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19Sep/11

Daimler-Chef Zetsche ruft „Mercedes-Dekade“ aus

 Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche ruft die kommenden Jahre als „Mercedes-Dekade“ aus und will ungeachtet wirtschaftlicher Turbulenzen den Führungsanspruch des Unternehmens untermauern. Das macht Zetsche in einem erneuten Brief an die Belegschaft klar, der Fachzeitschrift Automotive News Europe vorliegt: „Das erste Jahrzehnt nach dem 125. Geburtstag des Automobils wird unserer Industrie viele Neuerungen bringen. Wir sind exzellent darauf vorbereitet – und wir freuen uns, die nächste Dekade gemeinsam mit Ihnen zu einer „Mercedes-Dekade“ zu machen“, so Zetsche in dem Schreiben, das von ihm selbst und den übrigen Mercedes Benz-Cars-Vorstandsmitgliedern unterzeichnet ist.

„Auch in Zukunft müssen wir mit kurz- bis mittelfristigen Marktschwankungen rechnen. So spricht manches dafür, dass sich einige Märkte in den kommenden Monaten abschwächen könnten – auf diese Möglichkeit sind wir eingestellt“, verspricht Zetsche. Der entscheidende Punkt sei, dass das Unternehmen mit „Mercedes-Benz 2020“ über eine Langfriststrategie verfüge: „Ihr Planungshorizont ist nicht das nächste Quartal, sondern das gesamte Jahrzehnt – und hier sind sich die Experten einig: Bis 2020 wird die globale Automobilnachfrage deutlich schneller wachsen als die Weltwirtschaft insgesamt.“

Zetsche präzisiert in dem Brief die Produktoffensive: „In den kommenden vier Jahren werden wir unsere Produktpalette um zehn zusätzliche Modelle erweitern. (…) Wir werden am oberen Ende des Modellspektrums wachsen, beispielsweise mit zusätzlichen Varianten der nächsten S-Klasse, einem weiteren SUV, aber auch mit Modellen wie dem CLS Shooting Break.“ Nach Informationen von Automotive News Europe handelt es sich bei dem zusätzlichen SUV um die Coupé-Variante der M-Klasse namens MLC, die 2015 auf den Markt kommen sollte. Bei der S-Klasse sind nach Informationen des Magazins unter anderem ein Cabrio nach Vorbild der Studie Ocean Drive in Planung, die Mercedes auf der Detroit Motor Show 2007 präsentiert hatte.

Zugleich bekräftigte die Konzernspitze die das Ziel, bis „spätestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts auch beim Absatz die Nummer Eins im Premium-Segment sein. (…) In Summe wollen wir bereits 2014 – ein Jahr früher als bisher geplant – das Etappenziel von 1,5 Millionen verkauften Mercedes-Benz Pkw erreichen. 2015 sollen es dann 1,6 Millionen sein“, heißt es in dem Brief weiter. Allerdings werde „bewusst“ keine Absatzzahl für 2020 genannt: „Eine so langfristige Prognose wäre nicht belastbar und ein Wettstreit nach dem Motto „Wer bietet mehr?“ erst recht nicht seriös“. Daher wählte das Mercedes-Management eine andere Formulierung: „Was immer gegen Ende des Jahrzehnts die relevante Absatzzahl sein wird, wir wollen auch hier den Spitzenplatz.“

03Sep/11

Daimler CEO Zetsche formuliert Angriffsplan für Mercedes

 Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche will seinen Führungsanspruch im Premiumsegment mit neuen Volumenzielen untermauern: „Wir haben das Ziel, hinsichtlich Profitabilität und Absatz die Nummer 1 im Premiumsegment zu werden. Das Ziel ist klar, und unsere Einstellung auch. Was jetzt folgt, sind konkrete Maßnahmen. Hinsichtlich der Meilensteine werden wir uns noch genauer äußern“, kündigte Zetsche im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe an. „Das Markenleitbild war der erste Schritt. Der zweite Schritt war der Leitspruch “Das Beste oder Nichts“. Und der dritte Schritt ist nun, unsere Ansprüche auch klar mit Volumenzielen zu unterlegen“, so Zetsche weiter. Vergangenes Jahr hatte Daimler angekündigt, für die Kernmarke Mercedes-Benz im Jahr 2015 rund 1,5 Millionen Einheiten zu verkaufen. Audi will diese Messlatte nach jüngsten Aussagen schon 2014 reißen.

Für 2011 erwartet Zetsche eine deutliche Absatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. „Dieses Jahr rechnen wir mit über 1,35 Millionen Verkäufen für Mercedes Benz Cars“,. 2010 hatte das Unternehmen weltweit 1.167.700 Fahrzeuge verkauft. Auch die Verkaufszahlen bei Smart steigen der Einschätzung des Konzernchefs zufolge: „Letztes Jahr waren es 97.500 Smart. 2011 peilen wir wieder die 100.000 an“. Mit Blick auf den Rivalen Audi kündigte Zetsche an: „Im vergangenen Jahr haben wir in den ersten vier Monaten jeweils weniger verkauft als Audi – in diesem Jahr galt das bislang für sechs Monate. Im Gesamtjahr 2010 haben wir dennoch vorne gelegen. Dieses Jahr wird es sicher etwas knapper. Aber ich bin zuversichtlich.“

Hinsichtlich der Profitabilität sagte Zetsche: „Schon vor der Wirtschaftskrise 2008 haben wir uns im Rahmen unseres Programms „Go for 10“ klar die 10 Prozent Umsatzrendite für Mercedes-Benz Cars als Ziel gesetzt. Dies gilt weiterhin.“ Auf die Frage, ob die Kapitalrendite von 21 Prozent überschritten werden könne, antwortete Zetsche: „Wir haben für unsere automobilen Geschäftsfelder neben den Zielen für die Umsatzrendite intern auch strategische Ziele für den Kapitalumschlag definiert. Aus dem Produkt beider Zielgrößen lassen sich implizit Zielgrößen für die Kapitalrendite ableiten. Bei diesen liegen wir im Übrigen über dem von Ihnen genannten Wert.“

Rückenwind erwartet Zetsche von einer neuen Modelloffensive: „Bis 2020 werden wir mindestens zehn ergänzende Modelle bringen – wie die neuen Kompaktmodelle oder den CLS Shooting Break. Vielleicht sind wir aber auch schneller.“ Derzeit hat Mercedes 22 Pkw-Karosserie-Varianten im Programm im Vergleich zu 21 bei Audi und 19 bei BMW. Zetsche weiter: „Wir haben aber noch einige Ideen für neue Modelle, mit denen wir Lücken schließen und in komplett neue Segmente vorstoßen. Diese zusätzlichen Angriffsbausteine werden wir einsetzen.“

Im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge trägt die Allianz mit Renault Früchte. 2012 plant Mercedes ein Modell auf Basis des Renault Kangoo. Zetsche: „Ja, das ist ein sehr interessantes Projekt. Ein kleiner Stadtlieferwagen, der primär kommerziellen Einsatz finden wird und hinsichtlich Langlebigkeit, Qualität und dem optischen Auftritt optimiert ist, aber auf dieser Basis entsteht. Damit schließen wir eine Lücke in unserem Angebot an leichten Nutzfahrzeugen.“

Parallel zum wachsenden Absatz steigt auch die Zahl der Mitarbeiter: „Dieses Jahr werden wir weltweit mehr als 10.000 Neueinstellungen vornehmen, davon rund 4.000 in Deutschland.“ Ende 2010 beschäftigte Daimler weltweit 260.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Deutschland waren es 164.000.

Bislang verfügt Mercedes über weltweit 12 Pkw-Hauptproduktionsstandorte. Wie viele zusätzliche bis 2020 notwendig sind, wollte Zetsche noch nicht genau sagen: „Da ist es für konkrete Aussagen zu früh, aber seien Sie sicher – die Planungen laufen.“ Zetsche deutet ean, dass ein Ausbau der Produktionskapazitäten in China notwendig ist: „2015 erwarten wir mehr als 300.000 Einheiten Absatz in China, wovon wir zwei Drittel lokal produzieren wollen, sprich 200.000. Wir sind kontinuierlich im Wachstums-Modus. Aber wir können heute noch nicht über nächste Schritte reden. Klar ist: In China gibt es über 120 Milliardäre und rund 670 000 Millionäre. Bis die alle S-Klasse fahren, haben wir noch etliches zu tun.“

Eine klare Absage erteilte Zetsche jeglichen Versuchen, wieder im Volumensegment tätig zu werden, nachdem sein Vorgänger Jürgen Schrempp mit der Integration von Chrysler und Mitsubishi gescheitert ist: „Wir sind ein Premiumhersteller. Bei spezifischen Themen, wo Volumen eine große Rolle spielt, sind Kooperationen wie etwa mit Renault eine gute Lösung. Darüber hinaus haben wir nicht vor, uns im Volumensegment selbst zu engagieren.“

23Jul/11

Daimler sucht strategischen Partner für MBTech

 Stuttgart – Daimler will die kommerziell enttäuschende Engineering-Tochter MBtech neu ausrichten. „Wir suchen einen strategischen Partner, wollen aber langfristig wesentliche Teile an MBTech halten“, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Seit geraumer Zeit kursieren in der 2.600 Mitarbeiter starken Belegschaft in Stuttgart und an anderen Standorten Gerüchte, wonach der Einstieg eines chinesischen Unternehmens kurz vor dem Abschluss steht. Dies dementiert Daimler entschieden.

Grund für die Partnersuche ist offenbar die anhaltend hohe Abhängigkeit des Entwicklungsdienstleisters vom Mutterkonzern sowie der starke Preisdruck. Nach der Trennung von Chrysler verlor MBTech einen großen internen Kunden. Die Tochterfirma des Stuttgarter Autobauers konnte bislang kaum größere Aufträge aus der Branche und damit auch von Wettbewerbern erringen. Einziger nennenswerter Fremdkunde soll die Rüsselsheimer Adam Opel AG sein. Der Volkswagen-Konzern verfügt mit der IAV über einen eigenen Ingenieursdienstleister. Porsche ist an Bertrandt beteiligt. Ein unabhängiger Konkurrent ist EDAG.

Bereits Mitte 2007 hat Daimler-Entwicklungsvorstand und MBTech-Aufsichtsratschef Thomas Weber versucht, die Tochter flottzukriegen: Er entsandte Mercedes-Controlling-Spezialist Werner Kropsbauer zur Unterstützung von Hartmut Tresp, der damals allein an der Spitze Stand, in die Geschäftsführung. Die Daimler-Tochter hat mit den Schwerpunkten Gesamtfahrzeug, Antriebsstrang sowie Elektrik/Elektronik seit 2004 den Umsatz auf rund 300 Millionen Euro verdoppelt.

23Jul/11

Daimler plant neue Baureihe in Tuscaloosa

 Tuscaloosa – Die Daimler AG wird voraussichtlich schon ab 2015 ein fünftes Modell im Werk nahe Tuscaloosa (US-Bundesstaat Alabama) auflegen. Die Fachzeitschrift Automotive News Europe berichtet unter Berufung auf Quellen im Unternehmen, geplant sei ein völlig neues Coupé auf Basis des SUV M-Klasse. Der Ableger solle demnach die Modellbezeichnung MLC tragen. Ein Unternehmenssprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

Der interne Entwicklungscode für den Herausforderer bei Mercedes lautet C166. Der Wagen wird über die gleiche Architektur wie die M-Klasse verfügen. Mercedes will mit der neuen Reihe gegen den BMW X6 antreten, der in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) vom Band läuft. Im vergangenen Jahr hatte BMW 46.404 Einheiten des X6 und 102.178 des X5 verkauft.

Derzeit wird in Tuscaloosa an der Kapazitätsgrenze produziert. Zu den bislang gefertigten SUVs der M-, R- und GL-Klasse soll ab 2014 auch die C-Klasse hinzukommen. „Die Kapazität (des Werkes) liegt bei 160.000 Einheiten pro Jahr“, sagte ein Mercedes-Sprecher der Automotive News Europe. Insgesamt beschäftigt Mercedes 2.800 Menschen in dem Werk. Daimler hatte bereits ein Investment von mehr als zwei Milliarden Dollar für die Erweiterung und Modernisierung des Werks angekündigt.

19Jun/11

Daimler verschiebt Entscheidung über Maybach

 Neben Kooperation mit Aston Martin oder Schließung gibt es nun eine dritte Option: die Weiterführung als Mercedes-Submarke analog zu AMG

Stuttgart – Die Entscheidung über die Zukunft der Luxusmarke Maybach verschiebt sich nach Informationen der Automotive News Europe um etwa einen Monat. Die Fachzeitschrift zitiert eine mit dem Vorgang vertraute Person mit den Worten: „Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung noch vor der Sommerpause (Anfang August) erfolgt“. Zugleich sagte ein Daimler-Aufsichtsratsmitglied der Automotive News Europe: „Maybach spielt nur eine kleine Rolle für das Daimler-Geschäft, da sind andere Themen viel wichtiger. Aber ich erwarte einen Bericht auf der nächsten Aufsichtsratssitzung.“ Die Daimler-Aufsichtsratssitzung findet am 27. Juli statt. Ursprünglich wollte Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Entscheidung bis Ende Juni herbei führen.

Neben der Schließung oder einer Kooperation mit dem britischen Hersteller Aston Martin wird nun als dritte Option der Verbleib der Luxusmarke im Konzern diskutiert. Damit könnte Maybach als edle Submarke für die Top-Modelle von S-Klasse, GL-Klasse und CL-Klasse positioniert werden – analog zu AMG für die sportlichsten Modelle der Marke Mercedes Benz.

Unabhängig davon arbeitet Aston Martin gerade angeblich nicht nur an einer Studie für ein Nachfolgermodell, wie es Daimler-Chef Dieter Zetsche vor zwei Wochen gegenüber Automotive News Europe bestätigte, sondern an einer ganzen Maybach-Familie von vier Modellen, die weitgehend auf der Architektur der nächsten S-Klasse-Generation basieren.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte auf Nachfrage von Automotive News Europe Gespräche mit Aston Martin bestätigt und gesagt, eine Milliarde Dollar für die Entwicklung des Maybach wären „kein gutes Investment für ein Auto mit geringem Absatzvolumen“ gewesen. Maybach verkaufte nach Untersuchungen von IHS Automotive im vergangenen Jahr insgesamt 157 Autos. Ursprüngliche Prognosen waren von 1.500 verkauften Einheiten ausgegangen.

Maybach may roll forward as M-B subbrand

FRANKFURT — Daimler AG has delayed a decision on the future of Maybach by about a month and now is considering turning the luxury nameplate into a subbrand of Mercedes-Benz. According to three company sources Automotive News Europe reports, Daimler is still considering a partnership with British carmaker Aston Martin in which Aston Martin would produce the second-generation Maybach. Aston Martin has created four concepts for Daimler based on the next-generation S-class architecture.

A third option is to kill the Maybach brand, the sources said.

Daimler CEO Dieter Zetsche confirmed this month that Daimler has been in discussions with Aston Martin. No other potential partner has emerged.

Daimler originally said it would decide the fate of Maybach by July 1. That decision has been delayed until late July, when the Daimler supervisory board is next scheduled to meet.

Folding Maybach into Mercedes is now under consideration. Under that scenario, Maybach would be a subbrand, like AMG, and the Maybach name would be used for Mercedes’ top-of-the-line versions of its S-, GL- and CL-class vehicles with only minor design changes.

Spokeswomen for Daimler and Aston Martin declined to comment on the future of Maybach.