O-Ton + Magazin: Nachtrunk und Unfallflucht – Auswirkungen auf die Versicherung

Bei Unfallflucht und Nachtrunk übernehmen Versicherungen selten den Schaden. Auch das Oberlandesgericht Frankfurt/Main entschied so. In dem Fall fuhr ein Mann nachts gegen einen abgestellten Anhänger. Er wurde dabei beobachtet, fuhr aber trotzdem weg.

Bettina Bachmann von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Als er dann zuhause angekommen war, trank er eine erhebliche Menge Alkohol, informierte die Polizei. Die kam zu ihm und stellte eine Alkoholisierung von 1,84 Promille fest. Der Mann behauptete, als er den Anhänger beschädigte, habe er noch nicht getrunken. Er habe so einen Schock gehabt, dass er erst zuhause habe trinken müssen, um sich zu beruhigen. Und deswegen habe er jetzt einen so hohen Alkoholpegel. – Länge 25 sec.

Das Gericht verurteilte ihn zu über 8.000 Euro Schadensersatz. Außerdem erging gegen ihn ein Strafbefehl – über weitere 3.000 Euro. Und er verlor den Führerschein für eine Weile. Zudem lehnte die Versicherung eine Übernahme des Schadens ab – und bekam Recht.

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Magazin: Nachtrunk und Unfallflucht – Auswirkungen auf die Versicherung

In vielen Versicherungsverträgen ist geregelt, wann die Versicherung nicht zahlen muss – beispielsweise bei sogenannten Obliegenheitsverletzungen. Gemeint sind damit falsche Angaben wie Unfallflucht und Nachtrunk. Den Schaden muss der Betroffene dann aus eigener Tasche bezahlen. Mehr dazu jetzt.

Beitrag:

Der Fall weckte von Anfang an Zweifel: Ein Mann fuhr nachts gegen einen abgestellten Anhänger. Er wurde dabei beobachtet, fuhr aber trotzdem weg. Bettina Bachmann von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Als er dann zuhause angekommen war, trank er eine erhebliche Menge Alkohol, informierte die Polizei. Die kam zu ihm und stellte eine Alkoholisierung von 1,84 Promille fest. Der Mann behauptete, als er den Anhänger beschädigte, habe er noch nicht getrunken. Er habe so einen Schock gehabt, dass er erst zuhause habe trinken müssen, um sich zu beruhigen. Und deswegen habe er jetzt einen so hohen Alkoholpegel. – Länge 25 sec.

Die Polizei nahm den Fall auf – leicht skeptisch. Denn es blieben erhebliche Zweifel.

O-Ton: Nachtrunk nennt man das unter Juristen. Das wird immer wieder behauptet. Meistens ist es eine reine Schutzbehauptung. Die Leute glauben, wenn sie daheim noch schnell etwas trinken, könnten sie die Ermittlung der tatsächlichen Alkoholwerte zum Tatzeitpunkt verschleiern und so die Aufklärung behindern. – Länge 19 sec.

Der Autofahrer musste über 8.000 Euro Schadensersatz zahlen. Außerdem erging gegen ihn ein Strafbefehl – über weitere 3.000 Euro. Zudem war der Führerschein für eine Weile futsch. Und die Versicherung wollte den Schaden auch nicht übernehmen – dagegen klagte er. Ohne Erfolg. Bettina Bachmann:

O-Ton: Die Versicherung muss dann nicht zahlen, wenn Sie alkoholisiert Ihr Fahrzeug benutzen. Denn dann begehen Sie ja eine Pflichtverletzung. Sie dürfen – und das weiß jeder Fahrer – sich nicht mit Alkohol hinters Steuer setzen. – Länge 13 sec.

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