Ein alkoholisierter Belegarzt führt eine Operation nicht standardgemäß durch. Die Patientin erleidet schwere bleibende Schäden. Haftet das Krankenhaus? Ja, entschied das Landgericht Münster.
Nach einem Bandscheibenvorfall wurde die Frau operiert – bei dieser OP im Jahr 2011 wurde das Rückenmark verletzt. Seither ist die Frau weitestgehend auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen.
Rechtsanwalt Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltauskunft:
O-Ton: Die hatten schon einige Jahre zuvor zumindest Hinweise, dass sie zumindest Zweifel haben mussten, ob der Mann überhaupt fähig und in der Lage ist, ordentlich zu operieren. Es gab mehrere Auffälligkeiten. Ein Krankenhaus kann nicht einfach sagen: Du bist Belegarzt, Du bist mit uns nicht verbandelt. So geht es nicht. Hier hat das Krankenhaus den Operationssaal und die ganze Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Sie hatten Hinweise darauf, dass es Probleme mit dem Arzt gibt, sie sind dem nicht nachgegangen. Ein Organisationsverschulden, also haftet hier das Krankenhaus. – Länge 30 sec.
Und Schadensersatz und Schmerzensgeld betrugen 250.000 Euro.
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Kollegengespräch: Haftung des Krankenhauses für Belegarzt?
Ein alkoholisierter Belegarzt führt eine Operation nicht standardgemäß durch. Die Patientin erleidet schwere bleibende Schäden. Haftet das Krankenhaus? Ja, entschied das Landgericht Münster. Nach einem Bandscheibenvorfall wurde die Frau operiert – bei dieser OP im Jahr 2011 wurde das Rückenmark verletzt. Seither ist die Frau weitestgehend auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen.
Rechtsanwalt Swen Walentowski von der Deutschen Anwaltauskunft antwortet dazu auf folgende Fragen:
1. Wie war der Fall genau?
2. Wer muss haften? Das Schmerzensgeld waren immerhin 250.000 Euro?
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