Tag Archives: Opel

05Feb/12

Opel: Jeder Astra mit 250 Euro Werbezuschuss

 München – Im deutschen Automarkt wurden im vergangenen Jahr 2,17 Milliarden Euro für Werbung ausgegeben und damit rund sieben Prozent mehr als 2010. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf das Hamburger Marktforschungsinstitut Nielsen. Das meistbeworbene Fahrzeug war 2011 mit 21,6 Millionen Euro der Opel Astra. Insgesamt wurden von diesem Kompaktwagen im vergangenen Jahr 86.579 Einheiten in Deutschland neu zugelassen, damit entfallen auf jeden zugelassenen Astra rund 250 Euro Werbegeld.

Volkswagen investierte 2011 mit 233,4 Millionen Euro den höchsten Betrag in Werbung. Neben dem neuen Kleinwagen Up wurden verstärkt die Modelle Eos, Passat, Golf Cabrio, Tiguan und Beetle beworben. Nach VW folgen 2011 in Deutschland Renault mit 151,8 Millionen Euro sowie Daimler (149,7 Millionen), Opel (131,9) und BMW (120,0).

2011 entfiel der größte Anteil der Werbeausgaben mit 764,6 Millionen Euro auf das Fernsehen, 498,7 Millionen Euro gaben die Unternehmen für Anzeigen in Zeitungen aus, gefolgt von 299,9 Millionen Euro für Anzeigen in Publikumszeitschriften sowie 259,9 Millionen Euro für Hörfunk-Spots.

Nielsen betrachtet beim Automarkt neben Pkw auch Nutzfahrzeuge, Zweiräder, Reisemobile, Autohandel und -zubehör sowie die Reifenbranche. Für die Automobilwoche berechnet das Marktforschungsunternehmen exklusiv die Kosten für klassische Werbung, dazu gehören Fernsehen, Hörfunk, Zeitungen, Zeitschriften, Kino, Plakat und Internet.

15Jan/12

Opel will Absatz in China 2012 um zehn Prozent steigern

 General Motors will den Absatz seiner deutschen Tochter Opel in China 2012 um etwa zehn Prozent steigern. „Vergangenes Jahr haben wir rund 5.000 Einheiten in China verkauft, dieses Jahr erwarte ich rund 5.500. Opel wird mit dem Markt wachsen“, sagte Kevin Wale, President und Managing Director von GM China, der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Die deutsche Marke werde auch in Zukunft ein kleinerer Anbieter in China bleiben. Wale: „Selbst wenn wir den Opel-Absatz steigern, wird Opel in China immer eine Nischenmarke bleiben. Wir werden unseren Erfolg in China auch künftig auf die Marken Chevrolet, Buick, Cadillac, Wuling und die neu gegründete Marke Baojun aufbauen“, betonte Wale und ergänzte: „Opel/Vauxhall muss in Europe wieder erfolgreich werden.“ Es gebe weder Pläne, das Netz von derzeit rund 50 Opel-Händlern auszubauen, geschweige denn Opel-Modelle lokal in China zu produzieren.

Während Opel 2011 nur 5.000 Fahrzeuge in China absetzen konnte, verkaufte GM insgesamt mehr als 2,5 Millionen Einheiten im größten Pkw-Markt der Welt – darunter 645.500 Buick, 595.000 Chevrolet, 30.000 Cadillac und 1,2 Millionen Einheiten seiner chinesischen Marke Wuling.

Derzeit bietet Opel in China die Modelle Antara, Astra und Zafira an. Dieses Jahr werden laut Wale der Insignia Sports Tourer und der neue Zafira Tourer folgen.

19Dez/11

Opel plant Personalabbau in der Produktentwicklung

 Rüsselsheim – Opel plant mit Blick auf die Personalkosten einen spürbaren Stellenabbau in der globalen Produktentwicklung im Rüsselsheimer ITEZ (Internationalen Technischen Entwicklungszentrum). Laut einem internen Brief der IG Metall, der der Fachzeitschrift Automotive News Europe vorliegt, sollen die Jobs von bis zu 1.420 Vollzeitbeschäftigte im Bereich Product Engineering (PE) eingespart werden. Ein Opel-Sprecher bezeichnet die Zahl als „sachlich falsch und zu hoch gegriffen“, weil auch Dienstleister eingerechnet seien, die nicht zur Opel-Belegschaft zählen. Eine andere Zahl wollte der Sprecher aber nicht nennen. Der Sprecher bestätigte Automotive News Europe aber weitere Pläne, „um in der Produktentwicklung effizienter zu werden“, die darin resultieren würden, dass „der Personalbedarf geringer ausfallen wird“. Nach Informationen von Automotive News Europe aus Aufsichtsratskreisen will die Geschäftsleitung mindestens 200 Mitarbeitern eine Abfindung anbieten; rund 550 sollen aus der Abteilung Product Engineering ins Manufacturing Engineering verlagert werden. Dadurch würden in der Produktentwicklung also in Summe mindestens 750 Positionen wegfallen.

Der Opel-Sprecher nannte unisono mit der Gewerkschaft drei wesentliche Pläne zur Steigerung der Effizienz im Product Engineering:
– eine stärkere Konzentration auf die Kernaufgabe der Entwicklung und die Reduktion koordinierender Projektaufgaben;
– die verstärkte Nutzung von Modulen und Baukästen. „Wir haben zum Beispiel immer noch zu viele verschiedene Lenk- und Sitzsysteme. Hier müssen wir deutlich besser werden“, so der Sprecher.
– die stärkere und frühere Einbindung von Zulieferern. „Wir planen nicht etwa, unsere Zulieferer bei den Preisen zu knebeln. Vielmehr müssen wir uns stärker auf die Innovationskraft unserer Zulieferer verlassen“, so der Sprecher.

Laut der IG Metall sind zudem weitere Maßnahmen geplant, wie das Herausnehmen von Berichtsebenen, Änderungen im Entwicklungsprozeß zur Reduktion von Komplexität. Der „Global Vehicle Development Process soll verschlankt werden“, schreibt die Gewerkschaft.

Laut IG Metall-Angaben plant die Opel-Geschäftsführung keine Kündigungen, sondern „den Nichtersatz von Altersteilzeitabgängen und dem gezielten Angebot von Abfindungen“. Der Betriebsrat erwartet, dass daraus Nachteile für die Belegschaft resultieren: „Rentennahe Jahrgänge haben dramatische Nachteile bei der Überbrückung zur Rente. Die verbleibenden Mitarbeiter werden eine noch stärkere Leistungsverdichtung erfahren.“ Der Betriebsrat will diesen Plan verhindern und fordert in dem Schreiben, „unnötige Ausgaben für Abfindungen zu verhindern. Diese sollten besser in Qualifizierungsmaßnahmen und zusätzliche Projekte fließen.“

In dem IG Metall-Schreiben wird zudem „die Herausnahme von Projekten“ kritisiert. Nach Informationen von Automotive News Europe handelt es sich dabei um das Opel Coupé und die Elektroversion des künftigen Einstiegsmodells Junior. Zudem wird die Entscheidung über den innovativen RAKe, der als Konzept auf der IAA im September vorgestellt wurde, auf kommendes Jahr verschoben. Noch im Oktober versicherte Opel gegenüber Automotive News Europe, dass die Entscheidung noch dieses Jahr fallen solle.

12Nov/11

Opel-Betriebsrat will um deutsche Jobs kämpfen

 Rüsselsheim/Detroit – Bei General Motors gibt es Pläne, Opel-Modelle für den europäischen Markt künftig auch Südkorea und Mexiko zu fertigen. Dagegen kündigt der Betriebsrat Widerstand an: „Ab 2015 könnten rund 300.000 Opel- und Vauxhall-Fahrzeuge jährlich aus Standorten außerhalb Europas nach Europa verschifft und hier verkauft werden. Das werden wir aber niemals akzeptieren“, sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Die Fertigung muss dort stattfinden, wo die Märkte sind.“ Dies akzeptiere die Opel-Belegschaft schließlich auch im Falle des russischen Markts.
Umgekehrt sei es dagegen sinnvoll, den in Südkorea gefertigten Chevrolet Cruze auch in Europa bei Opel zu bauen, was pro Fahrzeug Logistikkosten von rund 500 Euro einsparen würde. Das Werk im polnischen Gliwice, in dem 3.400 Mitarbeiter die Modelle Astra GTC und Astra Classic bauen, fertigen, sei zudem nicht ausgelastet: „Dort können wir Produktionsausfälle nicht mit Kurzarbeit überbrücken. Da heißt es immer gleich hire and fire.“

Nach den GM-Plänen soll der ursprünglich für Antwerpen vorgesehene Kompakt-SUV auf Corsa-Basis möglicherweise in Südkorea gebaut werden, die Nachfolger von Agila und Antara könnten neben Asien auch in Mexiko gebaut werden. Hinzu kämen einige Zehntausend Einheiten des in der Türkei gebauten Combo und des Elektroautos Ampera aus den USA.

31Okt/11

Opel-Betriebsrat will neue Modelle für Gliwice, Zaragossa und Bochum

 Rüsselsheim – Zwischen Opel-Management und –Betriebsrat bahnt sich ein Konflikt über den Fertigungsort der nächsten Generation der Modelle Agila und Antara sowie eines kleinen, zusätzlichen Geländewagens unterhalb des Antara ab. Opel-Betriebsratschef Klaus Franz formuliert im Interview mit Automotive News Europe klare Forderungen: „Die nächste Generation unseres Agila
werden wir definitiv nicht mehr mit Suzuki fertigen. Die Japaner haben sich
andere Partner ausgesucht. GM möchte den Kleinwagen in Korea produzieren
lassen, wir werden dafür kämpfen, ihn ab Ende 2014 in unserem polnischen
Werk in Gliwice bauen zu lassen.“



Franz hofft zudem, die Nachfolgegeneration des Geländewagens Opel Antara von Südkorea nach Deutschland verlagern zu können: „GM-Chef Dan Akerson hat Recht damit, dass
Chevrolet auch in Europa produziert werden sollte. Wir plädieren dafür, dass die nächste
Generation des Antara zusammen mit dem Chevrolet Captiva ab 2014 in Bochum
gefertigt wird, denn sie basiert ebenso wie der dort ohnehin gefertigte
Zafira auf der „compact high roof architecture“.



Ein zusätzliches Crossover-Modell auf der globalen GM-Kleinwagenarchitektur ließe sich laut Franz im spanischen Opel-Werk Zaragossa produzieren: „GM will den Gamma SUV ab Ende 2012 in
Südkorea fertigen lassen, wir plädieren dafür, das Auto in Zaragossa zu bauen. Schließlich gehen wir hier von einem
Volumen von rund 100.000 Einheiten aus – 70.000 für die Opel-Variante und
weitere 30.000 für den Ableger von Chevrolet. Die Chance, GM hier
umzustimmen, ist aber leider nur sehr klein. Dabei bräuchte Zaragossa
dringend mehr Kapazitäten, nachdem der Combo jetzt in Kooperation mit Fiat
in der Türkei gefertigt wird und zuletzt Corsa-Volumen nach Eisenach verlagert wurde.“

Ein Opel-Sprecher sagt auf Anfrage von Automotive News Europe, dass noch keine finalen Entscheidungen für die Fertigungsorte der drei Modelle getroffen wurden.