Tag Archives: VW

13Mai/12

200.000 neue Arbeitsplätze bei VW-Zulieferern

 Wolfsburg – Im Rahmen der VW-Entwicklungsstrategie Modularer Querbaukasten (MQB) sollen bei den Volkswagen-Zulieferern in den nächsten Jahren weltweit Zehntausende neuer Arbeitsplätze entstehen. „Verglichen mit den Plattformen wird sich das Beschaffungsvolumen für den MQB bis 2018 nahezu verdoppeln“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus einer vertraulichen Analyse des Wolfsburger Konzerns. „Orientiert am MQB-Rolloutplan“ werde das Unternehmen global „neue Beschaffungsmärkte und Lieferantenstandorte“ erschließen. „Für die Zulieferer bedeutet dies ein milliardenschweres Investitionsprogramm sowie die Einstellung und Qualifikation von rund 200.000 zusätzlichen Mitarbeitern“, kündigt das Management in dem Schreiben an. Demnach sollen „fast zwei Drittel“ des massiv gesteigerten Beschaffungsvolumens „außerhalb Europas produziert“ werden. Zugleich will der Konzern die Bindungen zu den Lieferanten verstärken, die beim Programm MQB vertreten sind.

Mit dem Modularen Querbaukasten führt Volkswagen sukzessive ein neues Fahrzeugkonzept für verschiedene Automarken ein. So wird nach dem neuen Audi A3 unter anderem der nächste Volkswagen Golf auf dem MQB basieren. Konzernchef Martin Winterkorn hat VW-intern bekräftigt: „Wir werden mit dem Modularen Querbaukasten alle Autos im Konzern vom Polo- bis zum Passat-Segment erstmals auf eine technische Grundlage stellen“.

29Apr/12

VW baut Ein-Liter-Auto in Osnabrück

Wolfsburg – Volkswagen will die Serienversion des Ein-Liter-Autos im Werk Osnabrück produzieren. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Quellen im Umfeld von VW-Konzernchef Martin Winterkorn. Das Geschäftsmodell hinter der XL1 genannten Baureihe wird derzeit abschließend geprüft: Interessenten können das betont verbrauchsgünstige Fahrzeug aller Voraussicht nach nicht kaufen, sondern nur als Leasingnehmer nutzen.

Ausschlaggebend für die geplante Vergabe der XL1-Fertigung nach Osnabrück ist die hohe Kompetenz des Ex-Standorts von Zulieferer Karmann für Kleinserien. Auf den XL1-Bau, der 2013 anläuft, hatten auch das VW-Stammwerk Wolfsburg und die Gläserne Manufaktur in Dresden gehofft.

Zwar werden voraussichtlich nur 50 bis 100 Exemplare des Zweisitzers montiert. Der Auftrag gilt jedoch als besonders prestigeträchtig, da VW im XL1 zukunftsweisende Hightech-Konzepte realisiert. So ist die Antriebseinheit des Schwingtürers, ein Plug-in-Hybrid aus Zweizylinder-Diesel (48 PS) und Elektromotor (27 PS), dem Vernehmen nach auch für den Kleinstwagen VW Up geeignet. Volkswagen wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.

04Mrz/12

Winterkorn nimmt VW in Verantwortung

 Wolfsburg – VW soll sich nach dem Willen von Konzernchef Martin Winterkorn künftig neben wirtschaftlichen Kennziffern verstärkt sogenannten „weichen“ Faktoren widmen. „Es ist meine tiefste Überzeugung, dass wir bei Volkswagen nicht nur für unser Unternehmen Verantwortung übernehmen müssen, sondern für die gesamte Gesellschaft!“, ließ er VW-Führungskräfte in einer vertraulichen Mitteilung wissen, die der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegt. Winterkorn fügte hinzu: „Überzeugende Antworten zu geben auf die drängenden Fragen unserer Zeit: Das gehört zu verantwortungsvollem Management, wie wir es verstehen“.
Die VW-Führungsriege hat erkannt: „Wir können und werden unsere Mach-18-Ziele nur in einem breiten gesellschaftlichen Konsens verwirklichen“. Die Wachstumsstrategie Mach 18 der Kernmarke Volkswagen ist ein Schlüsselelement in Winterkorns Plan, den ganzen Konzern bis 2018 ökonomisch und ökologisch nachhaltig als Weltmarktführer aufzustellen.

VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler weiß: „Kunden und Gesellschaft sehen das Unternehmen immer mehr in einer Führungsrolle. Damit steigt ihre Erwartungshaltung an die Produkte und den Service, aber auch an die gesellschaftliche Verantwortung von Volkswagen.“ Der Topmanager warnt: „Gleichzeitig nehmen andere Hersteller die Marke direkt ins Visier, der Wettbewerb um den Kunden wird härter.“ Somit gelte es nun etwa, die Hauptmarke Volkswagen „noch stärker als sympathische ‚People’s Brand‘ zu etablieren“.

Winterkorns Kommunikationschef Stephan Grühsem stellte intern unmissverständlich klar, Volkswagen habe „eindeutig Nachholbedarf“ in der Wahrnehmung als „verantwortungsvolles Unternehmen“, etwa bei den Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Zwar sei zu konstatieren: „Volkswagen ist deutlich wertbeständiger und damit werthaltiger als der Wettbewerb“. Doch gelte eben auch: „Absolventen, Politiker, Multiplikatoren, Anleger und Kunden richten ihre Entscheidungen mehr und mehr daran aus, wie verantwortungsvoll ein Unternehmen agiert und wahrgenommen wird. Vermeintlich ‚weiche‘ Faktoren entscheiden künftig also maßgeblich über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg“. Naturschutzverbände wie Greenpeace halten VW trotz stetig forcierter Anstrengungen im Umweltsektor immer wieder ungenutzte Potenziale vor, etwa im Bewahren knapper natürlicher Ressourcen.