Tag Archives: Daimler

29Apr/12

Daimler rüstet sich für den Fall einer feindlichen Übernahme

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler hat sich für den Fall einer feindlichen Übernahme gewappnet. Nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche hat das Unternehmen dazu Maßnahmen vorbereitet, die einen Weiterbetrieb des Konzerns erschweren beziehungsweise zu einer Beendigung wichtiger strategischer Kooperationen führen können.

Derzeit kursieren Gerüchte über einen Ausstieg des Daimler-Hauptaktionärs Abu Dhabi. Zu den Massnahmen gehört die Vereinbarung mit den Banken, die den Geldhäusern im Falle einer Übernahme das Recht einräumt, Kreditlinien über acht Milliarden Euro zurückziehen zu können. Ähnliche Kündigungsklauseln gibt es mit den chinesischen Joint-Venture-Partnern für Pkw und Lkw, mit dem Kooperationspartner Renault/Nissan und dem Leichtbau-Spezialisten Toray.

Daimler wird derzeit mit einem Kurs von rund 41 Euro mit ungefähr 40 Milliarden Euro bewertet – bei liquiden Mitteln von zehn Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Volkswagen mit dem Land Niedersachsen und BMW mit der Unternehmerfamilie Klatten verfügt Daimler über keinen Hauptaktionär. Mit neun Prozent ist das Emirat Abu Dhabi der größte Anteilseigner. Es folgen Kuwait mit 6,9 Prozent und Renault/Nissan mit 3,1 Prozent. Der Rest der Aktien ist breit gestreut.

19Dez/11

Daimler verschiebt Marktstart des Elektro-Smart

 Entgegen der Daimler-Ankündigung verschiebt sich die für das Frühjahr geplante Markteinführung des neuen Smart ForTwo Electric Drive auf den September 2012. Eine Daimler-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht der Fachzeitschrift Automotive News Europe: „Es handelt sich um eine Verzögerung von nur drei Monaten, die Auslieferung hätte ohnehin erst im Juni begonnen.“

Grund sei eine „Anlaufverzögerung“ beim Zellenlieferanten Li-Tec. Beim Hochlauf der Zellen-Produktion habe es fertigungstechnische Probleme gegeben. „Mit den Batterien selbst gibt es keine technischen oder qualitativen Probleme. Wir wollen aber keine Abstriche bei der Absicherung der Qualität machen, deswegen nehmen wir die Verzögerung in Kauf“, sagt die Sprecherin der Automotive News Europe.

Während für die zweite Generation noch eine Lithium-Ionen-Batterie von Tesla genutzt wurde, soll die dritte Generation auf jene des Daimler-Evonik Joint Ventures Deutsche Accumotive nutzen. Li-Tec, ein Joint-Venture von Evonik und Daimler mit Sitz im sächsischen Kamenz bei Dresden, ist der Vorlieferant der reinen Zellen.

In einer Pressemitteilung vom September 2011 zur IAA in Frankfurt hatte der Hersteller noch verkündet, die dritte Generation des Elektro-Smart ab Frühjahr 2012 werde in mehr als 30 Märkten weltweit verfügbar sein.

Die erste Testflotte von Elektro-Smarts startete 2007 in London, von der zweiten Generation wurden seit 2009 rund 2000 Einheiten gebaut, für die dritte Generation nannte Smart-Chefin Annette Winkler ein „fünfstelliges Produktionsvolumen“. Der ForTwo Electric Drive ist die wesentliche Produktneuheit der Marke im Jahr 2012.

15Okt/11

Daimler favorisiert Magna als MBtech-Partner

 Sindelfingen – Bei der Suche nach einem Investor für die Engineering-Tochter MBtech setzt Daimler auf den kanadisch-österreichischen Zulieferkonzern Magna. „Der Trend geht zu Magna, aber Daimler muss die Braut noch schmücken“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die Geschäftsführung von MBtech favorisiere allerdings den französischen Personaldienstleister Akka, bestätigte ein weiterer Insider.

Nach Informationen der Automobilwoche pokert Magna in den Verhandlungen mit Daimler um die Garantie möglichst vieler Entwicklungsaufträge zur Auslastung der Kapazitäten. Als Stolperstein könnte sich auch das Testgelände in Papenburg erweisen, das nach Einschätzung mehrerer Experten kaum wirtschaftlich zu betreiben ist. Dazu komme ein hoher Investitionsbedarf, um MBtech, das organisatorisch und infrastrukturell eng mit Daimler verwoben ist, auf eigene Füße zu stellen. „Mit der heutigen Ausrichtung ist das Unternehmen nicht wettbewerbsfähig“, betonen Experten. Schätzungen zufolge könnte der Preis für den Mehrheitsanteil an der renditeschwachen MBtech zwischen 150 bis 200 Millionen Euro liegen. Deshalb gilt der Akka-Konzern mit einem Umsatz von 400 Millionen Euro bei Daimler als zu schwach und damit zweite Wahl.

Mit der Übernahme von MBtech würde Magna mindestens zur Nummer zwei im Engineering-Markt. Je nach Geschäftsverlauf könnte der Zulieferkonzern sogar am Marktführer AVL vorbeiziehen. Daimler hingegen will die kommerziell bislang enttäuschende Engineering-Tochter neu ausrichten. MBtech ist mit weltweit 2.900 Mitarbeitern und einem Umsatz von 300 Millionen Euro fast ausschließlich für den Mutterkonzern tätig. Deshalb soll ein strategische Partner die Mehrheit und unternehmerische Führung übernehmen. Daimler will langfristig einen Minderheitsanteil behalten.