Tag Archives: VW

19Sep/11

VW-Chef Winterkorn: Kostendisziplin und Profitabilität forcieren

 Wolfsburg – Trotz Milliarden-Investitionen in neue Werke, Produkte und Innovationen achtet der VW-Konzern verstärkt auf die Kosten und Rendite. VW-Konzernvorstand Martin Winterkorn sagte im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe: „Wir steigern nicht nur das Volumen, sondern auch die Kosteneffizienz. So sollen die Sachinvestitionen eine Quote von sechs Prozent vom Umsatz nicht überschreiten. Und die Quote für Forschung und Entwicklung liegt bei rund vier Prozent. Wir sind bei beiden Werten voll im Plan. Das ist so und soll auch so bleiben.“

Winterkorn und VW Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch mahnen ihre Topmanager laut Informationen von Automotive News Europe regelmäßig, dass der Volkswagen-Konzern in der Weltrangliste 2010 zwar schon die Nummer 2 beim Absatz war, bei der Marge aber nur auf Platz 7. Die Umsatzrendite des Konzerns lag im ersten Halbjahr nur bei 5,5 Prozent. Das Ziel bis 2018 ist laut Winterkorn eine Umsatzrendite von mehr als acht Prozent bei einem Absatz von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen.

Ein wesentlicher Baustein zur Kostendisziplin ist die VW-Baukastenstrategie. Winterkorn: „Ohne solche Strategien sind Sie heute in der Automobilindustrie nicht mehr wettbewerbsfähig. Unsere modularen Baukästen reduzieren Kosten, Produktions- und Entwicklungszeit und ermöglichen uns eine noch größere Vielfalt bei Modellen und Technologien. Der modulare Querbaukasten zum Beispiel reduziert die Einmal- und Stückkosten um 20 Prozent. Die Produktionszeit pro Fahrzeug sinkt sogar um rund 30 Prozent. Ganz zu schweigen von den signifikanten Gewichts- und Emissionsreduktionen.“

23Jul/11

Suzuki droht VW mit Scheidung

 Wolfsburg – Der Volkswagen-Partner Suzuki hat seinen Unmut über die 2009 gestartete Zusammenarbeit mit VW bekräftigt und liebäugelt stattdessen weiter mit einem Ausbau der Kooperation mit Fiat. „Die Zusammenarbeit mit Fiat verläuft seit Jahren sehr gut und vertrauensvoll. Es ist gut vorstellbar, dass eine Vertiefung der Partnerschaft zu beiderseitigem Vorteil wäre“, sagte ein hochrangiger Suzuki-Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Kooperation mit VW dagegen ist immer noch auf dem Stand der Prüfung, bislang aber ohne Ergebnisse.“

Volkswagen will die für 1,7 Milliarden Euro erworbene Beteiligung aber noch nicht verloren geben: „Volkswagen und Suzuki sind und bleiben zwei eigenständige Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen“, betonte der für die internationale Zusammenarbeit zuständige Hans Demant in der Automobilwoche. „Die Zusammenarbeit muss daher mit Bedacht entwickelt werden. Dies dauert leider etwas länger als ursprünglich erwartet“, fügte der Manager diplomatisch hinzu.

Neben fehlenden Ergebnissen sind die Japaner auch verärgert darüber, dass VW Suzuki wie eine Tochterfirma behandele. Sie verlangen aber eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Volkswagen hält 19,9 Prozent der Suzuki-Aktien. „Suzuki-Vorstandschef Osamu Suzuki ist (Ferdinand) Piech und (Martin) Winterkorn sehr ähnlich. Alle drei sind Patriarchen“, zitiert die Zeitschrift dazu einen Suzuki-Manager. „Das Unternehmen ist Suzukis Herzblut. Er wird sich niemals von anderen reinreden lassen.“

28Mai/11

USA wollen Clean Diesel massiv politisch stärken

VW-Chef Martin Winterkorn: „Bedeutsamste Botschaft des Tages“

 Chattanooga – Die deutsche Autoindustrie kann bei ihrer Offensive für betont saubere und sparsame Dieselmotoren in Nordamerika mit starkem Rückenwind aus der US-Politik rechnen. „Clean Diesel ist ein wichtiges Element in unserer langfristigen Strategie für höhere Energiesicherheit“, sagte US-Verkehrsminister Ray LaHood nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche zur Eröffnung der neuen VW-Fabrik im Bundesstaat Tennessee.

Dem Vertrauten von US-Präsident Barack Obama zufolge könnten die Vereinigten Staaten täglich 1,4 Millionen Barrel Öl sparen, wenn ein Drittel aller Autos mit Clean-Diesel-Antrieben ausgerüstet würden. „Wir können ein Transportsystem für das 21. Jahrhundert errichten“, betonte LaHood. VW-Konzernchef Martin Winterkorn wertete im Gespräch mit der Automobilwoche LaHoods Äußerungen als „bedeutsamste Botschaft des Tages“.

Der neue US-Passat aus dem VW-Werk Chattanooga wird auch als Clean Diesel offeriert. Mit einer Gallone Kraftstoff schafft der 140 PS starke Selbstzünder 43 Meilen. Der VW-Wettbewerber Daimler bietet mit seiner Premiummarke Mercedes-Benz in den USA besonders genügsame Dieselmodelle unter der Bezeichnung „Bluetec“ an.

28Mai/11

Pkw-Hersteller kämpfen mit langen Lieferzeiten

Analysten rechnen vor 2012 nicht mit Besserung

 München – Kunden von deutschen Autoherstellern wie Mercedes, BMW oder VW müssen derzeit bis zu zehn Monate auf ihren bestellten Neuwagen warten. „Die langen Lieferzeiten machen uns derzeit durchaus Sorgen“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Wir kämpfen jeden Tag dagegen an und versuchen, Engpässe bei wichtigen Teilen zu beseitigen“, fügte der Top-Manager hinzu. Das Problem der langen Lieferzeiten betreffe dabei nicht nur die Pkw von Volkswagen, sondern den ganzen Konzern.

Vor allem auf SUVs müssen Kunden bis zu zehn Monate warten. „Beim Porsche Cayenne haben wir Lieferzeiten bis März, beim Mercedes GLK ebenso. Da tut einem als Händler das Herz weh. Denn das Geld fehlt uns jetzt, weil wir es erst bei der Auslieferung an die Kunden bekommen“, sagte Michael Eidenmüller, Inhaber und Geschäftsführer von Auto-Scholz mit über 400 Millionen Euro Jahresumsatz. Andererseits macht die starke Nachfrage hohe Rabatte überflüssig, damit steigt die Händlerrendite.

Analysten sehen derzeit kein rasches Ende der Lieferengpässe. „Ich rechne nicht damit, dass sich die Liefersituation vor 2012 wesentlich verbessert“, prognostizierte Nick Margetts, Geschäftsführer des internationalen Analysehauses Jato Dynamics, in der Zeitung.

14Mai/11

Autokonzerne und Zulieferer schaffen Tausende Jobs

Wissmann: Perspektiven sind sehr ermutigend

Berlin – Dank der massiven Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern wollen die drei größten deutschen Automobilzulieferer in diesem Jahr mindestens 6.300 Jobs im Inland schaffen. Nach Recherchen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche plant Bosch 900 Stellen, Continental/Schaeffler 400 und 3.000 sowie ZF Friedrichshafen 2.000 Stellen. Auch die deutschen Hersteller bauen ihre Kapazitäten im Heimatmarkt aus. Audi will 1.200 neue Experten für Elektromobilität und Leichtbau verpflichten. Daimler plant mit rund 2.000 Neueinstellungen, BMW mit 1.000. Mittelfristig sollen im Volkswagen-Konzern (mit Audi) 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze dazukommen.
„Die deutsche Autoindustrie ist auf dem Weltmarkt hervorragend positioniert und auf Wachstumskurs“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die weitere Entwicklung hänge aber von weiterhin stabilen Rahmenbedingungen wie einer anhaltenden Nachfrage in China ab. Mögliche Risiken wie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise dürften nicht ausgeblendet werden. „Unter dem Strich sind die Perspektiven sehr ermutigend“, betonte Wissmann in der Automobilwoche.

Bei den neuen Stellen werden die Unternehmen auch zu einem guten Teil bisherige Leiharbeiter übernehmen.

Noch stärker fällt jedoch der Kapazitätsausbau im Ausland aus: Dort will zum Beispiel der Volkswagen-Konzern bis 2018 mehr als 50.000 neue Jobs anbieten. Die genannten Zulieferer stellen außerhalb Deutschlands allein 2011 über 27.900 neue Mitarbeiter ein.