O-Ton + Magazin: Wer andere ausbremst, muss zahlen

Wer ein Auto vorsätzlich nur deshalb scharf abbremst, um den Fahrer des nachfolgenden Wagens zu disziplinieren oder gar ein Unfall zu provozieren, haftet bei einem Unfall allein. Eine Autofahrerin war auf einer Vorfahrtstraße unterwegs war, ein Lkw bog ein – und behinderte sie dabei angeblich.

Sie setzte sich vor den Laster und bremste scharf. Der Lkw knallte hinten drauf.

Rechtsanwalt Swen Walentowski von Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Es gab keinen Anlass zum Bremsen. Wer andere disziplinieren will, begeht den Fehler und darum musste die Frau haften. Das ist von daher bedeutsam, denn normalerweise geht von einem Lkw immer ein höheres Risiko aus als von einem Pkw. Und da hat das Gericht gesagt: Nee, hier muss nicht einmal die Betriebsgefahr herangezogen werden. Das wären immer so 25 Prozent. Sondern die Frau haftet voll. Grundlos gebremst. Einen Unfall verursacht. Sie ist schuld. – Länge 30 sec.

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Magazin: Wer andere ausbremst, muss zahlen

Anmoderation: Jeder kennt die Situation – Autofahrer setzen sich vor ein anderes Fahrzeug und bremsen stark ab. Das kann teuer werden. Denn wer ein Auto vorsätzlich nur deshalb scharf abbremst, um den Fahrer des nachfolgenden Wagens zu disziplinieren oder gar ein Unfall zu provozieren, haftet bei einem Unfall allein. Mehr dazu jetzt.

Beitrag:

Selbstjustiz im Straßenverkehr ist tabu. Das musste auch eine Autofahrerin feststellen, die auf einer
Vorfahrtstraße unterwegs war. Dort bog ein Lkw ein – und behinderte sie dabei angeblich, schildert Rechtsanwalt Swen Walentowski von Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins den Fall.

O-Ton: Die Frau überholte dann den Lkw, setze sich vor diesen, bremste dann stark ab – und zwar nicht so, wie man das manchmal sieht bei Mittelgassenfahrern auf der Autobahn, dass man sagt, fahre mal endlich rechts – sondern der Lkw fuhr auch noch auf. Und dann ging es um die Frage: Wer haftet und wie viel? – Länge 15 sec.

Für das Oberlandesgericht Koblenz war klar, dass sich die Frau grob verkehrswidrig verhalten hatte. Wer zur bloßen Disziplinierung des Hintermanns stark und abrupt bremst, ist für den Unfall allein verantwortlich. Swen Walentowski:

O-Ton: Es gab keinen Anlass zum Bremsen. Wer andere disziplinieren will, begeht den Fehler und darum musste die Frau haften. Das ist von daher bedeutsam, denn normalerweise geht von einem Lkw immer ein höheres Risiko aus als von einem Pkw. Und da hat das Gericht gesagt: Nee, hier muss nicht einmal die Betriebsgefahr herangezogen werden. Das wären immer so 25 Prozent. Sondern die Frau haftet voll. Grundlos gebremst. Einen Unfall verursacht. Sie ist schuld. – Länge 30 sec.

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