06Sep/09

O-Ton + Magazin: Lehrer haftet für durchgehendes Pferd

Rechtsanwalt Swen Walentowski vom Deutschen Anwaltverein:

O-Ton: Jetzt war sie erstmals allein unterwegs und die Reitlehrerin hatte ihr auch das Pony gegeben, gesattelt und hatte sie alleine losgeschickt. Das Pferd ging durch, es gelang dem Mädchen das Pferd aufzuhalten. Es ist abgestiegen und weil es Angst hatte, dass das Pony auf die Straße läuft, hatte es am Zügel und am Steigbügel festgehalten. Es lief dann wieder weiter, das Mädchen wurde mitgeschleift und wurde stark verletzt durch Huftritte von den Hinterhufen ins Gesicht. – Länge 24 sec.

Bei dem Schmerzensgeld von 12.000 Euro berücksichtigten die Richter auch, dass das Mädchen sein langjähriges Hobby Querflöte durch die dauerhaften Verletzungen ihrer Oberlippe aufgeben müsse.
Den ganzen Fall zum Nachlesen findet man unter www.anwaltauskunft.de.

Magazin: Lehrer haftet für durchgehendes Pferd bei Minderjähriger

Reitlehrer sind einem minderjährigen und unerfahrenen Reiter gegenüber verpflichtet, dessen Können abzuschätzen und sie vor Gefahren zu schützen. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat einer 13jährigen ein Schmerzensgeld in Höhe von 12.000 Euro zugesprochen. Das Kind war abgeworfen worden und hatte in Abwesenheit des Lehrers erhebliche Verletzungen erlitten.

Beitrag:

Das Mädchen hatte schon einige Reitstunden gehabt und war auch schon sechsmal im Gelände in Begleitung unterwegs gewesen. Aber diesmal war alles anders, sagt Rechtsanwalt Swen Walentowski vom Deutschen Anwaltverein:

O-Ton: Und jetzt war sie erstmals allein unterwegs und die Reitlehrerin hatte ihr auch das Pony gegeben, gesattelt und hatte sie alleine losgeschickt. Das Pferd ging durch, es gelang dem Mädchen das Pferd aufzuhalten. Es ist abgestiegen und weil es Angst hatte, dass das Pony auf die Straße läuft, hatte es am Zügel und am Steigbügel festgehalten. Es lief dann wieder weiter, das Mädchen wurde mitgeschleift und wurde stark verletzt durch Huftritte von den Hinterhufen ins Gesicht. – Länge 24 sec.

Daraufhin verlangte das Mädchen Schmerzensgeld – und die Richter schlossen sich dieser Forderung an. Ihre Begründung:

O-Ton: Der Reitlehrer darf das Kind, darf unerfahrene minderjährige Reiter nicht in eine solche Gefahrensituation bringen. Man muss immer damit rechnen, dass ein Pferd durchgeht. Auch sechsmal Ausreiten im Gelände, auch dann ist man noch kein erfahrener Reiter. Die reiten jede Tag eine Stunde und erst dann ist man erfahren. Bei Kindern ist das noch lange nicht der Fall. – Länge 18 sec.

Bei dem Schmerzensgeld von 12.000 Euro berücksichtigten die Richter auch, dass das Mädchen sein langjähriges Hobby Querflöte durch die dauerhaften Verletzungen ihrer Oberlippe aufgeben müsse. Zudem sei diese Verletzung auch erkennbar, in den Augen des Gerichts eine ernsthafte seelische Beeinträchtigung. Swen Walentowski:

O-Ton: Die Reitlehrerin muss sämtliche Kosten übernehmen, auch die vorgerichtlichen, anwaltlichen Kosten. Weil das Gericht gesagt hat: Es ist hier nicht zuzumuten, den Eltern oder dem Kind schon gar nicht, den ganzen Sachverhalt zusammenzufassen, aufzuklären – mit dem Ansinnen, dann zu Gericht zu gehen. Deshalb werden nicht nur die Gerichtskosten, nicht nur die Anwaltskosten vor Gericht, sondern auch die vorgerichtlichen anwaltlichen Kosten voll und ganz von der Reitlehrerin ersetzt. – Länge 20 sec.

Den ganzen Fall zum Nachlesen findet man unter www.anwaltauskunft.de.

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04Sep/09

Mercedes-Benz will Milliarden im Einkauf einsparen

Damit nannte der Manager erstmals konkrete Zahlen für den Einkauf sowie das Sparpotenzial. Bislang hatte Mercedes diese Angaben nicht veröffentlicht.

Der Stuttgarter Konzern hat insgesamt über 90 Kernmodule definiert, die in allen Fahrzeugen eingesetzt werden.  Dazu gehören Spiegeln, Lenksäulen, Türgriffe sowie Sitzgestelle. Anfang 2010 soll das System des Modulbaukastens voll umgesetzt sein.
Dazu kommen laut Weber weitere Vorteile wie die massive Reduzierung der Variantenvielfalt, die Verbesserung der Qualität und eine höhere Effizienz in den Fabriken. „Das zeigt, dass wir nicht auf Kooperationspartner angewiesen sind“, so der Manager. Weil die Pkw-Module auch in den Transportern eingesetzt werden könnten, erziele Daimler künftig erheblich höhere Stückzahlen und Skaleneffekte.

04Sep/09

Abwrackprämie fast ohne Mehrkosten

Nach ZDK-Schätzungen waren 85 Prozent, also 1,7 Millionen Prämienautos, Neuwagen. Bei einem Durchschnittspreis von 12.000 Euro brutto flossen so pro Auto 1.916 Euro Mehrwertsteuer zurück in den Staatssäckel. Jeder der 300.000 prämiengestützten Jahreswagen zu einem Durchschnittspreis von 16.500 Euro brutto sorgte sogar für 2.634 Euro Mehrwertsteuer, errechnete der ZDK weiter. Da viele Käufer aufgrund der Prämie zum ersten Mal einen Neuwagen erwarben, sind dies echte Steuermehreinnahmen. Hinzu kommen weitere Staatseinkünfte, etwa durch Versicherungssteuern für die Kfz-Versicherung sowie die Kfz-Steuer. Damit hat sich die staatliche Umweltprämie von fünf Milliarden Euro weitgehend selbst finanziert.

04Sep/09

IAA bringt „deutlich positiven psychologischen Impuls“

Zwar sei man noch nicht aus dem krisenbedingten Tal heraus, die Pkw-Nachfrage aber habe in den letzten Monaten weltweit wieder angezogen.

Zudem unterstreiche die IAA trotz moderaten Ausstellerrückgangs ihre Position als internationale Leitmesse der Mobilität. „Insgesamt sind über 700 Aussteller vertreten, darunter mehr als 60 Automobilhersteller. Alle wichtigen Marken und Unternehmen sind dabei“, unterstrich Wissmann. „Und es gibt erste Anzeichen dafür, dass manches Unternehmen seine vor Monaten getroffene Entscheidung der Nicht-Teilnahme schon wieder bedauert. Auf der wichtigsten Messe müssen sie das Feld leider dem Wettbewerber überlassen.“
Von der künftigen Bundesregierung erwarte der VDA vor allem eine Verbesserung der allgemeinen Rahmenbedingungen, um wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs einschwenken zu können: „Autofahren muss für die Bürger auch künftig bezahlbar bleiben – also kein weiteres Drehen an der Steuerschraube. Und schließlich gilt es, die Langfristaufgabe „Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur“ anzupacken“, betonte Wissmann.

04Sep/09

Mitbestimmung bei Schaeffler vor Unterschrift

Demnach kann in Kürze gemäß dem Mitbestimmungsgesetz von 1976 bei dem angeschlagenen Zulieferer ein zwölfköpfiges Gremium die Arbeit aufnehmen. Es wird zu gleichen Teilen mit Vertretern der Arbeitnehmer- und der Arbeitgeberseite besetzt sein.
IG-Metall-Chef Berthold Huber und Schaeffler hatten sich in einer gemeinsam unterzeichneten Zukunftsvereinbarung schon im Februar dieses Jahres im Grundsatz auf die Einführung eines mitbestimmten Aufsichtsrats geeinigt. Beim Zulieferer aus Herzogenaurach gibt es zwar schon einen Beirat, bislang aber ohne Arbeitnehmer.