Bußgeldbescheide sind ärgerlich. Zumal, wenn man das Gefühl hat, man ist im Recht. Online-Portale bieten Autofahrern dabei Hilfe an und bewerben sich als günstige Alternative zur anwaltlichen Beratung. Allerdings nicht immer zum Vorteil des Kunden.
So ging es einer Frau, die angeblich geblitzt wurde – das Rechtsportal, an das sie sich wandte, riet ihr, die Schuld auf sich zu nehmen. Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins, mit einem solchen Fall:
O-Ton: Eine Frau erhielt einen Bußgeldbescheid, sie sei angeblich zu schnell gefahren. Und als der Anwalt sich dann das Blitzerfoto ansah, stellte er fest: Das ist gar nicht die Frau, die den Wagen gefahren war. Und damit hat er natürlich sofort die Einstellung des Verfahrens erreicht. Ein Algorithmus schaut sich die Bilder nicht an. – Länge 20 sec.
Mehr dazu unter verkehrsrecht.de. Dort gibt es auch einen Film zu diesem Fall.
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Magazin: Online-Beratung nicht immer günstig
Bußgeldbescheide sind ärgerlich. Zumal, wenn man das Gefühl hat, man ist im Recht. Online-Portale bieten Autofahrern dabei Hilfe an und bewerben sich als günstige Alternative zur anwaltlichen Beratung. Allerdings nicht immer zum Vorteil des Kunden.
Beitrag:
O-Ton: Das klingt gut, weil der Verbraucher möchte ja möglichst schnell zu seinem Recht kommen. Viele haben auch Scheu zum Anwalt zu gehen, man weiß nicht, wie lange dauert es, bis ich einen Termin bekomme. Was kostet es? Und so ist es ganz einfach für manche, im Internet Rechtsrat einzuholen. – Länge 15 sec.
Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins, kennt die Hürden. Dabei müssen hohe Kosten gar nicht sein.
O-Ton: Genau, darauf müssen wir immer wieder hinweisen, dass auch dann, wenn Sie zum Anwalt gehen und ein Verfahren gewinnen, Sie nichts bezahlen müssen. Genau so ist es natürlich, wenn Sie rechtsschutzversichert sind. Dann bezahlt Ihre Rechtsschutzversicherung für Sie. Dann müssen Sie auch dann, wenn Sie anwaltlichen Rat in Anspruch nehmen, nicht bezahlen. – Länge 13 sec.
Zudem arbeiten die Online-Portale manchmal nicht fehlerfrei: Mancher Mandant müsste, würde er auf ihren Rat hören, zu Unrecht Bußgeld zahlen. So ging es einer Frau, die angeblich geblitzt wurde – das Rechtsportal, an das sie sich wandte, riet ihr, die Schuld auf sich zu nehmen. Bettina Bachmann:
O-Ton: Eine Frau erhielt einen Bußgeldbescheid, sie sei angeblich zu schnell gefahren. Und als der Anwalt sich dann das Blitzerfoto ansah, stellte er fest: Das ist gar nicht die Frau, die den Wagen gefahren war. Und damit hat er natürlich sofort die Einstellung des Verfahrens erreicht. Ein Algorithmus schaut sich die Bilder nicht an. – Länge 20 sec.
Mehr dazu unter verkehrsrecht.de. Dort gibt es auch einen Film zu diesem Fall.
Absage.
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