weltweit steigen – von heute rund 1,2 Millionen“. Die Mercedes-Bank ist heute zum größten Teil über Spareinlagen auf Tagesgeld- und Festzinskonten sowie über Fonds finanziert. Auch künftig setzt Reiner auf den guten Ruf seines Instituts im Wettbewerb um neue Einlagen: „Die Bank genießt als Marke einen hohen Stellenwert bei den Kunden. Sie wissen, dass ihre Ersparnisse sicher sind.“

Derzeit habe die Bank in Deutschland einen Vertragsbestand von 17 Milliarden Euro, im europäischen Finanzierungsgeschäft belaufe er sich auf über 31 Milliarden Euro. „Ich kann mir vorstellen, dass wir hier mittelfristig auf 40 Milliarden Euro zulegen“, so Reiner mit Blick auf den künftigen Refinanzierungsbedarf.

Obwohl die Daimler-Finanzdienstleistungsparte für dieses Jahr einen leicht rückläufigen Gewinn in Aussicht gestellt hat, ist der Manager zuversichtlich: „Wir bei der Mercedes-Benz-Bank als deutsches Tochterunternehmen werden uns anstrengen, dass wir unser Rekordergebnis aus 2011 im laufenden Jahr übertreffen.“ Die Bank ist der größte Gewinnbringer bei den Financial Services. In der Sparte ist das weltweite Fahrzeug- und Händlerfinanzierungsgeschäft gebündelt. Sie hat 2011 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Gewinn der Bank wird nicht publiziert.

01Apr/12

Mercedes muss Milliarden sparen

 Mercedes muss nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche in den nächsten fünf Jahren immense Kosteneinsparungen erreichen, um das in Aussicht gestellte Profitabilitätsniveau sichern zu können. „Wir wollen die erwarteten Materialkostensteigerungen von sechs Milliarden Euro bis 2017 komplett ausgleichen“, sagte Einkaufs- und Produktionschef Wolfgang Bernhard. Die höheren Kosten entstehen vor allem durch Technologien zur CO2- Einsparung, durch die Verteuerung des Rohmaterials sowie eine höherwertige Ausstattung der Fahrzeuge.

Dagegen setzt das Unternehmen auf eine Ausweitung der Modulstrategie sowie auf eine Reduzierung der Fahrzeugarchitekturen. Während heute vier Basis-Architekturen genutzt werden, soll es ab 2015 nur noch eine Architektur für heck- und eine für frontgetriebene Modelle geben. Darauf sollen 30 verschiedene Modelle aufbauen, die sich allesamt aus dem Modulbaukasten bedienen. Die daraus entstehenden Skaleneffekte will Mercedes in Verhandlungen mit den Lieferanten einbringen. „Es geht uns darum, gemeinsam mit den Lieferanten – und zwar ausdrücklich über die Tier1 hinaus – die erheblichen Potenziale zu nutzen“, betont Mercedes. Die entsprechende Diskussion finde individuell statt.
Mercedes will ab 2013 eine Umsatzrendite von zehn Prozent erreichen und dieses Niveau im Durchschnitt über die Zyklen halten.

09Mrz/12

Mercedes-Produktionsvorstand Bernhard: Gegen Krisen abgesichert

 Genf/Stuttgart – Mit seinem „flexiblen Produktionssystem“ sieht sich der Stuttgarter Autohersteller Daimler gut für künftige Krisen gewappnet. „Unser Produktionssystem ist so flexibel, wir können jederzeit einen Nachfrageeinbruch von 25 Prozent abfedern“, sagte Mercedes Einkaufs- und Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard der Fachzeitschrift Automotive News Europe am Rande des Genfer Automobilsalons. Er fügte hinzu: „Und zwar mit der Stamm-Mannschaft und ohne Instrumente wie Kurzarbeit.“

Mercedes beobachte die Konkurrenz und die wirtschaftliche Entwicklung der Märkte sehr genau: „Unsere Strategie ‚Mercedes-Benz 2020‘ beinhaltet einen konstanten Kapazitätsaufbau“, betonte Bernhard. „Wir gehen jeden Schrittt wohl überlegt. Schließlich wollen wir jedes neue Werk mindestens 25 Jahre halten“.

„Manager Magazin“ hatte jüngst berichtet, dass Mercedes ab 2017/18 ein neues Werk in Nordamerika eröffnen werde. Bernhard: „Ob wir ein zweites Werk in den USA benötigen? Schauen wir mal! Wir sind jetzt erst einmal den wichtigen Schritt gegangen, und haben die Entscheidung getroffen, in den USA ab 2014 als Konzern zusammen mit Nissan in Tennessee (USA) Vierzylinder-Benzinmotoren von Mercedes zu bauen. Das sichert uns weiter gegen Währungsschwankungen ab. Wir sind schließlich kein Hedge-Fond“, betonte der Manager.

In China werde Mercedes künftig auch Modelle der neuen Kompaktklasse fertigen. Bernhard: „Wann genau wir mit der Produktion der neuen Kompakten in China beginnen, haben wir noch nicht festgelegt.“ Derzeit gebe es allein für die aktuelle B-Klasse „Wartezeiten von mindestens 3 Monaten. Wir können gar nicht so schnell produzieren, wie wir die Autos verkaufen.“