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29Apr/12

Daimler rüstet sich für den Fall einer feindlichen Übernahme

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler hat sich für den Fall einer feindlichen Übernahme gewappnet. Nach einem Bericht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche hat das Unternehmen dazu Maßnahmen vorbereitet, die einen Weiterbetrieb des Konzerns erschweren beziehungsweise zu einer Beendigung wichtiger strategischer Kooperationen führen können.

Derzeit kursieren Gerüchte über einen Ausstieg des Daimler-Hauptaktionärs Abu Dhabi. Zu den Massnahmen gehört die Vereinbarung mit den Banken, die den Geldhäusern im Falle einer Übernahme das Recht einräumt, Kreditlinien über acht Milliarden Euro zurückziehen zu können. Ähnliche Kündigungsklauseln gibt es mit den chinesischen Joint-Venture-Partnern für Pkw und Lkw, mit dem Kooperationspartner Renault/Nissan und dem Leichtbau-Spezialisten Toray.

Daimler wird derzeit mit einem Kurs von rund 41 Euro mit ungefähr 40 Milliarden Euro bewertet – bei liquiden Mitteln von zehn Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Volkswagen mit dem Land Niedersachsen und BMW mit der Unternehmerfamilie Klatten verfügt Daimler über keinen Hauptaktionär. Mit neun Prozent ist das Emirat Abu Dhabi der größte Anteilseigner. Es folgen Kuwait mit 6,9 Prozent und Renault/Nissan mit 3,1 Prozent. Der Rest der Aktien ist breit gestreut.

04Apr/11

Daimler: Gegen mögliche feindliche Übernahme gut gerüstet

Stuttgart – Der Daimler-Konzern sieht sich für eine feindliche Übernahme gut gerüstet, der Geschäftsbericht listet für solche Fälle erstmals Abwehrmaßnahmen auf. „Eine Übernahme finanziell zu stemmen, wäre vielleicht noch möglich. Häufig vergessen wird aber, dass Daimler ohne jede Überschätzung eine Industrie-Ikone ist und die Aufregung groß wäre“, sagte Konzern-Chef Dieter Zetsche im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Ganz zu schweigen von der starken Position der Arbeitnehmervertreter“, fügte Zetsche hinzu. Im Geschäftsbericht wurde zwar erstmals die automatische Kündigung von Kreditverträgen und der Kooperation mit Renault-Nissan bei einem Kontrollverlust aufgenommen. Das Risiko für eine feindliche Übernahme stufte Zetsche dennoch als „gering“ ein: „In den letzten fünf Jahren haben wir intern über dieses Thema dreimal gesprochen und noch nicht mal eine Arbeitsgruppe dazu eingesetzt. Das macht mir keine Sorgen und bestimmt auch nicht unsere Geschäftsausrichtung.“

Zufrieden zeigte sich Zetsche mit dem Einfluss der Investoren bei Daimler: „Wenn ich mir die letzten fünf Jahre betrachte, habe ich den Eindruck, dass unser Geschäft faktisch viel weniger von unseren Shareholdern bestimmt wurde als bei unserem nördlichen Nachbarn und zwar im Faktor 1:1000.“ Es sei nicht automatisch so, dass große Familien oder der Staat immer nur das Management erfreuten. „Gerade durch den hohen Streubesitz sind wir bei Daimler in unserer Strategieentwicklung frei – zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, der übrigens auch ohne jegliche Kapitalinteressen agiert.“

Zu den Daimler-Großaktionären gehören die Investmentfirma Aabar aus Abu Dhabi sowie die Kuwait Investment Authority.