Paris – Japans größter Autobauer Toyota steht vor einem radikalen Wandel in der Unternehmensphilosophie und öffnet sich für global aufgestellte Zulieferer außerhalb Japans. „Wir suchen weit mehr Partnerschaften mit europäischen Zulieferern als das in der Vergangenheit der Fall war“, sagte Europa-Chef Didier Leroy der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Toyota sei bereits mit Bosch und Valeo im Gespräch, auch andere Unternehmen hätten Chancen. Bisher undenkbare Geschäftsverbindungen seien jetzt möglich, betonte der Manager: „Etliche Zulieferer in Europa könnten in der nächsten Zeit ein globaler Lieferant für Toyota werden.“
Eineinhalb Jahre nach der Erdbebenkatastrophe in Japan zieht Toyota damit die Konsequenzen aus den lange gepflegten und zugleich anfälligen Geschäftsbeziehungen mit nur einem Zulieferer. Zugleich verabschiedet sich der Autobauer von der jahrzehntelang praktizierten „Keiretsu-Politik“, der branchenübergreifenden innerjapanischen Verflechtung von Industrieunternehmen. Sie führte bislang dazu, dass Japans Autobauer einen Großteil ihrer zugekauften Komponenten von Zulieferern aus einem fest gefügten, rein japanischen Unternehmenskreis beziehen.
„Es muss nur immer klar sein, dass Toyota besonders hohe Ansprüche an die Qualität hat“, unterstrich Leroy. Auf Basis dieser Grundlinie sei auch die jüngste Vereinbarung mit PSA zum Bau von Lieferwagen für Toyota auf Basis des Peugeot Expert und Citroën Jumpy im PSA-Werk Sevel-Nord entstanden.
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