Wenn getrennte Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben, müssen auch beide einer Urlaubsreise in ein gefährdetes Gebiet zustimmen. Die gegenwärtigen Verhältnisse in der Türkei sind so unsicher und so wenig vorhersehbar, dass nicht einem Elternteil allein die Entscheidungsbefugnis hierfür übertragen werden kann, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main.
In dem Fall wollte eine Mutter mit ihrem achtjährigen Sohn einen Badeurlaub in der Türkei machen – der Vater des Kindes verweigerte mit Blick auf die aktuelle Situation aber die Zustimmung.
Rechtsanwalt Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltauskunft über die Entscheidung des Gerichts:
O-Ton: Es hat ja schlicht nur gesagt: Sie können ja in die Türkei fahren. Aber nur wenn die Eltern sich darüber einig sind. Das erste Gericht hat gesagt: Okay, die Frau darf allein entscheiden, fahr! Und die zweite Instanz hat gesagt, nein, die müssen sich beide einig sein! Notfalls muss die Frau halt umbuchen, uns ist das auch egal, ob das mit Mehrkosten verbunden ist. Der Nachteil für das Kind, wenn etwas passiert, ist schlimmer, als ein bisschen Mehrkosten bei der Umbuchung. Also, die Frau konnte nicht mit ihrem Sohn in die Türkei fahren. – Länge 29 sec.
Mehr zu dem Fall unter anwaltauskunft.de
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Kollegengespräch: Vater kann Türkeiurlaub mit dem gemeinsamen Kind verhindern
Wenn getrennte Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben, müssen auch beide einer Urlaubsreise in ein gefährdetes Gebiet zustimmen. Die gegenwärtigen Verhältnisse in der Türkei sind so unsicher und so wenig vorhersehbar, dass nicht einem Elternteil allein die Entscheidungsbefugnis hierfür übertragen werden kann, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main. In dem Fall wollte eine Mutter mit ihrem achtjährigen Sohn einen Badeurlaub in der Türkei machen – der Vater des Kindes verweigerte mit Blick auf die aktuelle Situation aber die Zustimmung.
Rechtsanwalt Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltauskunft antwortet dazu auf folgende Fragen.
1. Wie war der Fall genau?
2. Das Oberlandesgericht gab schließlich dem Vater Recht – und sah den Urlaub als zu gefährlich an?
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