Category Archives: Auto

04Mrz/11

Reifenbranche erwartet 2011 „mehrere Preisrunden“

Neben Öl legen die Preise unter anderem auch bei Naturkautschuk drastisch zu

Bonn – Trotz optimistischer Konjunkturaussichten rechnet die Reifenbranche für 2011 mit erheblichen Geschäftsrisiken und steigenden Verbraucherpreisen. „Reifenkäufer werden sich in diesem Jahr auf mehrere Preisrunden einstellen müssen“, sagte Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), Bonn, der Automobilwoche. Auch angesichts anziehender Rohölpreise seien keine verlässlichen Prognosen möglich. Sollten die Unruhen in der arabischen Welt anhalten, könnte dies die ganze Branche empfindlich treffen, prognostizierte Drechsler. So sei eine Verknappung wichtiger Rohstoffe nicht auszuschließen: „Das könnte dramatische Folgen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Reifengeschäft haben, da die vorhandenen Kapazitäten dann nicht mehr vernünftig ausgelastet wären“.

Neben Öl sind auch die Kosten anderer Rohstoffe erheblich gestiegen: „Naturkautschuk etwa ist seit Oktober um rund 40 Prozent teurer geworden“, sagte Goodyear-Manager Marc Junio im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung. BRV-Chef Drechsler blickt mit einer gewissen Skepsis in die Zukunft: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland lassen eigentlich ein gutes Jahr im Reifengeschäft erwarten – aber wir sind nun mal nicht allein auf dieser Welt“.

 

04Mrz/11

Magna will Werk für Autofertigung bauen

Graz – Der kanadische Zulieferer Magna will weiter expandieren und eine sogenannte Flex-Plant errichten. „Das ist eine Fabrik, die für mehrere Kunden Fahrzeuge bauen könnte, wie das in unserem Werk in Graz der Fall ist“, kündigte Magna-Steyr-Chef Günther Apfalter im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an und fügte hinzu: „Wir führen dazu verschiedene Gespräche auf unterschiedlichen Kontinenten.“

Nach Informationen der Zeitung könnte Magna in Nordamerika mit Volvo kooperieren. Stefan Jacoby, Chef des schwedischen Fahrzeugherstellers, sagte der Automobilwoche, er suche nach Partnern für eine künftige Modul- und Baukastenstrategie: „Wir suchen deshalb Kooperationspartner, sowohl bei Fahrzeugherstellern wie auch bei Zulieferern. Geeignet wäre zum Beispiel Magna.“

Aufwärts geht es für Magna Steyr auch in Graz, wo 2010 rund 82.000 Fahrzeuge im Kundenauftrag gefertigt wurden. „2011 werden wir darüber liegen“, betonte Apfalter, wollte aber keine Zahl nennen. Laut Branchenkreisen soll die Stückzahl wieder deutlich im sechsstelligen Bereich liegen.

04Mrz/11

Daimler und Renault-Nissan vertiefen Kooperation

Genf – Daimler und Renault-Nissan bauen ihre im vergangenen Jahr geschlossene Kooperation über den ursprünglich beschlossenen Kleinwagenbereich aus. Die beiden Konzernlenker Dieter Zetsche und Carlos Ghosn haben bei einem Treffen am Rande des Genfer Auto-Salons in der Nissan-Europa-Zentrale bei Genf die gemeinsame Entwicklung wichtiger Komponenten vereinbart. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf verschiedene Quellen. Die Komponenten sollen sowohl für kleinere Mercedes-Modelle sowie in Fahrzeugen der Nissan-Premiummarke Infiniti genutzt werden.

Nissans globaler Produktplanungschef Tom Lane sagte der Automobilwoche, die Gespräche mit Daimler verliefen sehr fruchtbar. Nach seinen Worten wolle Nissan seine umfassende globale Modellpalette langfristig mit nur noch sechs Plattformen abbilden. Dabei könne die Kooperation mit Daimler hilfreich sein. Das Stuttgarter Unternehmen ist anderen Quellen zufolge besonders am Know-how der Japaner im Bereich Batterie- und Hybridtechnik interessiert.

Im vergangenen Jahr hatten Mercedes und Renault beschlossen, den Nachfolger des Smart Forfour und den künftigen Renault Twingo auf einer gemeinsamen Plattform zu entwickeln. Außerdem hatte Daimler nach erstem Zögern zugesagt, Dieselmotoren für Infiniti zu liefern.

04Mrz/11

VW sieht Gefahren im eigenen Wachstum

Warnung an Manager: „Erfolg provoziert“ – Aufsichtsrat Piëch: „Der Feind sind wir selbst“

Wolfsburg – VW-Chef Martin Winterkorn will Gefahren beim rasanten Wachstum des Konzerns begegnen und sorgt sich um das Image von Europas größtem Autobauer. „Volkswagen ist so erfolgreich wie nie. Aber die Öffentlichkeit hat ihre ganz eigenen Mechanismen“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus einem vertraulichen Rundschreiben an die VW-Führungskräfte. „Erfolg provoziert und schafft nicht automatisch Sympathie. Und Größe ist kein Garant für dauerhaften Erfolg.“

Ferdinand Piëch sagte der Automobilwoche jüngst: „Im Neid der anderen liegt nicht die Gefahr“. Der VW-Aufsichtsratschef fügte hinzu: „Die Gefahr besteht darin, dass VW etwas falsch macht“. Piëchs unmissverständliche Mahnung an den Mehrmarkenkonzern: „Unser größter Feind sind nur noch wir selbst.“

Unter Leitung von VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler und Marketingchef Luca de Meo soll nun die „positive öffentliche Wahrnehmung“ von VW weltweit gestärkt werden: „Der Schlüssel für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ist eine glaubwürdige Geschichte“, heißt es in dem Schreiben weiter. Sie vermittle „die Vision und Rolle von Volkswagen viel eindringlicher als nur Zahlen, Daten und Fakten. Die Geschichte müssen wir erzählen, überall auf der Welt“. Zudem sei dringend zu beachten: „Bei den Großen wird jede Schwäche, jeder Fehler um ein Vielfaches stärker wahrgenommen als bei den Kleinen. Die Öffentlichkeit liebt die Underdogs.“

Das Fazit der internen VW-Analyse: „Wir müssen wachsam bleiben, und wir dürfen im Verhalten und in der Kommunikation nach außen keine Fehler machen.

Hintergrund der Warnung ist die Wachstumsstrategie, mit der VW den japanischen Konkurrenten Toyota bis 2018 als Weltmarktführer ablösen will. Toyota hatte auf seinem Hauptmarkt USA mit heftigen Imageproblemen zu kämpfen. So sah sich das Unternehmen beispielsweise Vorwürfen ausgesetzt, die Autos beschleunigten ungewollt, was sich später als unbegründet erwies.

28Feb/11

Opel baut weniger Jobs ab als geplant

Rüsselsheim – Der Abbau von Arbeitsplätzen bei Opel wird nach Darstellung des Betriebsrates weniger stark ausfallen als bislang bekannt. „Wir werden weniger Arbeitsplätze abbauen als geplant. Und zwar aus drei Gründen: Erstens behalten wir viel Komponentenfertigung inhouse – wie das F40-Getriebe in Rüsselsheim, das inzwischen auch für Dritte produziert. Zweitens brummt die Nachfrage nach dem Astra und Insignia, weswegen wir in Rüsselsheim eine dritte Schicht aufbauen können, die über 4.000 Arbeitsplätze in der Rüsselsheimer Fertigung sichert. Und drittens müssen wir die starken Jahrgänge 1952 bis 1954 ersetzen, die in Altersteilzeit gehen“, sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Der Rüsselsheimer Autobauer stellt inzwischen sogar wieder Mitarbeiter ein. Franz:  „Dieses Jahr werden wir – so wie schon 2010 – rund 400 Ingenieure neu einstellen. Daneben haben wir zusätzlich 750 Leiharbeiter im Entwicklungszentrum. In der Rüsselsheimer Produktion bauen wir dieses Jahr 400 Arbeitsplätze für eine dritte Schicht auf. Wir bieten diese für Mitarbeiter aus Bochum an und übernehmen rückwirkend alle Azubis ab 2003, um teilweise die Abgänge durch Altersteilzeit im Entwicklungszentrum und der Produktion auszugleichen.“ Die Leiharbeiter in Deutschland erhalten nach Franz´ Worten eine Vergütung wie Festangestellte und bekommen „seit diesem Monat eine Lohnerhöhung von 25 bis 30 Prozent.“

Das hessische Stammwerk profitiert besonders durch die Zuteilung von Astra-Produktionsvolumen: „In Rüsselsheim starten wir nach den Werksferien im September die dritte Schicht – zum ersten Mal seit 2003. Damit bereiten wir den Produktionsstart des Astra Fünftürers vor, der erstmals in Rüsselsheim von Band laufen wird. 2012 werden wir bis zu 50 Prozent des Fünftürer-Volumens in Rüsselsheim fertigen, sprich 80.000 bis 90.000 Einheiten. Damit steuern wir in Rüsselsheim kommendes Jahr stark in Richtung Vollauslastung im Dreischichtbetrieb – mit einem zu erwartenden Produktionsvolumen von 220.000 – 230.000 Einheiten.“ Die technische Kapazität liege bei 272.000 Einheiten im Dreischichtbetrieb.
Neben Rüsselsheim werde auch im polnischen Gliwice sowie im britischen Ellesmere Port auf Hochtouren produziert. „Insgesamt rechnen wir 2012 also mit einem Astra-Produktionsvolumen von 340.000 Einheiten“, betonte Franz.